Die Mobbing-Falle
Ja ich wurde gemobbt und ja ich war mobbing-Opfer.

Von der ehemals "besten" Freundin gemobbt zu werden, das hat etwas sehr perfides und abstoßendes.
Inzwischen aber habe ich einiges über Mobbing gelesen, über bestimmte Mobbing-Täter-Typen und über die Gefahr von Täter&Opfer in Mobbingfällen.

Eigentlich wollte ich nur nach lesen, wie Mobbing einem das Leben versaut. Doch dabei stieß ich auf eine art Zusammenfassung von Mobbern und Gemobbten.. versch. Täter-Typen und der Gefahr von Täter&Opfer bei Mobbing. Das mich zum nachdenken brachte.

Zum einen habe ich versuchsweise probiert "meinen" Mobber in die passende Täter-Typ-Spalte einzuordnen und dann las ich von der Gefahr die Täter&Opfer bei Mobbing droht - nämlich das sie die Rollen wechseln können.
Aus Mobbern können Opfer werden, da sie sich weit aus dem Fenster lehnen und ihre Opfer als "böse", "schlecht" und "minderwertig" betiteln - das es zum Boomerang-Effekt kommen kann.
Sie sich also selbst in der Rolle des Opfers wiederfinden können.

Andererseits können auch aus Opfern spätere Täter werden. Was bei mir nie der Fall war. Ich hatte nicht einmal den Gedanken mich auf das gleiche abscheuliche Niveau meines Mobbing-Täters herab zubegeben.

Andererseits erinnerte ich mich an einen anderen Zusammenhang. Boah das liegt schon weiter zurück.. nach der Schule gingen einige in eine Ausbildung.. auch der Mobber, sie lernte beim Finanzamt und wurde danach nicht übernommen, sondern nahm eine erste Stelle nach der Ausbildung an und wurde prompt in ihrem neuen Wirkungskreis gemobbt.
Bis sie nach wenigen Wochen oder Monaten ihren Job hinwarf.. und über kurz oder lang, vermutlich eher nach langer sucherei einen weiteren Job im Rheingau annahm.

Ich dachte, auch während der Bearbeitung des 2. Traumatas, immer wieder daran, das ich vielleicht doch "so schlecht" gewesen bin, wie mir andere das immer hatten einreden wollen.
Inzwischen aber denke ich, das ich gar nicht so übel bin.

Ich sah die Mobberin noch einige Male.. nach der Schule. Das blieb nicht aus, dann und wann smalltalkte man miteinander. Ich kannte die Mobberei in ihrem einen Job nur vom Hören-Sagen und behandelte das auch genau so.. nichts halbes, nichts ganzes.. Vage wie Vermutungen etc. Für mich zählten schon damals Fakten mehr als larifari gewäsch, immerhin ist Mobbing ansichtssache. Klar gibt es einige Kriterien, die erfüllt werden müssen.. dennoch kann man auch überempfindlich sein, und Mobbing "sehen" wo keiner ist.
Ich erinnere mich daran, das diese ex-Mobberin mir fast an die Gurgel gegangen ist, als ich meine Eindrücke ausdrückte.

Im Nachhinein.. wenn man mit Anfang 20 jedem an die Gurgel geht, der anderer Meinung ist als man selbst.. und das als einzig "wahren" Weg zur Konfliktbewältigung erachtet.. dann ist es vermutlich nicht sehr unwahrscheinlich das man zu überreaktionen neigt und Gespenster sieht, wo keine sind. Von emotionaler Reife gar nciht zu schweigen.

Ein Psychopath war sie nicht.. eher ein verwöhntes Einzelkind, deren Eltern ihr jeden Wunsch erfüllten und die eine Frusttolleranz nicht erlernt hatte.
Sie bezog quasi alles auf sich selbst und ihre Leistung.

Das war schon immer so. Anstatt sich sinnvoll abzugrenzen.. immer schön alles auf sich selbst beziehen.. und gleichzeitig die Welt in "gut" und "böse" aufspalten.

Das wichtigste für mich ist aber, das mit dem Lesen über Mobbing sich in mir ein Knoten gelöst hat, ich merke es.. die Heilung setzt ein.. endlich..