Eisig kalt
ich habe heute meine Pflanzen, die draußen stehen dürfen.. heute dann rein geholt.. in die kühle Küche.. sie haben nicht mehr soviel Tageslicht wie draußen.. man merkt es ihnen aber an, das sie die Frostfreie, wenn auch sehr kalte, da keine Heizung an, kalte Küche mögen.
Nach den milden Temperaturen die es noch vor einigen Wochen gab.. haben die meisten noch viele neue bzw. große Blätter, die draußen bei den eisigen Temperaturen sicher abgefroren wären. Hätt ich nicht ein soo großes Herz für meine Pflänzchen.
4 Grad minus gibt es heute tagsüber in Wiesbaden. Eindeutig zu kalt für Menschen und für Pflänzen im Topf ohne hin.. nur das Gras hab ich draußen gelassen.. aba das müsste ich eh wieder neu aussähen.. damit sich nen Schnitt lohnt.
Joah.. ist noch Zeit und so.
Genieße es an meiner Kiste zu sitzen.. in einer warmen Wohnung.. Müll ist unten.. einkaufen war ich.. und da ich alles holte, was aufm Zettel stand und nix dazu den Weg in meinen Korb fand.. habe ich mich mit nem Strauß lila Tulpen belohnt.
Tief Lila.. eine hammer farbe.
Draußen werkeln die Handwerker.. neue Türe wird eingebaut.. diesmal sieht es viel versprechend aus. Ich machs wie immer.. maske auf setzen sobalds raus geht.. und die Leute grüßen..
Bert ist zum Glück nicht dabei. Ist mir ganz recht.
Muss noch nen bisschen schrauben.. meine Haut ist heute relativ dünn darunter brodelt es emotional.. nicht gut..
wer hätte gedacht das imaginäres verlassenwerden mich so hart trifft..
trotzdem weiß ich das ich richtig gehandelt habe.. wie kann man nähe auf bauen, wenn man sich selbst zu fein zum sport guggen ist?
ich versteh seine strategie so gar nicht..
und dieses imaginäre verlassen werden erinnert mich an tatsächliches verlassenwerden.. von meiner oma..
also wie beschrieben, das verhältnis von mutter und oma war nie stabil.. und eines tages.. eines nachmittags... im winter.. als wir zum kaffee zusammen saßen.. wir.. also mutter, papa, brüderchen.. ich und oma.. eskalierte der zoff..
ich weiß nicht wer anfing, ich erinnere mich nicht an worte die herum geschossen wurden..
ich hörte weg.. das war wieder ein einziges vorwerfen seitens erwachsener.. und schon als kind wusste man.. das man die lieber mal machen lässt.. und zu hört..
ich weiß nicht was ausschlaggebend war, dafür das oma die servierte auf den tisch knallte.. sich ihre jacke draußen schnappte und wütend, gekränkt und emotional aufgebracht aus dem haus stürmte..
ich lief ihr nach.. sah sie noch als sie ins taxi stieg.. es war dunkel und kalt draußen.. trotzdem hatte ich keine jacke oder so an.. nur dünne hausschuh.. sie schaute nochmal zurück.. meine ich mich zu erinnern.. reagierte aber nicht mehr darauf.. was ich ihr zu rief.. und dann fuhr das taxi ab..
ich stand am hoftor.. schaute ihm nach.. wusste nicht was ich von halten soll.. emotional regte sich etwas in mir.. entsetzen.. schock..
als ich mich wieder zurück ins haus bewegte.. hörte ich mutter triumpfierend aufatmen.. sie schwebte in einer glücksemotion.. ich dagegen.. war am boden zerstört..
meine oma hatte mich verlassen.. aus gründen, die ich nicht verstand.. und die mir keiner erklärte..
vielleicht kommt sie mir deshalb wieder in den sinn.. wo ich nun wieder mit verlassensängsten zu tun habe.. ich weiß es nicht..
es war damals auch dramatisch für mich.. so ohne weiteren kontext das einfach verarbeiten zu müssen und sporadischen besuchen von anderen bezugspersonen ertragen zu müssen.. immer ein hin und her.. zwischen normal sein spielen.. zu akzeptieren, das sie wieder weg sind.. das kann nicht gesund sein für ne Heranwachsende..
dann doch lieber gar keinen Kontakt zu niemanden und gar nicht wissen, das sie noch existieren..
sockensue am 18. Januar 16
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