Leben zwischen Extremen

Die 2. Spaltung sitzt mir immer noch im Nacken.. das Traumata, die beteiligten Personen.. all das ist mir immer noch zu nah..
ich skille, lenke mich ab.. verändere meinen Tagesrythmus.. tue mir "gutes", versuche regelmäßig zu essen.. wenigstens etwas zu essen..

dauernd rutsche ich ab in alte verhaltensweisen der letzten wochen.. versuche mich zu rechtfertigen.. versuche vernünftig mit meinem erwachsenen-ich das verhalten der anderen zu beschreiben.. ohne all zu viel bewerten..
aber die last.. zieht und drückt mich jedes mal runter..

der "pflichttag" bei eltern heute an mutters geburtstag war anstrengend.. ich habe es versucht.. aba oft bin ich wieder in das alte bedrückende gerutscht.. war und ist ein richtiger kraftakt.. versuchsweise man selbst zu sein.. wo man sich doch einfach nur in ne ecke verkriechen möchte und der tränen freien lauf lassen möchte..

mir sind selbst heute morgen einzelne tränen übers gesicht gerollt.. ich bin so total traurig..
emotional sehr nahe am wasser gebaut.. trotzallem versuche ich es weiter mit ablenken und skillen.. und raus kämpfen..

jedesmal wenn die erinnerung mich wieder in das klassenzimmer und zu den leuten damals zurück zwingen will.. versuche ich.. versuchen wir.. das heutige erwachsene ich, das bordi-ich, das verstörte kind-ich unser vergangenheits-ich aus dieser misslichen und alles andere als fairen lage heraus zu holen..
die zeit gefriert.. wenn wir drei bei unserem vergangenheits-ich auftauchen.. die masse der coolen kids.. erstarrt.. ihre augen werden groß und größer.. doch sie können nichts sagen.. uns nicht aufhalten.. wenn wir 4 gemeinsam versuchen die ungerechtfertigte schuldzuweisungen.. abzustreifen und es dem vergangenheits-ich so angenehm wie möglich zu machen.. wir 4 gemeinsam..

ich kann die vergangenheit nicht ändern.. aber ich kann versuchen meinem vergangenheits-ich.. für sie da zu sein.. da zu sein, wenn andere sich so arschig verhalten..

die coolen kids.. waren ankläger, geschworene und richter bzw. vollstrecker in einer person..
eine echte lynchjustiz

Ich weiß, ich sollte mich eigentlich hinlegen und schlafen..
ich sollte Achtsam mit mir umgehen..
aber..
ich empfinde mich gerade so anders, so emotionslos..
weiß nicht was das ist..
habe ein bisschen gelesen.. gegoogelt.. wollte eigentlich nur wissen wie oft eine psyche sich spalten kann.. da mir das mit den 2 mal echt schon viel vor kommt..
hm..
stieß dabei dann auf etwas anderes.. und das brachte erneut etwas in mir, zum nachdenken.. nachfühlen.. sich erinnern.. wie es damals gewesen sein könnte.. an alles erinnere ich mich eh nicht mehr..

die erste traumatisierung ist so verdammt lange her.. und die zweite.. ist auch schon ewig lange her..
die spaltung so endgültig..
naja..

bin selbst am überlegen was ich mit den neuesten erkenntnissen in dieser richtung anfangen soll.. weil ändern tut sich dadurch nicht wirklich etwas..
vielleicht doch wieder thera.. aber was sollte das bringen?

vielleicht ist diese emotionslosigkeit aber auch das resultat der letzten bewusstheits-schüben?
ich weiß es nicht.. gehe nach dem ausschlussverfahren alles durch, was ich kenne und vermute.. was es letztlich ist, wird keine rolle spielen.. und nichts verändert sich dadurch.. oder ist das schon wieder zu schwarz-weiß-lastig?

ich frage mich ja.. ob es etwas verändert hätte, wenn ich damals mein schweigen gebrochen hätte und denen also den mitschülern gesagt hätte.. davon erzählt hätte, wie ich das erste traumata erlebte..
hätte es etwas verändert? wäre dadurch irgendwas anders gewesen?

oder hätte diese beichte nur eine welle geschlagen, wären 1000 anrufe bei meinen eltern gelandet, die dann selbst wieder alles abstreiten und ins lächerlich ziehende hätten können?
vermutlich..

ich hatte es schon seinerzeit gehasst, wenn meine englischlehrerin meine mutter anrief immer wenn es tests oder arbeiten zurück gab.. quasi als totalüberwachung.. des kindes.. damit es blos nicht den zeitpunkt heraus zögern konnte.. wann es sich traut mit der note.. an den erziehungsberechtigten heran zu treten..
und diese beiden.. lehrer und mutter.. hielten mir ihre abscheuliche tat auch immer wieder unter die nase.. beide.. jeder für sich.. und ich kind.. hatte es zu ertragen, zu dulden.. dieses misstrauen..