Horrorjahre im Elternhaus
Ich kenne es nicht das sich Eltern dauerhaft Interesse hingeben ihrem Kind gegen über.

Meine Mutter hatte Phasen, kurze Phasen in denen sie das tat was vermutlich jede normale Mutter auch tat. Sie hörte zu, gab Tipps.. und verhielt sich auch sonst wie ein netter wohlmeinender Mensch.
Und dann gab es die Kehrseite.. in sich selbst zurück gezogen, kaltherzig, emotionslos, perfektionistisch in ihren ansprüchen an mich.. meine herabsetzung durch wiederholte negativ erinnerungs einblendungen.
keine Ahnung was ihre Sinneswandel begünstigt habe. Die guten Phasen waren rar und knapp gesäht. Ich lebte in Ambivalenz beider Eltern.

Die, das muss ich heute zugeben, Spielchen mit meiner Wahrnehmung trieben. In allen Dimensionen und Grenzüberschreitend.

Damals schob ich es auf das Haus um dessen Finanzierung zu garantieren. Das Menschen so kalt wurden.
Heute vermute ich, das es an der nicht bearbeiteten eigenen Lebensgeschichte vor allem meiner Mutter lag.. das es immer wieder hervor wucherte und sie selbst ihre Veränderungen in diesen Schüben nicht sah und nicht sehen wollte.

Ich meine, Fassade war meiner Mutter am Wichtigsten in ihrem Leben. Das steuern bzw. ein Bild zu zeigen, wie sie gerne gesehen werden wollte. Sie wollte Menschen blenden.. ein schwieriges Kind gehörte dazu nicht.
Erst recht keines, das einen anderen Umgang pflegte mit seiner Traumatisierung.

Ja Mutter wusste einige Zeit davon.. das hatte sie mir gegenüber selbst zu gegeben.. und dann sponn sie weiter.. das andere es nicht erfahren dürften.. das sie mich verspotten täten.. wenn sie es wüssten..
ich war Kind, ich glaubte ihr.
Aber heute.. heute denke ich, das es nur eine Version von einem Selbstschutz, von ihrem Selbstschutz und ihrer Ambition ihre Fassade aufrecht zu erhalten war.

Diese Strategie wandelte sich im Laufe der Zeit dahin, das sie alles abstritt was ich je sagte. Deshalb stand ich mit dem Rücken zur Wand.

Ich selbst konnte nichts über die Zustände in meinem Elternhaus sagen, jeder wäre zu meinen Eltern gegangen.. zur Mutter.. hätte nachgefragt.. und sie hätte gewohnt alles abgestritten. Um es mir später heim zu zahlen.
Ihre Fassade war ihr wichtiger. Jeder sollte ihr glauben, das sie alleine Job&Karriere, Haushalt&Kinder hinbekam.

Die Realität sah völlig anders aus. Auf uns Kindern wurde Haushalt&Einkaufen abgewälzt, das bisschen das sie selbst tat, wanderte regelmäßig in meine Richtung, um "mich zu erziehen" keine Ahnung was sie sich darunter vorstellte. Sie war im übrigen nie zu frieden mit meiner "Arbeit". Ihrer Intention musste ich ein und das selbe immer wieder machen, bis ich selbst nicht mehr konnte. Arbeitsvieh das war ich.. Leibeigene, der man die ekelhaftesten Arbeiten bedenkenlos auferlegen konnte.

Die schwere Zeit überstand ich mit meiner Freundin.. ich hatte eine.. darauf war ich stolz.. wenn sie bei mir spielte.. wusste ich, das meine Eltern heute mal nicht ihre Schikanen an mir ausließen. Sie rissen sich zusammen, boten ein tolles, normales Bild der Fassade. Stellten das dar, was sie vorgaben auch zu sein.

Und dann kam die Welle von Kerstin samt ihrer Beichte.. und weg war sie diese kleine Insel durchatmen.
Kerstin reduzierte mich auf das Haus, ich kannte das Leben im Haus.. deshalb lehne ich es ab ein Haus zu haben.

Das es mich heute immer noch gibt, ist kein Verdienst liebender Eltern.. das ist alleine meinem Überlebensinstikt zu verdanken.