Überdimensionaler Druck
Ich konnte immer schon differenzieren bzw. ich fing recht früh damit an.. nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Womit ich jedoch gar nicht gut klar kam war Druck.. setzt man mich gezielt unter Druck verrate ich Dir auch wo das Nazigold liegt, ich sage dir alles, ziehe mir jeden Schuh an.. hauptsache der Druck hört auf.
Das ist eins meiner Steckenpferde.
Während meiner Wachstumsphase wars nicht anders.. Druck? Lieber nicht..
Ich konnte zwischen den Aussagen von P. und K. genau differenzieren.. aber wenn abends nach jedem raren Treffen P. bei meiner Mutter anrief.. und sie "gemeinsam" Druck auf dich ausübten.. dann kippt auch der stärkste Mensch irgendwann um.
Ich hasse es im Rampenlicht zu stehen, ich schaff das heute nur durch Abspaltung und "gute" Miene zum "bitterbösen" Spiel zu machen. Sprich.. ich setze ne Maske auf, spiele eine andere Rolle und habe Tunnelblick - hinter her.. wenn ich alleine bin, kann ich die Maske absetzen und mich um meine Wunden sorgen.
In Bezug auf K. hab ich soviele Aussagen seitens Erwachsener gehört, die es vermeintlich nicht besser wussten.. K. ist zu emotional, du darfst es ihr nicht sagen.. das ist ein Geheimnis.. das darfst du nicht weiter geben.. K. könne nicht differenzieren und nimmt es emotional sehr mit, deshalb müsse sie die Mädchen Pfadfinder verlassen und zu den Jungs gehen.. du darfst mit ihr darüber nicht reden.. du darfst sie nicht belasten..
Es ging nicht um das Trauma.. damit hätte ich K. nie belastet.. ich vermute eher, das P. die treibende Kraft hinter war.. die selbst Probleme mit der eigenen Abgrenzung zu mir hatte.. und ohnehin nicht viel von mir hielt..
wie gesagt, P.s Geschichte wird ihre eigenen Wirrungen und Hürden haben, die sie zu dem verkorksten Menschen gemacht haben, die sie ist.. zumindest damals.. heute.. keine Ahnung was aus der Frau geworden ist...
Ich kann diffrenzieren, ja.. aber nicht pausenlos überdimensionalen Druck aushalten.. es war nicht nur P. die auf mich Druck ausübte.. meine Mutter, Q - die andere Mutter.. dann der endlose Zoff zwischen Mutter und ihrer Mutter, und die nette Verwandschaft mit Günther im Schlepptau nicht zu vergessen.
Ich habe endlosen Druck, endlose Erwartungshaltung über mich ergehen lassen.. und irgendwann gab ich einfach auf.. ich konnte nicht mehr.. ich wollte nicht mehr.. wurde depressiv.. und befasste mich das erste Mal in meinem Leben mit Selbstmord..
nicht das es zu einer Tat gekommen wäre.. ich dachte daran, wie es wäre, wenn ich Tod wäre.. und wie die Menschen in meinem Umfeld mit diesem Verlust umgehen täten..
Letztlich kam ich zum Schluss, das man mich vergessen könnte.. irgendwann.. selbst K. könnte mich vergessen..
sockensue am 15. Juli 16
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