Ein neuer Weg
vielleicht ist das die Antwort wie man mit sich selbst klar kommt..
das ich anders war, wusste ich bereits im Kindesalter.. ich wusste es immer..
selbst wenn ich es nicht benennen konnte..
ich wusste das es etwas gab, das mich von anderen unterschied
und ich wusste das dieses "etwas" "schlecht" war.. denn ich wollte nicht sein wie ich war.. ich wollte wie der Rest sein.. wie die anderen..
wie ich war.. und immer noch bin..
mit dieser Erkrankung, die das ganze Leben in jeder Sekunde beeinflusst..
dich anders fühlen und erleben lässt..
dieses undefinierbare anders sein..

ich komme heute besser mit mir zurecht..
dennoch bleibt in mir eine ungestillte sehnsucht.. so sein zu können, wie normale Kinder.. wie normale Menschen.. wie Menschen ohne diese Erkrankung..

aber vielleicht ist der Weg mit sich selbst klar zu kommen
der
nicht so hart mit sich umzugehen..
nach den "schlimmen" Episoden.. meiner Schulzeit.. fallen mir nun wieder die "positiven" Ereignisse und Situationen ein..
kleine Momentaufnahmen, die mir sagen, das es doch nicht alles so schwarz-weiß war, wie mir die Borderline einreden will..

heute nacht erinnere ich mich an Elena..
sie war ein Kind, das dicker war als ich.. und aufgrund ihres Gewichts mehr als einmal Spott und Häme ausgesetzt war, als es ihr gut tat..
aber ich mochte sie..
sie litt.. wie ich unter Eltern, die sich kaum für sie interessierten.. Eltern, die sich mehr Sorgen machten um ihren jünsten Sohn.. der körperlich vielleicht auch geistig behindert zur Welt kam.. ihm galt alle Sorge und Führsorge..
Elenas Mutter war wie meine eine Erzieherin und wie meine Sorgte sie sich mehr um ihr berufliches Vorankommen.. als um ihre Tochter..

So also Parallelen zu meiner eigenen Identitätsstörung..
dennoch erinnere ich mich an den Spaß den es machte, sie zu kitzeln.. sie zu trösten.. wenn da was war.. und an zahlreiche andere Abenteuer.. ich glaube das war es, was uns "Außenseiter" das Leben erleichterte..
wir hielten zusammen.. hatten Spaß.. und ließen uns von Mitschülern nichts verbieten.. nicht einmal kitzelleien in stillen Stunden.. wo jeder sich selbst überlassen war..

hm.. war wohl doch nicht so finster.. wie ich es "in erinnerung" hatte..

die Freundschaft zu ihr zerbrach nach dem Abschluss.. jeder war in seine Ausbildung vertieft.. neue Abenteuer standen bevor.. und eh man sich versah.. verlor man sich aus den Augen..