Donnerstag, 17. September 2015
Morgen
morgen gehe ich raus.. bringe die alte Streu herunter..
und stelle mich den Dingen, die da kommen werden..
wie sagt man.. Ärger findet einem, immer..
und mein "Ärger" tritt in Gestalt einer männlichen Zicke auf.. die nicht so recht emotional mit umgehen kann..
seufst..
vielleicht weckt mich diese Zicke aber auch.. Talent dazu hat er.. eindeutig..
wenn auch eher unbeabsichtigt..

richtig niedlich.. so ne männliche Zicke..
wie gut das ich ein unschuldslamm bin..
die könnens mit echten Zicken (die es nur unter Männern gibt ;) )
umgehen..

naja.. ich überlege immer noch wegen Schulzeit und so.. und Kids.. und naja.. eben alles.. nur sehr viel überlegter.. ruhiger.. und nicht eine Erinnerung folgt sprunghaft der nächsten..
versuche das Erlebte in das richtige Licht zu rücken.. und dabei ist mir unfassbar etwas aufgefallen..
wow..
ich denke, das Kinder (zu denen ich nie gehörte), die in einer Tour angeben müssen.. mit sich und ihrer Leistung, ihrem Krams.. etc., Kinder die dazu gehören wollen.. egal zu welcher Gruppe.. jeder kennt sowas.. und solche, die in diese Kategorie passen..
ich vermute, das diese Kinder es nicht ertragen können alleine zu sein.. und das sie hinter ihrer Maske der Angeberin.. total unsicher sind.. kaum Freunde haben.. und neidisch auf jeden sind, bei denen sie nicht landen können..

Im Übrigen grolle ich den Kids von damals nicht.. sie waren Kids, die sich ihr Verhalten von Erwachsenen absahen.. Idolen, Stars, Umfeld..

Die beiden Angeber aus meinem Jahrgang, meiner Klasse.. kann ich hier mal anfügen.. sind inzwischen beide verheiratet.. mit alten Männern.. weit über 20 Jahre Altersunterschied..
Da sie selbst aus diesen "Familien" Junge Frau, alter Mann "stammen" liegt die Vermutung nahe, das sie das vorgelebte Bild ihrer Jugend bei echt alten Männern nachempfinden wollen und müssen.

Bin zwar immer noch ledig, ungebunden und kinderlos.. dennoch sieht mein Beziehungsweltbild so aus, das beide Partner in der gleichen Altersklasse sind.. keine 10, 15 oder mehr Jahre auseinander liegen..
andererseits.. welcher alte Mann wäre mir Rebell mit rebellischem Geist auch gewachsen ;)

Was die eine Angeberin anging, deren Mutter so schrecklich zu mir gewesen war.. diese "psychologisch" angehaute Irre.. ich habe lange überlegt, weshalb ich nicht mit ihr klar kam.. mit ihr als Mensch..
und dann fiel es mir auf.. sie ging in der Rolle der älteren Schwester sehr gut auf.. half ihrer Schwester auch wo sie konnte.. etc..
nur suchte ich eine Freundin.. keine Gleichaltrige, die mir laufend meine Fehler vorhielt.. mich zwanghaft antrieb besser und besser zu werden..
hätte ich Nachhilfe gewollt, hätte ich es in die Wege geleitet oder meinen Bruder gefragt..
aber so..
ich denke rückblickend war das auch der Grund, weshalb sie nirgends Anschluss fand und eben in die Angeber-Achse rein rutschte.. bis sie einen enorm hohen Preis dafür zahlte.. dazu zugehören..

aber ich kann eben nicht alle retten..
und jeder muss selbst entscheiden wie er mit sich umspringen lässt..
weshalb ich dieses ganze gegrübel und die auseinander setzung damit nun abschließen werde..
ich war einst kind gewesen..
wie jeder andere auch..
nun ist es wichtiger sich im hier und jetzt den angelegenheiten zu stellen, die um mich herum kreisen.. und wer weiß.. vielleicht erhalte ich jetzt endlich nach über 6 monaten antworten und infos mit denen ich etwas anfangen kann..
drückt mir die daumen.. :)



Etwas Magisches fast
Ich höre seit Stunden mit einigen unterbrechungen, in denen ich etwas anderes höre.. naja den Sound den ich seit dem WE oder so höre.. Fields of Ard Skellige.. ein Soundtrack aus dem Spiel Witcher 3.

Und ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll..
der Sound läuft..
ich sitze am halb geöffenten Fenster..
an meiner Kiste.. PC.. mache dies oder jenes.. bin auf achse.. oder auch nicht..
vielleicht liegts daran, das ich direkt neben den Boxen sitze..
ich weiß es nicht..
ein kleiner Eindruck jedenfalls verspricht mir..
das wenn dieser Sound läuft.. die Baustelle im VH ruht.. und jeder andächtig lauscht..

stimmt natürlich nicht..
dennoch.. der Sound ist beides.. Stillstand und Veränderung..
aber bitte.. macht euch selbst ein Bild von ihm..
https://www.youtube.com/watch?v=09uYrttfhn8



Ich erinnere mich
ich erinnere mich an den Moment an dem ich depressiv wurde..
Schulzeit..
Biounterricht Chromosomen..
hetero homo daran erinnere ich mich.. x und y

welcher tag genau.. keine ahnung..
ich war mit "Freunden" draußen.. wir machten späßchen..
wiederholten Spielerisch Schulstoff..
hatte damals wie heute Probleme hetero und homo-Chromosomen auseinander zu halten.. weiß gar nicht mehr ob das noch aktuell ist..
Biochemie tat mich noch nie wirklich interessieren..

ich erinnere mich das ich einen Anflug von Schwermut bei dem ganzen hatte..
ich wusste immer klarer, das ich anders war.. konnte und kann es bis heute nicht genau definieren.. als Kind merkt man im ständigen Vergleich mit anderen, das man anders ist.. ganz einfach..
man macht sich keinen Kopf und macht trotzdem weiter..
aber damals an diesem Tag.. da konnte und wollte ich nicht mehr..
und danach wurde alles anders..
ich zog mich zurück..
schwamm nur noch mit..
grübbelte endlos lange


Meine "Freunde" verstanden es nicht..
unterstellten mir Lesbisch zu sein.. was ich nicht war..
aber damals verstand ich sehr genau, das es leicht war, andere wegen ihrer andersartigkeit zu hassen.. zu verachten..
und das war nicht der Kern mit dem ich aufgewachsen war.. den ich von meinem Opa übernommen hatte..

Elena.. eine der "Freundinnen" stellte Forderungen bevor eine Freundschaft entstehen konnte..
und sie dachte, das diese "Freundschaft" bestand hätte..
sie hätte es besser wissen müssen..
man kann nichts erzwingen..

und Kerstin.. die Sandkasten-Freundin.. sie lief aus gewohnheit mit..
ich behandelte sie echt schlecht.. warf ihr 1000 Dinge an den Kopf..
und sie kam immer wieder.. drehte Runden bei anderen "Freunden" und kehrte stehts zurück..

Was mich damals schon runter zog..
das war der Glaube daran, das man andere abwerten musste, um sich selbst besser zu fühlen..

ich dagegen.. folgte dem weisen Rat meines Opas..
"nimm die menschen wie sie sind, andere gibt es nicht.."
und wie die menschen waren, nahm ich sie.. akzeptierte sie..
verbrachte zeit mit ihnen.. ohne je einen herab zusetzen oder als andersartig abzustempeln..
wie ich es bis heute immer noch mache..
menschen sind menschen
sie sind keine perfekten wesen, die meine erwartungen gänzlich erfüllen müssen..
ich stelle keine Forderungen an menschen, ich möchte um meiner selbst willen gemocht werden..
und Gewohnheiten.. naja.. ich überlege sehr genau, ob mir eine Person gut tut.. wenn nicht.. trenne ich mich von ihr..



Ein neuer Weg
vielleicht ist das die Antwort wie man mit sich selbst klar kommt..
das ich anders war, wusste ich bereits im Kindesalter.. ich wusste es immer..
selbst wenn ich es nicht benennen konnte..
ich wusste das es etwas gab, das mich von anderen unterschied
und ich wusste das dieses "etwas" "schlecht" war.. denn ich wollte nicht sein wie ich war.. ich wollte wie der Rest sein.. wie die anderen..
wie ich war.. und immer noch bin..
mit dieser Erkrankung, die das ganze Leben in jeder Sekunde beeinflusst..
dich anders fühlen und erleben lässt..
dieses undefinierbare anders sein..

ich komme heute besser mit mir zurecht..
dennoch bleibt in mir eine ungestillte sehnsucht.. so sein zu können, wie normale Kinder.. wie normale Menschen.. wie Menschen ohne diese Erkrankung..

aber vielleicht ist der Weg mit sich selbst klar zu kommen
der
nicht so hart mit sich umzugehen..
nach den "schlimmen" Episoden.. meiner Schulzeit.. fallen mir nun wieder die "positiven" Ereignisse und Situationen ein..
kleine Momentaufnahmen, die mir sagen, das es doch nicht alles so schwarz-weiß war, wie mir die Borderline einreden will..

heute nacht erinnere ich mich an Elena..
sie war ein Kind, das dicker war als ich.. und aufgrund ihres Gewichts mehr als einmal Spott und Häme ausgesetzt war, als es ihr gut tat..
aber ich mochte sie..
sie litt.. wie ich unter Eltern, die sich kaum für sie interessierten.. Eltern, die sich mehr Sorgen machten um ihren jünsten Sohn.. der körperlich vielleicht auch geistig behindert zur Welt kam.. ihm galt alle Sorge und Führsorge..
Elenas Mutter war wie meine eine Erzieherin und wie meine Sorgte sie sich mehr um ihr berufliches Vorankommen.. als um ihre Tochter..

So also Parallelen zu meiner eigenen Identitätsstörung..
dennoch erinnere ich mich an den Spaß den es machte, sie zu kitzeln.. sie zu trösten.. wenn da was war.. und an zahlreiche andere Abenteuer.. ich glaube das war es, was uns "Außenseiter" das Leben erleichterte..
wir hielten zusammen.. hatten Spaß.. und ließen uns von Mitschülern nichts verbieten.. nicht einmal kitzelleien in stillen Stunden.. wo jeder sich selbst überlassen war..

hm.. war wohl doch nicht so finster.. wie ich es "in erinnerung" hatte..

die Freundschaft zu ihr zerbrach nach dem Abschluss.. jeder war in seine Ausbildung vertieft.. neue Abenteuer standen bevor.. und eh man sich versah.. verlor man sich aus den Augen..