Mittwoch, 18. November 2015
bittersüße Erinnerung..
Und da ist sie wieder.. eine wundervolle Erinnerung.. wie ich und mein Bruder.. Sonntagsabends bei den Großeltern verbrachten.. freiwillig.. mehr Routine.. als Zwang.. Gewohnheit gewordene Geborgenheit..
Ich erinnere mich, wie wir 4.. zusammen am Tisch sitzen und gemeinsam Abend essen.. ich neben meinem Opa.. meinem Fels in dieser unsteten Ambivalenten Zeit.. ich fühlte mich geborgen und sicher.. angenommen und gemocht.. fast spüre ich ihn neben mir.. aber nur fast..
weiß das es eine Erinnerung ist.. dennoch durchflutet mich eine spezielle Wärme..

und dann ziehen dunkle Schatten auf.. die psych. Kranke Mutter schleudert mir ihr Gift entgegen "du ißt zuviel.. nimm dich zurück.. du musst rücksicht auf andere nehmen.. du darfst nicht soviel essen.. das ist schlecht.. du bist schlecht.. "

Aus der Traum und jetzt sitze ich hier an meinem Küchentisch, in meiner weißen, dezenten Küche.. fort ist die Erinnerung an meinen lieben Opa.. schmerzlich ihr Verlust..

Das Gift der Mutter begleitet mich immer noch.. hegt und nährt meine eigene Eßstörung..
der Anteil der ES ist allerdings inzwischen sehr klein geworden.. mehr und mehr nehme ich mein Leben und mein Eßverhalten in meine eigenen Hände.. ich denke nicht, das ich zu viel esse.. eher esse ich zu unregelmäßig, zu wenig, als das man von normalem Eßverhalten sprechen könnte..

Die Meinungen können auseinander gehen.. ich denke dennoch nicht, das ich ein.. bzw. ihr Wunschkind war.. vielmehr vermute ich, das es eine besondere Bewegung zwischen ihrer Familie und mir gab, als ich ein kleines Baby war.. etwas für das ich nichts konnte..
und das wird vermutlich auch der Anfang von ihrer Projezierung auf mich gewesen sein.. sie projeziert seit jeher Teile ihrer Schwestern, Teile ihrer Mutter und Teile von sich selbst auf mich.. und kapiert nicht, das ich mit ihrer Geschichte, mit ihrer Vergangenheit nichts zu tun habe..
das ich heute, jetzt, hier lebe und Dinge tue, weil ich sie für mich tue.. aus eigenem Antrieb heraus.. damit es mir "besser" geht.. denn mir darf es gut gehen.. ich darf essen.. ich darf mich erinnern.. und ich darf ihr Gift mitten im Raum stehen lassen..
das ist nicht mein Gift..
ich möchte keinen Menschen, keinen einzigen Manipulieren..

Das bin ich nicht.. so will ich nicht sein..
ich bin ich..



Selbstzerfleischung und andere Hindernisse
Offenbar brach sich Bert doch den Arm.. er und der Senior tauchten heute auf.. und ich belauschte ein Gespräch im Hof.. ein junger Mann.. wer genau es war, weiß ich nicht.. erzählte von einer Begegnung mit einer Schlägergruppe, die ihn vermöbelte..
ob dabei jetzt wirklich was gebrochen wurde.. oder wie das ganze ausging.. keine Ahnung..
war heute nicht draußen.. oder anders ausgedrückt.. das eine mal, als ich meine Wohnung verließ.. begegnete mir keiner.. was aber wiederrum nicht soo schlimm war..

oder ist..
habe genug Zeitvertreib in meiner Wohnung gefunden.. davon abgesehen habe ich keine echte, funktionierende Strategie, wie das mit Bert weiter gehen könnte..
mein Ansatz oder Vorsatz ist immer noch, mir ein autentisches Bild von dem Mensch zu machen..
dummerweise.. ist die Verwirrung der letzten Wochen und Monate verschwunden und ich reagiere wieder auf seinen Anblick..

Scheiße..
noch ein Baustein, den ich kaschieren muss.. weil wie nen treudoofes Mädel mag ich nicht wirken.. passiert schon genug Chaos in meinem Leben..

tief durchatmen..
so hab ich heute den letzten Rest Teig verbacken.. meinen Keksstempel ausprobiert.. das mit den Pandas.. klappt auch besser.. ich habe Wäsche gewaschen - Fliesenleger traut sich eh nicht bei.. und ich hege wieder die Vermutung, das mein kaputter Badboden.. eine .. ja.. ein Code für Bert ist.. eine Art.. Eintrittskarte um in meiner Nähe zu sein..
wie schon im Sommer..
dabei.. naja.. wenn ich Gezoffe klären könnte.. täte ich es wohl machen.. kann das leider nicht.. weiß nicht wie.. weiß nicht welche strategie ich auspacken soll.. ist ja individuelle.. und das ist das problem der probleme.. wie löst man nen konflikt mit nem mensch, den man nicht kennt.. hm.. schwierig..

Mein Kleber kam heute an.. 500g Bastelleim zu nem echt günstigen Kurs.. eingekauft.. und das neue nächste Projekt läuft auch schon an.. mal sehen wie weit ich komme.. aba mit dem Kleber denke ich schon wirklich weit.. 500g.. das ist schon ne Ansage.. damit lässt sich sehr viel anstellen..

Meine Pflänzchen kamen natürlich nicht.. wurden zwar ins Lieferfahrzeug gepackt.. aba DHL hat wohl engpässe nach dem vielen Stellenabbau.. und umstrukturierungsarbeiten.. naja.. dann eben morgen.. oder den tag danach? wenn die pflanzen kaputt sind oder so.. wende ich mich an den Verkäufer.. bekomme dann ersatz.. da rege ich mich gar nicht mehr auf..

Der letzte Ansatz meiner Mutter.. am Sonntag.. ihren "gutgemeinten" Rat.. bla.. der nervt mich immer noch.. lös das.. versuch es zu lösen indem ich sie mir visuell hier her holen und den ganzen mist.. ihrer ganzen mistart ihr.. einfach an den kopf werfe..
denn genau das ist es.. ihre stetige annahme.. sie wüsste alles besser und jeder hätte auf sie zu hören.. selbst jetzt.. selbst heute..
ich mit 33 jahren, ausgezogen.. eigenen wohnraum etc. haben.. soll mich ihren anforderungen und ihrer idee, wie ich zu leben hätte haben sollen.. unterwerfen..

das unfassbare dabei ist.. das, das "glückliche leben", das sie von mir verlangt, erwartet.. tatsächlich.. isoliert, alleine alt werden und sterben beinhaltet.. und das ich mich .. immerwährend von menschen "fern" halten soll.. da ich, ihrer eigenen meinung nach,.. zuviel, zu anders sei in meinen bedürfnissen.. die allesamt überzogen seien..

dabei.. und das stelle ich auch in der diskussion mit meiner thera immer wieder fest.. liegen meine bedürfnisse und meine ansprüche alle noch im rahmen des "normalen" --- das einzige, was hier verkehrt läuft.. verkehrt und unangemessen ist.. ist ihre eigene erwartungshaltung.. ihre gedanken.. ihre misstrauische und missgünstige ader.. sie kann und konnte mit meinen bedürfnissen nix anfangen.. für sie war und ist es nicht möglich.. mich so zu aktzeptieren wie ich bin, auch und mit den bedürfnissen, die mich antreiben..
das ist ihr problem.. das sie wie gewohnt.. auf mich abwälst.. vermutlich aus dem grundbedürfnis.. selbst als erwachsene frau, die sie ist.. in eine ihrer anerlernten rollen von kindlich sein.. als unschuldig, schuldlos zu gelten..

und genau diese ambivalenz ist es, die ich früher.. als ich selbst kind gewesen war, so wehement abgeleht habe.. das ich aus trotz ne menge tat.. nicht um ihr etwas reinzuwürgen.. sondern weil ich ganz einfach.. keine mutterfigur brauchte, die in unregelmäßigen abständen selbst "bemuttert" werden wollte..
das ist mit ein grund, weshalb ich so wenig auf mutter hörte.. und lieber selbst überlegte, abwog.. und ausprobierte..