Leben zwischen Extremen

Das Chaos macht mich fertig.. ich "spüre" das ich heute nicht ganz "bei mir bin" .. emotional körperlich gemeint.. ich merke die Trennung, Abspaltung in mir.. hm.. nee anders ausgedrückt.. meine Ich-Identität ist gestört..
was ich bin, wie ich bin.. wie ich Situationen sonst durch stehe.. was mich ausmacht, meine Stärken und meine Schwächen zerrinnen mir zwischen den Fingern.. ich kann sie nicht halten.. nicht aufhalten..
und das Chaos breitet sich aus.. drückt mich zu boden..

Ich sehe ein, das ich in dieser Belastenden Situation mit Bert Chaos angestellt habe.. nichts halbes, nichts ganzes.. Schritte vor, Schritte zurück.. aus Ängsten, aus Verzweiflung, aus Störungsdingens heraus.. keine Ahnung was das war, was es ist.. aber so wie es ist kann es nicht weiter gehen..
war nie ein Freund von.. "dann ist Mann dran.. etwas zu tun.." aber naja.. ich klinke mich heute hier und jetzt aus der ganzen Sache aus..

Muss mich nun erst einmal um das Chaos und die Leere kümmern und um mich.. und einen Weg zu mir selbst finden.. ich weiß nicht.. habe mich völlig aus den Augen verloren (mal wieder) und brauch da wieder input drinnen.. um mir selbst wieder näher sein zu können...
und mich nicht in Erinnerungen anderer, also in abwertenden Erinnerungen anderer wieder zu finden..

Puh.. Plan sieht vor.. mich "nur" noch nächste Woche um mein Heizungsventil und meine Schüssel zu kümmern.. irgendwo wird sie noch sein.. und wenn nicht, habe ich immerhin gewissheit..

Diese ganze Bert-Sache lass ich unbewertet im Chaos neben mir stehen.. kein Kopf für solche Hirngespinnste

in mir macht mir zu schaffen.. fülle sie bereits seit Stunden mit diversen Musiktiteln.. aber irgendwie will sie mich doch lieber runter in den Bordi-Deprisumpf ziehen..
Nichts meiner Musiktitel will den Funken zünden, den ich brauche um die Leere und damit die Deprimierende Situation abzuwenden.. weiß nicht einmal ob dieser Song der gerade läuft nicht doch einen negativ Wirbel nach sich zieht.

Ich muss immer wieder an diese Idiotische Idee denken, die meine Klassenlehrerin im Letzten Jahr hatte.. es war in der Woche vielleicht am gleichen Tag, an dem die Verleihung des Abschlusszeugnisses stattfand.. ein Tag im Sommer.. irgendwann 99..
Die Frau bat uns alle, die Tische beiseite zu schieben und einen Stuhlkreis zu bilden.. und eröffnete diesen Kreis damit.. das wir nun all unsere Geheimnisse der "Klasse" breittreten sollten.. weil wir uns für einige Zeit nicht wieder sehen würden..
gab nen paar Beichten.. aber im Großen und Ganzen hielt sich das in Grenzen.. und ich erinnere mich, das auch ich angeglotzt wurde.. nicht nur von der Lehrerin, sondern auch von Mitschülern.. als erwarteten sie, das ich das große Schweigen meiner eigenen Verletzbarkeit brach und Menschen, zu denen ich kein besonderes Verhältnis hatte von meinem Schlüsselerlebnis erzählte.. auf das mich eine riesige Gruppe.. immerhin waren wir annähernd 30 Mann und Frauen.. auf mich verbal eintreten könnte..

Damals schwieg ich.. heute allerdings möchte ich all die Verletzungen, die ich in all der Zeit ertragen musste.. jedem einzelnen ins Gesicht prügeln.. verbal ausgedrückt..
und das hole ich nun in tausend und einem Gedankenkreislauf nach.. aber es ändert nichts.. es belastet mich ungemein mir diesen Frust von der Seele zu reden.. ein Ventil bekomme ich dadurch nicht.. eine Distanz auch nicht.. wieso nicht?
Weil das keine Rolle spielt, damals wie heute.. es spielt keine Rolle ob mich heran wachsende Menschen verstanden oder nicht.. sie waren mir fremd.. und Fremden zeigt man nicht seine verletzbare Seite..

Was immer diese Lehrerin damit bezwecken wollte, es half nicht.. es hätte mir geschadet.. ohne Zweifel.. immer hin musste ich diese Scharade mitspielen.. es gab keine andere Rolle, die ich hätte einnehmen können..

und deshalb ist die Leere, die um sich greif so dramatisch gefährlich für mich.. sie kann mich in ein bodenloses Tief hinab reißen.. aus dem es kaum ein Entkommen gibt.. immerhin triggern mich diese und andere Erinnerungen aus der damaligen Zeit schon 2 Wochen oder länger.

Das Problem, das Chaos das es zu lösen gilt, liegt hier in diesem Jahr.. die Sache mit Bert.. diese undefinierbare Sache.. dieses Dingens.. ich schätze.. ich vermute, wenn ich das lösen kann.. dann verschwinden auch die anderen triggernden Erinnerungen an eine Zeit, die schon sehr lange zurück liegt und dort bleiben soll.. bis in alle Ewigkeit.. oder bis mein Leben aufgrund an Altersschwäche endet.

Leider muss diese Problemlösungsdingens bis Montag warten.. ich habe am WE keine Möglichkeit Bert zu erreichen.. sehr frustrierend.. und wie ich die Leere kenne, wird sie mir morgen das Genick brechen..