Leben zwischen Extremen

Ich liebe die lauen Sommernächte.. nach einem Tag voller Wärme, in einer naja.. in einem schönen Garten mit wenig Mutter-Kontakt.. und viel Quatschen mit Pa über alle möglichen Themen.. ich merke.. ich habe echt nen Lauf.. klar kleinere Abstürze hier und da.. die zwanghafte.. oje-Krisen-Einstellung von letzter Woche ist wieder weg.. und ich ruhe in mir selbst.
Mir geht es gut, ich mach mir keinen Kopf mehr um nichts.. keinen Stress.. mach mich selbst nicht mehr verrückt.. und Selbsthass-Schübe sind auch schon länger nicht mehr vorgekommen.
Komisch. Selbst mein Äußeres und vorallem mein Gesicht, wenn ich mich im Spiegel betrachte.. sehe ich nicht mehr Mutter-Fratze darin.. klar der Impuls mir mit einer Klinge durchs Gesicht zu gehen ist latent immer noch da.. mal mehr mal weniger..
aber ich entdecke, ich bemerke.. das ich mich die letzte Zeit.. die letzten Monate viel häufiger.. viel längere.. in viel längeren Phasen als "Mensch" betrachte und ich finde mich mit Eigenarten ab, die mich vorher störrten.. und für die ich mich selbst fertig machte.

Da kann selbst das merkwürdige Verhalten von Nachbarn und Hampels Chaos nichts daran ändern. Ich denke immer wieder an Herrn Hügel zurück und vermisse ihn. Seine Frau nicht.. sie sieht meiner Mutter zu ähnlich. Aber ihn habe ich immer gemocht.. und man merkt, er fehlt hier irgendwie. Sind alle wieder eingeschlafen..
aber.. und das ist das Tollste überhaupt.. ich selbst bin aus meinem Dornröschen-Schlaf erwacht.. in den ich nach oder während des Stalkings des Ex gefallen war.

Heute gab es soviel schönes, soviel.. ja.. irgendwie richtig sein.. und ich verstehe nun auch Teile meiner eigenen Geschichte besser, sehe sie in einem anderen Licht.. erkenne Zusammenhänge und so.. klar ändert nix an meiner Erkrankung.. denke trotzdem, das ich auf einem guten Weg bin.. auf einem Weg mich selbst zu heilen. Vielleicht.

Das ich "im Auge behalten" werde, fällt zum Glück nicht auf ;)
Unfassbar echt.. die Wohnung, in der das Ehepaar Hügel lebte steht leer und wird saniert.. neuer Boden, neue Tür.. sicherlich auch irgendwann neue Fenster.. weiß ich nicht.
Heute mittag bring ich meinen Müll runter.. steht ein Nachbar ausm 1. Stock im Fenster.. grüße den sogar.. und geh hinaus.. draußen warte ich auf Pa und mein Taxi..
da kam mir der Nachbar nachgeschlichen.. geht zu seinem Auto.. setzt sich zwanglos hinein.. und wie ich beobachtete, blieb er da sitzen.. bis ich bei meinem Pa eingestiegen bin..
nee fällt gar nicht auf.. den Urheber kauf ich mir noch.. darauf kann man sich verlassen und dem alten Mann.. also des Urhebers Daddy.. dem steck ich die Woche.. warum es hier hängt..
habe mich erinnert.. der ganze Tanz.. das Theater liegt nicht an mir.. bin ja vernünftig und erwachsen und will nur reden.. was irgendwie nicht stattfindet..

und ich habe mir noch etwas vorgenommen.. wenn wieder die Standardausrede "Er ist schüchtern" kommt.. dann pack ich Ironie und Sarkasmus aus.. ja er ist schüchtern.. packen wir ihn in watte und bemuttern ihn.. dadurch lernt er etwas..
nee.. nee.. Schwächen sind da um einen Umgang mit ihnen zu finden.. und an ihnen zu wachsen.