bittersüße Erinnerung..
Und da ist sie wieder.. eine wundervolle Erinnerung.. wie ich und mein Bruder.. Sonntagsabends bei den Großeltern verbrachten.. freiwillig.. mehr Routine.. als Zwang.. Gewohnheit gewordene Geborgenheit..
Ich erinnere mich, wie wir 4.. zusammen am Tisch sitzen und gemeinsam Abend essen.. ich neben meinem Opa.. meinem Fels in dieser unsteten Ambivalenten Zeit.. ich fühlte mich geborgen und sicher.. angenommen und gemocht.. fast spüre ich ihn neben mir.. aber nur fast..
weiß das es eine Erinnerung ist.. dennoch durchflutet mich eine spezielle Wärme..
und dann ziehen dunkle Schatten auf.. die psych. Kranke Mutter schleudert mir ihr Gift entgegen "du ißt zuviel.. nimm dich zurück.. du musst rücksicht auf andere nehmen.. du darfst nicht soviel essen.. das ist schlecht.. du bist schlecht.. "
Aus der Traum und jetzt sitze ich hier an meinem Küchentisch, in meiner weißen, dezenten Küche.. fort ist die Erinnerung an meinen lieben Opa.. schmerzlich ihr Verlust..
Das Gift der Mutter begleitet mich immer noch.. hegt und nährt meine eigene Eßstörung..
der Anteil der ES ist allerdings inzwischen sehr klein geworden.. mehr und mehr nehme ich mein Leben und mein Eßverhalten in meine eigenen Hände.. ich denke nicht, das ich zu viel esse.. eher esse ich zu unregelmäßig, zu wenig, als das man von normalem Eßverhalten sprechen könnte..
Die Meinungen können auseinander gehen.. ich denke dennoch nicht, das ich ein.. bzw. ihr Wunschkind war.. vielmehr vermute ich, das es eine besondere Bewegung zwischen ihrer Familie und mir gab, als ich ein kleines Baby war.. etwas für das ich nichts konnte..
und das wird vermutlich auch der Anfang von ihrer Projezierung auf mich gewesen sein.. sie projeziert seit jeher Teile ihrer Schwestern, Teile ihrer Mutter und Teile von sich selbst auf mich.. und kapiert nicht, das ich mit ihrer Geschichte, mit ihrer Vergangenheit nichts zu tun habe..
das ich heute, jetzt, hier lebe und Dinge tue, weil ich sie für mich tue.. aus eigenem Antrieb heraus.. damit es mir "besser" geht.. denn mir darf es gut gehen.. ich darf essen.. ich darf mich erinnern.. und ich darf ihr Gift mitten im Raum stehen lassen..
das ist nicht mein Gift..
ich möchte keinen Menschen, keinen einzigen Manipulieren..
Das bin ich nicht.. so will ich nicht sein..
ich bin ich..
sockensue am 18. November 15
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