Mittwoch, 7. Juni 2017
Der Weg
Die Aufarbeitung und das anschließende Realisieren sind nur die ersten Schritte. Nachdem man die alten Emotionen ausgehalten und losgelassen hat, setzt das ein, was umgangssprachlich als "Heilung" gilt.

Es ist unrealistisch und nicht machbar oder möglich, das einmal abgespaltene Persönlichkeits-Anteile - also Rest-Persönlichkeit und Anteile (Innenkinder) sich irgendwann, eines Tages wieder mit "Kleber" zusammen fügen lassen.
Aber man kann durch den obigen Prozess es zumindest so hinbekommen, das man alte Anteile seiner Persönlichkeit, wie auch alte Eigenheiten.. in seine heutige Rest-Persönlichkeit integriert.

Das erfordert jedoch so ziemlich alles, was man während Therapiesitzungen über Achtsamkeit, Skilllisten und sehr genauer Differenzierung erlernt.

Ich hatte am WE das Phäno, das alte Eigenheiten.. kleine Marotten, die ich zu mir gehörig differenziere.. die ich jedoch seit Jahren.. vielleicht auch länger.. nicht mehr gespürt hatte.. plötzlich und ohne Vorwarnung wieder in meinem Oberbewusstsein drin hatte..
und hier stellt sich die ganz neutrale Frage.. wie händel ich die?

Klar kann ich das Muster ihres Entstehens aufspalten und mir anschauen, wo ich ggf. noch dran arbeiten muss..
doch das kann ich zb. nur in Zeiten machen, in denen mich meine Innenkinder in Ruhe lassen..
sind sie da.. sind sie wichtiger.. sie zu händeln, zu beruhigen und ihnen das zugeben, was damals einst fehlte.. das ist meine Aufgabe heute..

Heute Mittag hatte ich Besuch von meinem 3. Innenkind.. und hab erst ne Weile versucht mit Skilllisten und Ablenken es zu händeln.. bis ich einsehen musste.. das es so emotional aufgewühlt ist.. das ich mit ihm sprechen musste..
und genau das tat ich.. es zeigte mir eine Erinnerung, die schaute ich mir an.. und bewertete sie anders.. und erklärte das auch sachlich und ruhig meinem Innenkind.. und siehe da.. es konnte sich von der alten Emotion und der alten Erinnerung lösen...
Die Erinnerung selbst ist nicht besonders spannend..
es ging um meine Ausblidungsklasse.. die durchgehend komische Typen Menschen inne hatte.. die paar "normalen" Menschen verließen im ersten halben Jahr die Klasse.. und der Rest der übrig blieb.. die hatten ihre eigenen (Ego-)Probleme..
an die muss man sich eigentlich nicht erinnern..

Wie ich damals auch.. es war schwierig.. ich wollte .. ich suchte damals nach einer Möglichkeit.. einem Weg zwischen Ehe&Kids und Karriere..
heute kenn ich den natürlich.. aber damals.. na.. da bin ich fast verzweifelt..
nur fast.. denn letztlich hab ich mich an dem orientiert, was ich nicht wollte bzw. wie ich nicht leben wollte..

und das half mir auch die letzten Jahrzehnte immer wieder weiter zu machen..
Was ich nicht will, weiß ich..
was ich will.. muss ich noch heraus finden..
aber.. bis es soweit ist.. das ich mich entschieden habe.. kann ich weiter an mir arbeiten und altes aufspalten und es los lassen.. lernen..