Erwachsenes Verhalten
Als Trauma-Kind.. oder vermutlich generell als Kind mit bestimmten weitreichenden Erlebnissen.. wurde von mir schon früh erwartet "erwachsen zu handeln, vorausschauend zu denken und zu tun" und sowieso aufgrund der Besonderheit meiner zurückliegenden Traumaerfahrung.. naja.. eben erwachsen sein.

Kind sein.. körperlich, stückweise auch psychisch.. und dann doch den Sprung ins Erwachsene Verhalten zu schaffen.

Erwachsenes Verhalten steht aus Kinder Sicht heraus immer ein besonderes Privileg da.. man malt sich aus, es sei etwas tolles.. diesen Schritt einfach erlangt zu haben. Ich weiß nicht was sich Kids im einzelnen darunter vorstellen. Besonders toll ist es nicht.. ich wäre lieber noch einige Zeit unbescholtenes Kind geblieben.. als ständig daran erinnert und ermahnt zu werden.. sich Erwachsen zu verhalten.

Erwachsenes Verhalten ist eh nicht toll.. man muss alles verstehen bzw. verstehen lernen, das tatsächlich Erwachsene sagen und muss dann eh tun, was sie wollen. Quasi Kommentar, eigene Meinung runterschlucken und tun was gefordert wird.
Erwachsenes Verhalten bedeutet aber auch, das man tw. Gespräche zwischen Erwachsenen mit anhört, ob gewollt oder zufällig.. und deren Inhalt dann auch nicht an deren Kids weiter geben darf. Oder nur sehr gefiltert.

Ich setze mich gegenwärtig mit P. einem fremden überzogenen inneren Kritiker auseinander und weise sie in ihre Schranken. Parallel höre ich einigen Erinnerungen zu.. und staune immer wieder, was für Menschen es früher in meinem Leben gab.

Ich meine.. jeder lebt wie er leben will und hat sein eigenes Konzept dessen, wie er seine Kinder erziehen möchte.

P. hingegen.. mischte sich ungefragt in Erziehungsangelegenheiten zw. mir und meiner Mutter ein, gab ständig zum besten, was sie tun würde.. wäre sie in dieser und jener Situation und eckte auch sonst mit ihrer sehr strengen Art oft bei meiner Mutter an.

Beim letzten Aufeinander treffen beider .. damals zu der Zeit als Kerstin wiederholt log und im Raum stand, ich hätte sie getriggert.. da bekam ich ein hochemotionales Streitgespräch zw. meiner Mutter und P. mit. War zufällig, hatte nicht die Absicht zu lauschen.. und war empört bei dem was P. alles als "einzig richtigen Weg" in den Raum warf.. sie gab nicht nur ihre Meinung zu der Sache zum besten.. sondern forderte von meiner Mutter die ungeheuerlichkeit ihre abstrakt anmutenden Ideen gleich in die Tat umzusetzen..

Klar das meine Mutter bei Forderungen wie "wirf sie raus, sie ist nix wert" und "verstoß sie, dann lernt sie was Familie ist" - in die Luft ging..


Eins weiß ich heute beim anhören alter Erinnerungen und deren situationsbedingte Einschätzung mit dem erwachsenen Ich..
P. kam damals nicht aus Sorge vorbei oder weil sie wissen wollte, ob Kerstins Gerücht stimmte.. sie kam vorbei, weil sie mir wieder einmal suggerieren wollte, wie scheiße ich war.. und weil sie ein Ventil brauchte.. um ihren Frust auf einem Kind zu "entleeren".

P. war nicht einmal betroffen.. aber sie zeterte schon immer herum.. wenn es um besondere Rücksicht zu einem traumatisiertem Kind ging.. war sonst nicht anders.. bei anderen Gelegenheiten.

Und in anderen Erinnerungen gab sie meiner Mutter mitschuld daran, nicht gut genug aufgepasst zu haben.. das ich vom Schwager traumatisiert wurde.

Menschen, die Opfer und Angehörige von Opfern zu "Mittätern" machen, haben genauso ne Schraube locker wie andere Psychopathen.

Ihrer Tochter hab ich nie was von dem Streitgespräch erzählt.. ich fand.. das man hier genau differenzieren musste zwischen Mutter, die das von sich gab.. und Tochter, die für die verbalen Entgleisungen der Mutter nix konnte.

So und nicht anders geht man mit Menschen um. Immer schön differenzieren.. und das ist auch ein Grund, weshalb ich nach etlichen Jahren immer noch hin und wieder auf andere ehemalige Freunde zu gehe.. ich differenziere genau.. und heute ist man, mit eigenem Haushalt, nicht mehr so Abhängig wie als unmündiges Kind, das man damals gewesen ist.