Samstag, 31. August 2013
Die Kunst sich selbst zu reflektieren
Ich habe mich immer gefragt, warum anderen nicht auffällt, das sie "seltsam" "falsch" agieren und sie sich trotzdessen immer noch "im Recht" fühlen.

Heute weiß ich das es an der Kunst liegt sich richtig zu reflektieren.
Während psych. Erkrankte lernen müssen, sich richtig zu reflektieren und Anleitung bekommen, dahinter zu schauen, warum, wieso, weshalb sie sich in bestimmten Situationen so verhalten.
Wird das Gros der normalen Menschen von dieser Selbstreflektion befreit.
Doch richtig ist ihre Interaktion deshalb nicht.
Wird es auch nicht sein.
Da können sie so oft und gerne wiederholen, sie seien "normal".

Das Problem ist, das die sogenannten "normalen" Menschen sich nicht ausreichend selbst reflektieren können und so nicht immer "Recht" haben mit ihren Reaktionen.

Ein Beispiel: Die Frau des Cousins und ich.
Während ich mich in all der Zeit immer wieder reflektiere und mir die Meinungen meiner Therapeutin und anderer Menschen holen kann, kann sie es nicht. Sie weiß gar nicht was mich "austicken" lies.
Doch ich habe in dem ganzen Kontakt, nicht einmal ausfallend und beleidigend reagiert. Sie hingegen warf mir eine Menge Schimpfwörter an den Kopf.
Der stümperhafte Versuch mich herab zu setzen.

Heute ist mir diese Frau ganz gleich. Ich weiß das sie mir nicht das Wasser in Bezug auf Selbstreflektion reichen kann und ich weiß, das ich angemessen reagiert habe.
Sie hingegen ist über das Ziel hinaus geschossen und "musste" die Tante manipulieren um das Gesicht zu wahren.

Soviel zur Krone der Schöpfung: Mensch.

Es geht mir nicht um herab setzen anderer oder ihr, nicht um Manipulation anderer - mir ging es immer um Verstehen warum jemand tickt, wie er tickt.
"Nimm die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht"
Wie es mein Opa immer pflegte zu sagen.. doch was ist, wenn ich nicht als das wahrgenommen werde, was ich bin.. wie ich bin?

Ich mit meinen psych. Erkrankungen, ich bin meinem ticken, ich mit meinen Ansätzen, ich mit meinen Ideen, mit dem was mich ausmacht? Auch wenn ich das in Dissos immer wieder vergesse.
Wurscht. Ich weiß das ich mich bewertungsfrei selbst reflektieren kann und mein Interesse an Psychologie hilft mir dabei andere zwar nicht nachvollziehen wie und warum sie so ticken, doch es hilft mir dabei mit anderen klar zu kommen. Jeder der mich, mich tatsächlich, kennt, weiß das auch was er an mir hat.

Die Frage die sich mir jetzt stellt, ist es wirklich "besser" ein "normaler" Mensch zu sein?



Der Bordi-Effekt
Ist schon alles seltsam, letztes WE hatte ich mega Überschuss an Ideen wie meine Karibische Wohnung am Ende aussehen könnte.. und viele Ideen dazu wie ich hier nach und nach alles verändern könnte.
Dann kam mitte der Woche der "verdiente" Absturz und die Selbsthass-Phase - es gipfelte diesmal nicht in neuen Narben, obwohl ich Schneidedruck hatte. Ich beschloss, ich "hab es nicht verdient" neue Narben zu haben. Was dann endete in der Eßstörung.
Könnte mich jetzt wieder reflektieren und aufdröseln warum ich immer noch in der ES feststecke.. doch das möchte ich gar nicht.
Ich nutze die ES um abzunehmen, wenn auch nciht dauerhaft.. so schaffe ich es wenigstens mir einige KG runter zu hungern.. wobei hier hungern auch ein falsches Wort ist.
Denn hungern tue ich nicht, ich vergesse das Hunger haben einfach und fülle meinen Magen, mit viel Flüssigkeit. Ganz so, wie es auf einigen ProAna-Seiten empfohlen wird.

Wenn man mal übersieht, das ich seit jeher ne ES habe und es andere einfach nicht interessiert, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen.
Oft wird mir gesagt, das ich in der Ausbildung viel abnahm.. ja stimmt.
Minimum 10 Jahre ist es her, das ich eine Extrem-Diät monatelang durch hielt. Damals nahm ich nur 1 Päckchen Reiswaffeln, 1/2 Päckchen Matzen und ein Päckchen Frischkäse zu mir.
Davon wird man nicht dick, nicht gesund. Vitamine habe ich weg gelassen, die standen meinem Ziel im Weg.

Meine Eltern schauten zu, als ich mich so strafte.. als ich Selbstverletzung unblutig betrieb.. jupp auch das ist Wahr.
Dem müsste man sich stellen, würde man alles erfassen wollen.

Heute geht meine aktuelle ES andere Wege.. gerade esse ich 1 mal am Tag Gemüseeintopf und trinke sonst Kaffee mit Milch und Zucker. Mehr essen darf ich nicht und wohin mich das führt, ist mir auch schnuppe.
Es gibt Dinge, wo man weiß, wo sie enden und trotzdem auf sie zu geht.
Mit einem Lächeln im Gesicht.
Der Schein muss gewahrt werden.. wer lächelt, dem gehts gut.



Darf keine Schwäche zeigen
Das ist ein Phänomen was ich schon öfter erlebt habe, aber es stimmt. Wenn ich anfange, bei wem auch immer - selbst bei Freunden - Schwäche zu zeigen, meine Eigene.
Wird das nicht gesehen. Ich bin verdammt dazu, immer "die starke, die mit allem fertig wird" zu spielen.

Was läuft da nur falsch? Ist das Bild, das wir uns von den Menschen machen so unverrückbar, das etwas menschliches wie Schwäche zeigen nicht hinein passt?

Ich versteh das nicht und ich will es auch gar nicht verstehen.
Wenn ich Schwäche zeigen will und bereit dazu bin, dann sollten alle anderen Mitgefühl zeigen. Ich bin eben keine Maschiene (leider) und kein Übermensch (zum glück), das ich ewig stark sein kann und will.

Es ist so absurd, das es für mich andere Regeln zu geben scheint, als für andere Menschen. Andere dürfen Schwäche zeigen und werden aufgefangen.
Zeige ich Schwäche, wird gewohnt auf mir rumgetrampelt und ich werde fertig gemacht.
Als ob das alles normal wäre.