Mittwoch, 20. April 2016
Eigene Entscheidung
Nachdem ich mit dem Inneren Kritiker diskutierte, habe ich ein Gedankengespräch mit N geführt. N ist eh sauer auf mich.. in der einen Sekunde möchte sie mir den Hals umdrehen, in der nächsten mich in die Arme schließen.. so habe ich sie in Erinnerung.

So war ihr 15jähriges Ich damals.
Es half mir.. ihrem damaligen selbst zerissenen Ich einiges klar zu machen aus meinen damaligen Beweggründen bis heute.

Ich nutze diese Art der Gedankengespräche mit Menschen, wenn ich real mich nicht mit ihnen auseinander setzen kann.
Was auf diversen Gründen beruht, nicht unbedingt festgemacht an "die redet nicht mit mir".

Mir ist bei diesem Gespräch etwas klar geworden.. und das ist sehr wichtig für mich.. nämlich.. das ich zum einen nicht mehr zurück kehre.. und zum anderen keinen gegenwärtigen Kontakt zu N oder K suche. Mein einziger Antrieb war es das Damals, das unter diesen kruden Ereignissen in diesem Mini-Ausbruch und dem Schub zu ende ging.. ins rechte Licht zu rücken.
Heute Dinge zu benennen, die ich früher nicht in Worte fassen konnte.. ich merkte, das da was nicht stimmte und konnte es nicht benennen.

Aber.. es wird schon einen Grund haben, weshalb diese beiden Menschen es nicht in meine Gegenwart geschafft haben.
Was sicher auch damit im Zusammenhang steht, das sie sich nicht einmal ansatzweise in meine Lage versetzt haben.
Sich Gründe für mein Verhalten gesucht haben, die nicht mit ihnen zu tun haben.

Unterm Strich.. als ich mein 1. Trauma er- und überleben musste.. brach der Kontakt darauf hin zu beiden ab.. egal wie sehr sie litten.. ich litt mehr.
Von einem Tag auf den anderen, nach diesem schrecklichen Erlebnis.. hatte ich keine Freunde mehr.. und dann am Ende der 10. Klasse.. naja.. das bekannte.. aber auch da sahen beide nur ihren eigenen Schmerz.. hatten gar nicht die Distanz, das es mir vielleicht auch nicht so toll ging.

Ich sprach damals nicht über meinen Schmerz in der ganzen Sache.. weil es niemanden interessierte.. nicht einmal diese beiden Menschen, die von sich immer behaupteten, das Gelbe vom Ei zu sein.
So Gelb waren beide nicht.. K motzte mich ab und an wegen Kleinigkeiten an.. und N starrte nur und schwieg.
Und beide folgten blind der Strategie meiner Mutter, die von mir verlangte, das ich mein Trauma vergaß.

Nun.. dieses erzwungene Vergessen und nicht aufarbeiten können brachte mir Wahrnehmungslücken ein.. ich traute meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr.. und selbst am Ende der 10.. als ich auf nachfragen einräumte, das ich mich erinnerte.. waren es K + N die ganz vorne entsetzt aufschriehen und blind ihrem anerlernten Verhaltensmuster folgten. Stigmatisierung auf ein "verbotenes" Thema.

Ich sah es damals ganz anders.. ich erinnerte mich daran, na und? Das ich mich daran erinnerte, an einen Teil meiner Geschichte.. setzte ich noch nicht gleich damit, das ich es jedem auf die Nase band.. oder mich darüber definierte.

Ich habe mich nie über Traumas definiert.. weder über das erste noch das zweite.. das sind Ereignisse die ich erlebt habe.. Punkt.
Das macht mich nicht besser oder schlechter als andere.

Und so kann ich nach der ganzen scheiß langen Aufarbeitung auch abschließend sagen.. das die Idee, man könne sich an gemeinsame Abenteuer wieder erinnern, ein naiver Blickpunkt ist.. denn es ändert nichts.. und "die alte" wurde ich dadurch auch nicht.
und das ist auch gar nicht nötig.. wer mich nicht so akzeptiert wie ich heute bin, hat mich anders nicht verdient.



Donnerstag, 14. April 2016
Träume
Ich komme gerade aus einer entspannten Nacht, in der ich durch schlief.. und in der ich einen tollen Traum hatte.
Ich träumte von Kati und einigen anderen Menschen.. das ich von Menschen träume ist schon ungewöhnlich genug.. meine Träume sind meist Menschenleer oder diese Menschen wollen etwas von mir..
heute aber.. habe ich von Kati geträumt.. das waren keine Szenen aus unserer Vergangenheit..
sondern neu dazu gewurschtelt.. in der Traumwelt..

wir haben geredet.. eigentlich habe ich viel geredet und sie hörte aufmerksam zu..
und dann ging ich ne Weile raus.. und sie folgte mir zeitweilig unsicher..

ich habe Kati nie als unsicher wahr genommen.. oder andere.. für mich war sie selbstbewusst und wild.. ähnlich wie ich..
ich vermisse sie ja.. die Emotion im Traum war nicht dieses schmerzliche vermissen.. sondern hatte einen anderen einfluss..

es war vermissen.. aber nicht auf die schmerzliche art
und das gibt mir hoffnung..



Mittwoch, 30. März 2016
Eine entfesselte Bordi-Achse
ist selbst für "alte Hasen" nur sehr schwer zu kontrollieren und in "harmlosere" Bahnen umzulenken.
Ich habe schon ewig mit der Bordi-Achse zu tun, habe sehr viele Erfahrungen unterschiedlichen Ausmaßes gemacht.. und selbst ich bin mir unsicher, ob ich diese entfesselte Bordi-Achse, wenn sie wieder auftauchen sollte, händeln kann.

Sie ist das was die Erkrankung Borderline unfassbar erschwert und für nicht betroffene das Verstehen erschwert.

Eine entfesselte Bordi-Achse ist wie ein 1000facher Höhenflug.. man hat Energie, sehr viel Energie und Grenzen existieren gar nicht mehr.. man macht alles und alles gleichzeitig, und behält eine Weile die Übersicht über all das was man tut.. man kann ganze Wälder abholzen, über seine eigenen Grenzen gehen.. man kann sehr viel erreichen oder aber.. anderen Menschen das Leben zur Hölle machen und merkt deren Betroffenheit, deren eigene Emotionen gar nicht erst.

Es ist tricky.. wenn du drin bist in dieser Phase.. gelten Grenzen für dich nicht.. du machst worauf du bock hast.. siehst keine Warn- oder Verbotsschilder.. pfeiffst auf die Norm.. bist Kopflos unterwegs..

meist folgt darauf der Absturz.. ein zusammenbruch.. weil.. man zum einen nicht gelernt hat angemessen auf diese Sprungartigen Züge zu agieren und zum anderen plötzlich alle Energie weg ist..

Es ist ziemlich schwierig diese Extremen in sich sinnvoll zu vereinen und dabei noch normales Zwischenmenschliches Verhalten einzuhalten..

ich mache P. keinen Vorwurf.. ich habe nicht ihren Stand von Erfahrungen.. erinner mich nicht an alles, was damals im Raum stand.. bekam ohnehin nur einen Teil von mit.. und von daher.. verbuche ich das als zwischenmenschliche Abgründe..
ich denke.. im Prinzip hat jeder der Beteiligten damals versucht seine eigenen Grenzen zu wahren.. und dennoch wurde mir das Verhalten meiner Mutter angelastet.. ein Umstand den ich heute immer noch nicht "gut heiße" und auch nie "gut heißen" werde.. weil.. ich ein eigenständiges Individium bin.. und nicht auf seltsames Zwischenmenschliches Verhalten meiner Mutter reduziert werden möchte.

Wer nicht kapiert, das ich meinen eigenen Kopf und meine eigenen Gedanken, Taten und Handlungen inne hab.. der kann gleich weiter ziehen..
ich stehe für das was ich verbocke.. und ich differenziere sehr genau wer was aus welchem Antrieb und mit welchem Hintergedanken gesagt hat.. und letztlich sind wir alle irgendwo Menschen. Keine auf perfektion getrimmten Maschienen.

Ich habe damals Katis wegzug aktzeptiert.. ohne auf Schuldzuweisungen meiner Mutter zu hören.. das Kati sich selbst erst einmal sortieren müsse.. und ihren Platz im Leben finden müsse.. und das es in Ordnung sei.. das sich Wege für einige Zeit trennen müssen.. manchmal ist das so..

Für eine gewisse Zeit bedeutet auch nicht für immer..



Mittwoch, 30. März 2016
Die Folgen vom Mini-Ausbruch
Ich bemerkte gar nicht wann Kati und ihre Mutter auszogen.. wusste nur wohin.. Nachbarort.. und auch damals kannte ich nur Mutters offizielle Version.. "sie zogen um, da Katis Mutter dort ein Wohnhaus erbte.."
Wo genau, keine Ahnung.. ich selbst wusste nichts davon.. und wenn ich es gewusst hätte, hätte ich Kati nicht darauf reduziert.

Inoffiziell lastete Mutter mir an, das ich "dafür gesorgt hätte, das Kati umzog".. ich glaubte es damals nicht wirklich.. weil ich einfach diese "Macht" nicht in mir verankert sah..
obwohl.. sicherlich auch der Bordi-Mini-Ausbruch mit Verantwortlich dafür war..
wenn auch anders, als Bordi = Sündenbock.

Untherapierte Borderliner sind schwer zu ertragen, was zum einen daran liegt, das man schlecht seine eigenen Emotionen erkennen und zuordnen kann und Borderliner haben praktisch keine Möglichkeit die Intensition von Emotionen zu regulieren.

Über die Jahre erfuhr ich ein wenig von Kati.. wusste das sie sich einen Hund holte.. und das sie weiterhin dort wohnen blieb.. aber groß gesehen.. habe ich sie nicht mehr.. oder mit ihr gesprochen. Einmal trafen wir uns bei meinem damaligen TA.. bisschen Smalltalk war drin.. mehr ergab sich nicht.. was okay für mich war.. tat weh.. war aba nix zu ändern..

Darüber hinaus erinnere ich mich aber noch einen anderen mit dem Mini-Ausbruch zusammen fallenden Ereignis.. da bat Katis Mutter meine Mutter, mich "zu stoppen" diese "Lügen" zu verbreiten.. und mich "auf den Boden der Tatsachen" zurück zu holen.. die beiden stritten darüber.. und Mutter tat mein - ganz und gar nicht normales Verhalten - als "Spinnerei" ab.. und schaute lieber weg als selbst ein zuschreiten.

Ich weiß gar nicht wo die beiden sich zofften.. vermutlich irgendwo auf der Straße.. ich weiß es echt nicht mehr.. fand Mutters Verhalten damals schon krass.. einfach machen lassen, Verantwortung wegschieben und krasses Verhalten einfach ausstehen..

Also.. wäre das meine Tochter gewesen.. die so austickte.. da hätte ich aber mehr gemacht als einfach weg sehen.. und sich "im Stillen" freuen, das sie überall aneckte und gefailt fiel.

Dieses Wegschauen, wenn Verantwortungsvolles Verhalten angebracht ist.. habe ich soo mega wahnsinnig oft erlebt.. ebenso das anschließende alleine lassen und bestraft werden.. Gründe und vorgeschobene Gründe gabs genug.. und am Ende.. wurde mir nicht nur Schuld an meinem Mini-Ausbruch gegeben, sondern auch am Wegziehen von Kati.. und am Abwenden von jedem anderen.. Menschen.. und natürlich wurde mir unterstellt.. das ich absichtlich bösartig sei..

Ich sag ja.. auch wenn es keiner hören will.. die Zustände in denen ich aufwuchs waren alles andere als Normal.. und diese Umstände hätten mich auch ganz ohne meine Traumatas auf die Borderline geführt..
Komisch war ich schon immer.. und ich habe mich damit.. abgefunden und akzeptiert..

und deshalb, weil ich Grenzen von Menschen inzwischen schätze.. gehe ich nicht auf gut Glück nach Biebrich oder an bekannte Orte, wo ich ehemalige Freunde vermute.
Heute sieht die ganze Bordi-Sache schon wieder anders aus.. zumal ich inzwischen weiß, worauf ich achten muss.. und das ich mich nicht von dieser entsetzlich verzehrten Mutter leiten lassen muss..

Es hatte schon etwas "gutes" das ich mich an meinem Opa orientiere und nicht an meinen Eltern.

Nachtrag:
Stimmt.. Katis Mutter verlangte von meiner Mutter, das sie mich raus warf.. dafür das ich diese "Lügen" verbreitete und ohnehin diesen "Mini-Ausbruch" hatte.. bzw. durch litt..
Puh Katis Mutter kam nicht mit ihrer Forderung durch und zog deshalb aus.. bzw. um..

Ich wette, das die Eltern meiner ehemaligen Freunde bzw. ehemaligen Klassenkameraden ihren Kids veränderte Sachlagen erzählten..

dennoch kann ich heute, nach all der langen Zeit und den Jahren.. einfach mal über dritte anfragen.. da sich heute die Situation das man nicht mehr Kind bzw. Heranwachsende ist.. das unmündig ihren Eltern unterliegt.. verändert hat.. ich weiß nicht was bei rum kommt..
ich fand P.s Forderung nach "Rauswurf" um Konflikte zu lösen als überzogen und unrealistisch.. zumal ich irgendwo auch "Recht" hatte mit meiner Wahrnehmung.. das war nie normal worin ich aufwuchs..

Aber ob unterm Strich bei K+N was raus kommt.. das obliegt nicht in meiner Macht.. heute ticke ich bisschen anders..



Mittwoch, 16. März 2016
Ärger über Ärger
Ich habe im Laufe meines Lebens so oft ärger bekommen, das es mir schlicht egal wurde warum und wieso weshalb jetzt gerade wieder... es stellte sich eine Scheiß-Egal-Haltung am Ende von 99 ein.. am Ende von 99 kam soviel zusammen, ich habe laufend ärger am Hals gehabt.. ruhig wurde es erst danach.. und jetzt, da ich genauer und mit dem inzwischen erwachsenen Auge auf den Dauerärger blicke.. kann ich nur den kopf schütteln über soviel ungerechtfertigten "Ärger" und "Schuld" die ich bekommen habe.

Allem voran den Ärger, den ich durch Kerstins Kontakt bezog.. total überzogen und übertrieben.. mir wurde damals, da war ich 15 oder 16j, vorgeworfen.. ich hätte sie zu krass behandelt.. und wäre extra grob gewesen.. bla.. "die arme Kerstin" jammerte ihre Mutter und meine Eltern irgendwann..

ich verstehs echt nicht.. als ich mich mit K. anfreundete war ich im Kiga.. und ich behandelte sie während der ganzen Freundschaftsbeziehung normal... wie ich jeden anderen auch behandelt habe.. und ständig durfte ich für ihren Scheiß gerade stehen, fungierte als ihr Sündenbock.. musste ihr "gefallen" und zurück stecken.. am Ende von 99.. vor dem Mobbing.. hab ich mich Stück für Stück aus ihrer Umlaufbahn zurück gezogen.. aba nicht aus "bösartigkeit" wie mir unterstellt wurde.. sondern weil ich nicht mehr konnte oder wollte.. ich wollte nicht mehr.. ich wollte mein eigenes leben haben und nicht mehr unter ihrer Fuchtel stehen..
das war keine Freundschaft auf Achtung und Wertschätzung.. das war ein Horror.. im Nachhinein.. in dem ich genötigt und gezwungen wurde - auch von Seiten meiner Mutter - mich mit dieser verzogenen Göre, die nur ihren Kopf durch setzen wollten, abzugeben.. und das beste drauß zu machen.. und unter das Beste fiel auch für ihren Scheiß gerade zu stehen..

Ich kann keinen verstehen, der ernsthaft von nem Kind erwartet, ein anderes Kind groß zu ziehen.. wenn man von absieht, das ich irgendwann auch traumatisiert wurde.. und dadurch noch mehr Probleme als "normale" Kinder hatte.. ganz zu schweigen..

Ja die arme Kerstin.. die sich ganz ihrem anerzogenen Dickkopf hingab und mich immer wieder terrorisierte.. und benutzte..
und die blöde Kuh, die mich durch andere Mobben ließ..
und warum? weil sie mir Sachen unterstellte, an denen weder ich noch meine Familie "schuld" hatten..

Ein Grund mehr meinen Eltern damals nicht zu trauen..
ich schätze.. wenn man immer erwartet, das sich das eigene Kind erwachsen verhält.. und durch das Trauma musste ich auf schnelle Art und Weise an Reife gewinnen.. und welcher Elternteil bei Problemen, die dieses "Kind" hat, dann noch weg sieht.. der muss schlussendlich an den Punkt kommen.. wo er seinem eigenen geschundenen Kind überzogene und irrationale "Schuld" und "Bösartigkeit" zuspricht.. wie es meine taten..

Ich kann nichts daran ändern, was damals abging.. aba es lag für mich immer auf der Hand, das meine Eltern nicht das waren, was sie vor anderen vorgaben zu sein.. und das ich mir frühzeitig meinen Eigenen Weg suchte mit dem was das Leben mir brachte.. umzugehen.. einen angemessenen Umgang zu finden.. das war letztlich mein Rettungsanker.. denn ohne ihn .. täte ich schon lange in der Erde verrotten..
das ist gewiss.. wenn man immer nur als Sündenbock behandelt wird, endet dein Leben relativ früh.. manch schwächerer Mensch glaubt irgendwann diese Übermacht an falscher Wahrnehmung.. und gibt sich auf..

nicht so die Bordi-Socke..



Wo Freundschaft endet
Freundschaft endet für mich da, wo bevormundung beginnt.

Deshalb bin ich Kati nicht böse aufgrund ihres damaligen Verhaltens. Ab der Sache mit meinem Trauma, dem schlimmen eingreifenden Erlebnis, veränderte sich Kati zu einer Art "Mahnung".. wenn ich mit ihr hier und da mal quatschte.. danach als wir uns bereits auseinander gelebt hatten.. fungierte sie als eine Art Spaßbremse, die mich ständig daran erinnerte, das nichts was ich tat und war "normal" war.. ob ich mein Trauma im Sinn hatte oder nicht.

Selbst am Ende von 99 als soviel raus kam und aufgewühlt war, nahm ich sie nicht als Gleichaltrige wahr.. und somit auch nicht ernst..
was sie sagte, hörte sich an wie immer..

So wie du bist, akzeptiere ich dich nicht. Du bist verkehrt, du bist falsch. bla.
alles mist..

Habe mir nie groß nen Kopf um Kati oder deren Werdegang gemacht.. für mich stand irgendwann fest - irgendwann gewöhnt man sich an alles - das wir beide ähnlich waren, dennoch unterschiedlich.. und Kati hatte das Problem mit der Abgrenzung.. ich erinnere mich an viele Aufforderungen seitens meiner Mutter, mich doch weniger wie Kati in "deren" Richtung zu entwickeln.
Während Kati mir direkt unterstellte.. ich täte mich verbiegen.. um wie sie zu sein.

Beide hatten unrecht.. ich bin wer ich bin.. und damit bleibt für mich, auch heute klar, das ich vielleicht ähnlich wie Kati bin.. keine Ahnung wie sie heute ist oder was sie genau macht.. aber es gibt dennoch unterschiede zwischen ihrem und meinem Lebensstrang.

Kati hatte zb. relativ früh - normal würde man sagen - einen Freund, sie spielte Schlagzeug.. war in einer Band.. trieb sich mit Jungs rum..
und ich.. ich war wie immer alleine zwischen den Extremen gefangen.. hatte ne Freundin, die mich ständig verpetzte.. und sich wunderte, weshalb ich ihr keine große Wertschätzung entgegen brachte.. ich war in einer Mädelsgruppe.. und mein Musikinstrument, das ich damals spielte.. war ein Akkordeon.
Notenlesen kann ich noch ein bisschen..
aber.. das Instrument habe ich vor langer Zeit schon verkauft..

Von Kati weiß ich auch nur grobes.. sie zog nach der Schule in einen Nachbarort.. holte sich einen Hund.. aber ob er noch lebt.. bzw. wo genau sie wohnt.. wie es ihr geht, was sie macht.. keine Ahnung.. und das ist mir auch egal. Ich muss ihr nicht nacheifern.. habe ich eh nie getan.. sondern mich selbst entdecken mit allem was mir die Verzehrrung des Traumas eingebracht hat.

Nachtrag:
Kati verlangte von mir das ich "die Normale" spielte..
wenn ich mich mit ihr traf, erwartete sie immer das ich "normal" sei wie sie selbst..
ich weiß nicht was schlimmer ist.. menschen, die erwarten das man eine Rolle spielt
oder Kinder, die wissen, das man anders ist und die trotzdem erwarten, das man vorgibt etwas zu sein, was man nicht ist..
schon lange nicht mehr ist..

schau in einen zerbrochenen Spiegel - du kannst ihn noch sooft zusammen kleben.. letztlich bleibt er ein zerbrochener Spiegel..
und genau das war ich gewesen.. ein zerbrochenes Kind das vorgeben musste ein "ganzer normaler" Mensch zu sein..

das wäre in Gesellschaft anderer Kinder nicht anders gewesen..
wenn das "Normale" die Norm ist.. bin ich es nicht.. und deshalb genau deshalb..
entschloss ich mich damals, vor so langer Zeit.. das ich nicht der Norm zu entsprechen habe.. das ich anders war.. und mir einen eigenen Weg suchen musste..
auch wenn das bedeutete, alleine auf der Welt zu sein..
und von Menschen, die ich mochte, deren Ideal ich nicht erreichen konnte oder wollte, getrennt zu sein..

Das ist ein harter Weg, kein Zweifel.. aber ich täte es immer wieder so machen.. denn nichts ist schlimmer als eine Rolle spielen zu müssen um "dazu zugehören"



Sonntag, 13. März 2016
Überlegungen
Kati war meist diejenige, die mir unterstellte.. mich an ihr zu orientieren und mir vorwarf, ich würde eine Rolle spielen um irgendwem zu gefallen. Nach dem Trauma.
Ich vermute, das Kati sich nicht abgrenzen konnte und differenziert betrachten, das wir beide zwar ähnlich waren.. dennoch unterschiedlich, verschieden und das es sie deshalb mega verunsicherte und mit mir nicht mehr befreundet sein konnte.

Ich persönlich habe mich nie an ihr orientiert, auf das ich auf die idee gekommen sein könnte, ich müsste genauso sein wie sie..
ich fand ja immer schon, das wir beide zwei wilde waren.. ähnlich.. aba nicht gleich wie ein ei dem anderen.

hm..
wenn ich das jetzt weiter spinne..
könnte es möglich sein.. das kati mich aufgrund meiner veränderung nicht mehr mochte.. nicht mehr verstand? klar, wenn man annimmt irgendwer täte eine rolle spielen.. kann man von aus gehen, das er nicht er selbst ist..
aber..
das war gar keine rolle bei mir..
ich denke gar nicht daran, womit ich bei anderen ankommen könnte.. was ich aufbauen müsste um.. nee ist mir alles zu doof..
ich bin ich.. das reicht mir schon aus..
und solange es mit "gut" geht.. bin ich schon zufrieden.. trotz der ausmaße meiner erkrankung durch diesen enormen druck&stress.

das ist dann einfach das abgrenzungsproblem von anderen dritten.

Nachtrag:
Komisch.. wenn Kati neidisch auf mich war..
und mich deshalb immer wieder "behinderte" und mir "einredete", das ich eine Rolle "spielte"...
ich bin ihr nicht böse oder sauer..
ich mag Kati

ich denke das hat damit etwas zu tun, das wir beide hm.. wir sind nie im derben gezoffe auseinander gegangen.. oder ich habe irgendwas in ihrer Familie verbrochen.. ich wurde von ihr auch nicht so gegängelt wie bei Kerstin..

Kati und ich.. wir waren ähnlich gestrickt.. dennoch zu verschieden, um länger befreundet zu sein..
bei Kati war das eher etwas auf augenhöhe und respekt vielleicht.. kein in watte packen, kein sauer sein wie bei nadja.. und auch kein "ich bin die ältere" wie bei kerstin..
kati war älter.. 2 monate sogar.. aba sie spielte sich nie auf.. nachdem motto.. sie sei älter und wüsste wos lang ginge..



Realitätsverzehrungen
Schon komisch.. da lebt man selbst mit einer Verzehrten Wahrnehmung.. und stellt fest, das alle Menschen um einen herum ebenfalls mit einer leben.

Bert zb.. ich denke ich weiß, warum er sich so anstellt.. setzt vermutlich meine Einladung zu harmlosen jugendfreien Beschäftigung mit Sex haben gleich.. dabei kann er nicht einmal mit mir reden.. wie will er dann?
Besser ich spreche mit seinem Bruder.. das geht so nicht weiter.
Auf Berts überzogene verzehrte falsche Annahmen habe ich keinen Nerv.

Eine andere ist mir bei Mutter aufgefallen.. eigentlich bei beiden Eltern..
die haben nach einiger Zeit wieder die Ahnentafel aufgehängt.. die eigentlich nur Kinderbilder von meinem Bruder und mir zeigen, alte Aufnahmen anderer Angehöriger. Das die Menschen, die dort abgebildet sind, nicht altern.. mag an Nostalgie grenzen.
Ich denke das ist mit ein Beitrag dazu, das unsere Eltern in uns "Kinder" immer noch zu bevormundende "Kinder" sehen wollen. Ich bezweifel, das diese Luftblase, diese Illusion sie jemals umdenken lassen.. sicherlich zeigen diese Bilder aber auch meine Wachstumsphase bis zum 1. Trauma an..
So kann ich zwar raten wie alt ich auf welchen hätte sein können.. aber.. selbst lange vor dem Trauma wurde mir die Bordi-Achse ans Herz gelegt. Ich bezweifel nicht eine Sekunde lang, das ich ohne Trauma auch auf die Borderline gelangt wäre.

Da können sich die Experten weiter streiten, woran man es festmachen will.. das Borderline entstehen kann. Es ändert nix.. ich bin was ich bin.



Samstag, 12. März 2016
99: Das Grauen
Wird mir nun nach und nach immer bewusster..
klarer.. nimmt Formen an.. lässt Emotionen frei..
Meine Vergangenheit war grausamer, düsterer und dunkler als ich je geahnt habe..

Das lag nicht in erster Linie an dem Trauma, das ich so früh hatte überstehen müssen..
es begann schon mit dem Sonderbaren, gestörten Verhältnis, das ich mit meinen Eltern hatte.. dann setzte sich das Trauma durch den Schwager oben drauf.. darauf folgte die Stigmatisierung auf "Sündenbock" durch N. und wissende Mitschüler, darauf folgte diese ungesunde Beziehung zu K... und es endete am Schluss in Mobbing, Bloßstellung und der erneuten überzogenen Forderung N. das ich mich zurück nehmen müsse..

ersthaft? Ich bin alleine seit ich denken kann.. immer wieder wurde und wird mir die Karte des Sündenbocks zugeschoben.. selbst heute noch..

ich fühle was mir damals fehlte.. einen Ort.. an dem ich frei sein konnte... an dem ich ich selbst war und mich erproben konnte.. und all das hatte ich wenn ich mit Opa tüftelte.. und bei ihm war..
all das verschwand als er starb.. und nun.. bin ich eine Heimatlose..
denn der Ort an dem ich aufwuchs stellt für mich keine Heimat dar..
und die Menschen, die meinen Lebensweg kreuzten keine Sicherheit.. keine Empathie, keine Beständigkeit..

Ich fühle die Ohnmacht in die ich jahrelang getrieben wurde.. die mir auferlegt wurde.. ich fühle Wut.. und ich fühle.. die Zerrissenheit.. die mir zur 2. Haut geworden ist..

Heute bin ich nicht mehr zur Ohnmacht verdammt.. heute kann ich frei sein.. in der Stadt, die für mich zu einem Zuhause geworden ist.. mehr als das mein Wachstumsort je gewesen ist..
und ich spüre etwas anderes.. ich freue mich.. und ich bin Stolz darauf, das mir dieses grausame Schicksal dennoch die Bordi-Achse ermöglicht hat.. denn mit und auf ihr.. kann ich endlich das tun.. wonach ich mich so lange gesehnt.. und was mir damals genommen wurde - meine Freiheit!

Ich kann frei sein.. ich kann ich selbst sein.. ich muss mich nicht mehr in die Ecke des Sündenbocks schieben lassen.. ich kann das ganze krankmachende Geknäul hinter mir lassen..
denn es wird schon einen Grund haben, weshalb diese Menschen es nicht in meine Gegenwart geschafft haben...

Hey ich bin kaputt.. aber ich bin noch da.. und all das was hinter mir liegt.. machte aus mir keine leere Hülle, die als Aufziehäffchen ihr Dasein fristet..
heute bin ich ich selbst..
und wenn heute N. auf mich zukäme und von mir abermals Ohnmacht fordern täte.. täte ich ihr nen Vogel zeigen und sie stehen lassen..

Wer sich immer auf eine Opferrolle beruft, hat keine Ahnung was es bedeutet Opfer zu sein.. ich habe sehr viel geopfert.. und heute stehe ich hier.. lache, habe Spaß.. wende mich dem Leben und den Menschen wieder zu.. und sage.. ihr könnt mich mal!



Freitag, 11. März 2016
Ich-Identitäts-Absprechung
Es ist ja ein Fakt, das ich durch meinen Schwager traumatiersiert wurde.. und das ich einige Zeit später eine damalige Freundin, ein Mädchen, triggerte..

was mein Umfeld damals nicht kapieren wollte.. auch als der große Knall Ende der 10. mitten im Gange war..
ist folgendes..

ich habe durch das Trauma einen Teil meiner Ich-Identität verloren.. ich habe keine Erinnerung wie ich davor gewesen bin.. habe nur leichte, flüchtige Erinnerungen das ich Blödsinn mit Freunden tat und mich bei ihnen sehr wohl und geborgen fühlte..
Die Kehrtwende kam nachdem ich, versehentlich das Mädchen triggerte.. denn da wurde mir nicht nur die alles verstehende Erwachsenen-Sein Rolle aufgedrückt.. ich musste auch noch den letzten Teil meiner Ich-Identität auf geben..

Das geschah unter dem Deckmantel des "auf andere Rücksicht nehmens"..

im Prinzip war das der Beginn meiner anerzogenen Borderline-Störung..
denn selbst wenn ich vorgab, alles verstehen zu können und einen auf weitsichtigen Erwachsenen spielen musste.. war ich dennoch noch Kind.. ein Kind das lernte.. das es so wie es war, nicht akzeptiert wurde.. ein Kind, das Rollen spielen musste, ein Kind das vorgeben musste, etwas zu sein, was es nicht war und nicht verstand.. und ein Kind das diese schlimme Erlebnis mit G., die Traumatisierung, in sich selbst vergessen&verdrängen musste.

Nun ist das ganze schon eine lange Zeit her.. aber es belastet mich noch immer.. ich habe keine Ahnung wer ich heute bin oder was andere Dritte in mir sehen wollen, warum ich gemocht werde.. oder sonstiges.. all das fehlt mir.. ich konnte und durfte es nicht entwickeln..
das Trauma war schon schlimm genug, dieses verkappte System danach war weit aus schlimmer..

Diverse ungerechtfertigte Schuldzuweisungen meines Umfelds und anschließende kreative Strafen machten daran nix wett.. im Gegenteil.. durch sie verlor ich auch den letzten Rest Gerechtigkeitssinn.. der mir geblieben war. Damals.

Ich bleibe dabei, wäre dieses traumatisierte Kind mein eigenes - obwohl ich es ihm oder ihr nicht in meinen kühsten träumen wünsche - ich hätte mich anders als Mutter entschieden. Ich hätte dem Kind einen Platz besorgt, wo es über das Erlebte sprechen könnte, eine Gruppe in der ähnlich geschundene Kids sich erproben.. und ich hätte im Leben nicht verlangt, das das Kind auch noch den Rest seiner Ich-Identität zurück stellen müsste.
Im Gegenteil.. ich täte kämpfen für mein Kind und gegen diese "bornierte, verzerrte" Gesellschaft.. gegen diese verzehrten anderen Eltern.. die gar nicht kapieren.. das sie mit ihren überzogenen Forderungen nur erneut "Schuld" auf das Kind wälzen.