Leben zwischen Extremen

Ich habe tatsächlich heute mittag den Vermieter angerufen und ihn gebeten seinem Bruder, der hier schon ne Weile um meine Wohnung schleicht, nen Tritt zu geben.
Begründet hab ich es damit, das man reden müsste.. irgendwann fängt jeder an zu reden..
und diese undurchsichtige Situation muss doch irgendwann nen Ende haben.

Habe jetzt auch wieder den kopf frei.. deprimiert bin ich nimmer.. stur immer noch..
bin gespannt wie VM mit dieser männlich sturen Zicke umgeht und wie schnell es voran geht, nach dem ich nun die Sache in "höhere Mächte" Hände gelegt habe.

Meine Stimmung fängt sich langsam wieder.. langsam geht es weiter und wieder bergauf..
war auch heute nicht draußen.. dafür heute einiges geschafft.. sinnvolle Dinge wie Bettabziehen und neu beziehen.. Unterwäsche per Hand gewaschen.. Heustellen sauber gemacht.. Lollek nerv ich wieder jeden Abend mit nem langen Fußbad.. für 3 seiner 4 Pfötchen.. der Druckstelle am Hinterlauf tut das Betaisodonna-Bad auch super gut..
und Lollek zeigte mir wo er gerne ausgiebig am Kopf gekrault werden will.. da kenn ich den Kerl schon so lange.. aber das hatte er mir verheimlicht.. der Schlawiner..

Ich habe mich bisher gut gehalten.. habe bisher den SV-Impuls nicht nach gegeben.. der ändert eh nix an der besch. Situation momentan..

hab den Tritt nicht vergessen.. den Wunsch jemand möge Bert einen Tritt geben.. aber ich konzentriere mich auf das, was mir wichtiger erscheint und das ist die Auffindung meiner Schüssel und naja, das ich wieder stabiler werde und aus destruktiven Impulsen heraus komme.. irgendwie gehts ja immer weiter.. auch für mich..

ich denke viel nach.. ab und an jedenfalls.. mein Bruder hat, wie mir kürzlich erst klar geworden ist.. auch ein Abgrenzungsproblem.. und zudem lebt er in der Idee, ich würde ihm irgendwas weg nehmen wollen.. bla.. keine Ahnung was genau..
Ist ziemlich aus der Luft gegriffen.. aber jetzt macht das Mutter-Verhalten auch wieder ein bisschen mehr sinn..

ich erinnere mich, das sie selbst sich immer aufregte, wenn ihre eigene Mutter ihren Bruder bzw. Sohn von Oma in Schutz nahm..
und Mutter macht heute das gleiche.. Brüderchen ist das Goldene Kind.. und ich.. ein ekelhafter Wurm, der immer nur alles - in ihren Augen - falsch machen kann..
Mutters "Schwesterdynamik" vielleicht.. oder der stetige Versuch ihre eigenen Mutter-Kind-Probleme zwischen ihrer Mutter und sich selbst.. auf mich zu übertragen..

Ironie dabei ist, das Mutter "denkt" sie hätte noch massig viel Zeit den oder die Konflikte mit ihrer Mutter klären zu können..
Fakt ist da leider etwas anderes.. Oma ist mit Demenz im Pflegeheim.. die Zeit verrinnt ihnen durch die geschlossenen Hände..

aber das ist nicht mein Konflikt, selbst wenn er ab und an auf meinem Rücken ausgetragen wird und wurde..

Für mich bedeutet das einmal mehr Abgrenzung zur ungesunden Idee meiner Mutter zu nehmen..
und den faden beigeschmack sovieler anderer Erkenntnisse kommentar- und bewertungslos stehen zu lassen.. bis ich wieder mehr zeit und ideen habe, das zu lösen..

wenn es nach Mutter geht, haben wir ein "gutes Verhältnis zu einander..
ich sehs da anders..
wir haben nen scheiß Verhältnis.. schrott einseitig.. gemischt mit Vorurteilen, Herabsetzungen etc.

Aus meiner Sicht.. hat Mutter ein mieserables Verhältnis zu ihrer Mutter und zu mir eben auch.. und in ihrem Glauben, es sei "gut" und "normal" - ach lass sie glauben, woran sie glauben will..