Der Tag an dem P. mich verbal zusammenfaltete
Sollte eigentlich der Tag sein, an dem ich bei K. übernachtete..
Ich war zwischen 8 und 10 Jahre, relativ alt dafür bei der besten Freundin das erste mal zu übernachten..

An dessen Abend fiel die Übernachtung aus, sie wurde verschoben und fand nie wieder statt..

Ich erinnere mich nun an das Danach..
nachdem P. mich verbal derart zusammenfaltete bis ich weinte, rief ich meine Eltern an.. und die holten mich ab.. waren entsetzt, was ich erzählte und diskutierten mit P. und ihrem Ehemann über deren verbale Entgleisung..

Meine Mutter gab mir später in unserem WoZi den Rat, diese Story nicht weiter zu erzählen.. weil K. nicht daran erinnert werden möchte.. es wäre ihr peinlich..

Meine Mutter hätte mir eher stecken sollen, das K. dieses Erlebnis vergißt, P. es abstreiten wird und ich als "Lügner" abgestempelt werde..

trotz der wahren Begebenheit..

Wisst ihr, ich habe mich immer gefragt, wenn K. und ich im Kiga und in der Grundschule ein Arsch ein Kopp waren.. weshalb ich nie bei ihr übernachtet hatte..

Ich kann mein Alter deshalb einschätzen.. da wir bzw. meine Eltern und ich.. wir gingen danach ins Haus zurück, dort sind wir 89 eingezogen.. ca. mit 8 Jahren bekam ich mein erstes eigenes Zimmer... samt Möbeln..

ich erinnere mich auch an noch etwas.. das ich total unglücklich gewesen bin, das die Übernachtung ausfiel.. das meine Mutter eine alte Matratze holte und bei mir im Zimmer darauf übernachtete.. kleiner Ausgleich für das geplatzte bei K.

Es war nicht das selbe, dennoch ein netter Versuch.. und hob meine Stimmung und Emotionslage ein wenig..

Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre.. hätten K. und ich uns weiter sehen können.. meine Mutter konnte differenzieren.. zwischen Kind und Erwachsenen.. P. konnte es nicht.. und so begann der Bruch immer tiefer zu werden bis man sich nur noch paar Stunden in der Schule sah..

Ich weiß nicht was man K. erzählte..

Ich persönlich finde es schade, das es keine Übernachtung bei K. mehr gab oder stattfand.. letztlich bin ich aber auch ganz froh darüber.. Eltern, die sich für ihren Nachwuchs interessieren, versuchen diesen vor verbalentgleisungen anderer Menschen und Schäden zu bewahren..

Der Unterschied ist einfach der, wenn fremde Kinder bei uns waren.. und Ärger gemacht hatten.. oder sich danaben benahmen.. wurde es denen ruhig erklärt, das dieses und jenes nicht ging..
niemand wurde verbal derart angeschrieen, das er sich heulend verzog und seine Eltern anrufen wollte..

Damals 99 wurde es auf meine verzehrte Wahrnehmung geschoben.. ich täte mir das einbilden.. ich täte das aus diesem und jenem Grund getan haben.. bla..

es hört sich entsetzlich nach "die ist der Sündenbock" an.. das ich mich da einfach mal ausklinke.. aus 3,4 Menschen, die immer die gleiche Leier brachten "Die ist Schuld".

Was wäre, wenn die kleinste Möglichkeit bestünde, das ich mit meiner Erinnerung doch im Rahmen von einst tatsächlichen realen Erinnerungen lag? Man kann sich über die Jahre sehr viel einbilden und einreden.. mich hatts immer gewundert und tut es bis heute.. das sich diese Story um P. und das danach nicht verändert hatt, nicht in all den Jahren.

Hinzu kommt, das ich mich an Märchen, die ich selbst einmal schrieb, mir ausdachte etc. pp.. kaum noch erinnere.. in einer kam ein Drache und ein Ritter vor.. in einer anderen ein Gespenst und ein kleines Mädchen.

Alles harmlose Kinderfantastereien.. aber das hier.. die Story um P. welches Kind konnte sich sowas ausdenken? Inet gab damals noch nicht, Zeitschrift+Zeitungen druckten sowas nicht, Filme und Serien fielen auch raus.. meine Mutter achtete sehr auf die FSK und Bücher, die genau diese Story in sich tragen, solche gab es bei uns auch nicht. Daher.. woher kam sonst diese Erinnerung?

Ich musste es gesehen, gelesen oder gehört haben - oder erlebt - um mir so ne Story ausdenken zu können. Kinder kommen an diese düsteren Storys nicht heran, sie lügen nicht.. sie haben diese Schrecken erlebt.. und werden dann von Tätern als "Lügnerin" verunglimpft. So siehts aus.. traurige Sache..

da erlebste scheiß, teilst es mit.. wie man es eingetrichtert bekommt.. "sag die wahrheit", "wenn du was komisch erlebst, musst du es uns sagen".. und letztlich wird doch nur dem Täter geglaubt.
Das ist bitter.




birgitdiestarke am 31.Jul 16  |  Permalink
Wenn die P. das mit ihren eigenen Töchtern machte, warum denn nicht mit dir? Die scheint ja ziemlich hemmungslos gewesen zu sein.

sockensue am 31.Jul 16  |  Permalink
Wieso nicht mit mir? Die P. tat es doch einmal mit mir.. und von ihren Töchtern hatte ich auch das ein oder andere mal etwas mitbekommen.

P. stritt solche verbal entgleisungen ihrerseits immer ab. Wie das jeder Tätermensch tuen würde, der scheiße zu kleinen Kindern ist.. und nicht das Rückgrad besitzt, für seine eigene Scheiße gerade zu stehen.

birgitdiestarke am 01.Aug 16  |  Permalink
Habe ich doof ausgedrückt. Ich meinte, wenn sie das mit ihren eigenen Töchtern macht, wie du ja erzählt hattest, warum sollte es denn Lüge sein, wenn du erzählst, dass sie es mit dir auch macht. Mit anderen Worten, ich finde es mehr als merkwürdig, dass man dir nicht geglaubt hat.

Ich bin eigentlich der Meinung, dass man dir schon geglaubt hat, aber wenn man das zugegeben hätte, hätte man daraus Konsequenzen ziehen müssen, und das wäre unbequem gewesen. Es ist viel einfacher, Kinder oder Jugendliche der Lüge zu beschuldigen, die können sich nicht wehren.

Die Töchter wissen ja, dass es stimmt, auch wenn sie es später vielleicht nicht wahrhaben oder zugeben wollen. Die haben wahrscheinlich resigniert. Die hätte P. sicherlich auch der Lüge bezichtigt, wenn sie was gesagt hätten.

sockensue am 01.Aug 16  |  Permalink
Genau das war m. Erachtens das Problem.. die ältere Tochter war bei der Debatte nicht dabei... und die jüngere, K., erinnerte sich nicht mehr an den Vorfall.. allerdings ging P. ihren Töchtern mit verdrängen&vergessen auf den Geist.

Ich vermute P. war da weit mehr hinter her als meine eigene Mutter bei mir.

Traumakinder lernen sowas von ihren Eltern, die sie auch scheiße behandeln.. meine Mutter jedoch hatte den giftigen Einfluss ihrer Mutter auf sich und ihre Kids unterbunden.

P. hingegen.. näherte sich ihrer giftigen Mutter zu K.s Geburt wieder an.

Ich erinnere mich, das ich mich bei der Debatte irgendwann abgegrenzt habe.. und stur blieb.. das ich keinen bräuchte, der mir glauben schenkte.. ich wusste doch das es geschehen war..
ob und wer.. mir damals glaubte.. oder nicht.. der ging mir sonst wo vorbei.

Von den Menschen damals sprach auch nur eine Erwachsene mit mir darüber.. Frau W. und der hab ich das so erklärt, wie ich das auch hier nieder schrieb. Wenn ich das nicht erlebt hätte, woher hatte ich rein rational dann diese Erinnerungen? Diese Bilder.. das Ausschlussprinzip eben.