Ich erinnere mich
ich erinnere mich an den Moment an dem ich depressiv wurde..
Schulzeit..
Biounterricht Chromosomen..
hetero homo daran erinnere ich mich.. x und y

welcher tag genau.. keine ahnung..
ich war mit "Freunden" draußen.. wir machten späßchen..
wiederholten Spielerisch Schulstoff..
hatte damals wie heute Probleme hetero und homo-Chromosomen auseinander zu halten.. weiß gar nicht mehr ob das noch aktuell ist..
Biochemie tat mich noch nie wirklich interessieren..

ich erinnere mich das ich einen Anflug von Schwermut bei dem ganzen hatte..
ich wusste immer klarer, das ich anders war.. konnte und kann es bis heute nicht genau definieren.. als Kind merkt man im ständigen Vergleich mit anderen, das man anders ist.. ganz einfach..
man macht sich keinen Kopf und macht trotzdem weiter..
aber damals an diesem Tag.. da konnte und wollte ich nicht mehr..
und danach wurde alles anders..
ich zog mich zurück..
schwamm nur noch mit..
grübbelte endlos lange


Meine "Freunde" verstanden es nicht..
unterstellten mir Lesbisch zu sein.. was ich nicht war..
aber damals verstand ich sehr genau, das es leicht war, andere wegen ihrer andersartigkeit zu hassen.. zu verachten..
und das war nicht der Kern mit dem ich aufgewachsen war.. den ich von meinem Opa übernommen hatte..

Elena.. eine der "Freundinnen" stellte Forderungen bevor eine Freundschaft entstehen konnte..
und sie dachte, das diese "Freundschaft" bestand hätte..
sie hätte es besser wissen müssen..
man kann nichts erzwingen..

und Kerstin.. die Sandkasten-Freundin.. sie lief aus gewohnheit mit..
ich behandelte sie echt schlecht.. warf ihr 1000 Dinge an den Kopf..
und sie kam immer wieder.. drehte Runden bei anderen "Freunden" und kehrte stehts zurück..

Was mich damals schon runter zog..
das war der Glaube daran, das man andere abwerten musste, um sich selbst besser zu fühlen..

ich dagegen.. folgte dem weisen Rat meines Opas..
"nimm die menschen wie sie sind, andere gibt es nicht.."
und wie die menschen waren, nahm ich sie.. akzeptierte sie..
verbrachte zeit mit ihnen.. ohne je einen herab zusetzen oder als andersartig abzustempeln..
wie ich es bis heute immer noch mache..
menschen sind menschen
sie sind keine perfekten wesen, die meine erwartungen gänzlich erfüllen müssen..
ich stelle keine Forderungen an menschen, ich möchte um meiner selbst willen gemocht werden..
und Gewohnheiten.. naja.. ich überlege sehr genau, ob mir eine Person gut tut.. wenn nicht.. trenne ich mich von ihr..