Montag, 22. Februar 2016
Vor einigen Jahren
lief ich gedankenverloren durch Schierstein.. lief eine Runde um den Hafen.. dachte und grübelte nach..
traf Bekannte Gesichter, die sich räumlich distanziert "fremd" gaben..
ich schaute ihnen einige Zeit nach.. ehe ich begriff..

Ich habe in Schierstein gelebt, wuchs hier auf..
dennoch verbindet mich nichts mit diesem Ort
ich werde dort als "Fremde" betrachtet..
nicht als Fremde Frau, die zufällig hier ihre Runde dreht und das Wetter genießt..
sondern als Fremde Frau, die Geheimnisse hütet, die anders ist..
so anders, das es auffällt..

Ich habe tatsächlich keinen emotionalen Bezug zu Schierstein
betrachte es lediglich al Ort ohne nennenswerte emotionale Nähe..
stattdessen fühle ich mich rein emotional in der Stadtmitte wohler..
im Trubel wirklich fremder Menschen kann ich unter- und eintauchen.. kann meine Masken tragen.. kann an Menschen vorbei laufen, ohne Gefahr zu laufen, das sich Grüppchen hinter meinem Rücken bilden.. und getuschelt wird..

Ja ich habe Geheimnise..
und ich bin anders..
aber macht mich das zu einem anderen Menschen?
Bin ich dadurch "besser oder schlechter"?
Nein.. ich bin anders.. das ist alles.. und bleibe ein Mensch



Ich muss
dieses Gedankenchaos los werden.. ich gestatte mir Traurig zu sein und alten, sehr alten Erinnerungen nachzuhängen..
Ich lasse die Emotion zu.. halte sie aus.. warte bis sie vergehen..

und komme doch immer nur noch zum gleichen Schluss..
die Strategie, welche Mutter mit mir, meinem Trauma und den Menschen in meinem direkten Umfeld abzog.. war alles andere als erwachsen, angemessen oder "richtig" und diese ihre Strategie machte nur Sinn, wenn man wusste, das sie selbst ein gebranntes Kind ist.
Den Müttern meiner ersten beiden Freundinnen gab sie gegenüber zu, das ich da etwas schlimmes erlebt hatte. Alle weitere, wussten davon nichts. Oder erst als es ohnehin alle erfuhren, da ich mich den unverrückbaren Tatsachen im in die Enge treiben "geistesgestörter" Mitschüler stellte. Es gab für mich damals keine vage Begründung weshalb ich anders war ohne selbst als Sündenbock dar zu stehen.

Menschen in die Enge treiben.. was lief falsch im Leben meiner Mobber?

Ich blicke zurück.. bin selbst immer wieder erschrocken, erstarrt und fassungslos worin ich.. also an Tatsachen und realitätsnah.. worin ich.. und wie mein Elternhaus gestrickt war.. das war schon.. echt hart.. und ging über jedes normale Maß weit hinaus.
Die Ausmaße damals.. so aus heutiger Sicht betrachtet, hätte ich meinen Mitschülern gesagt, wie das wirklich, tatsächlich ablief.. ihnen wäre die Kinnlade runter gefallen.. und ihre Entwicklung wäre, vermutlich wieder einmal gestört worden.

Ich mag gar nicht ins Detail gehen oder meine Wachstumsphase als "Ausrede" benutzen, damit ich mildernde Umstände für irgendwas bekommen könnte. Ich habe Rückgrad und stehe für Dinge, die ich verbockt habe.. wofür ich nicht stehe, sind Dinge, die mir Kerstin zig mal anlastete und wofür sie mich immer als treibende Kraft anschwärzte.

Ich muss diese alten Geschichten verlassen.. ich kann mich auch selbst ewig lange selbstgeißeln.. es wird dennoch nix daran ändern, das es ist wie es ist.
Die Situation ist wie es ist, sie kann anders nicht sein, sonst wäre sie anders.

In die Haut des Sündenbocks wurde ich sehr oft, gerechtfertigt und nicht gerechtfertig gedrückt.. es spielt keine Rolle wie oft in welcher Situation.. mir ist das Recht- und Unrechtempfinden mit der Zeit irgendwann abhanden gekommen. Ich habe stattdessen meine eigenen Regeln "erfunden", um streng nach ihnen zu leben.
+ Schade dir nicht selbst ( leichter gesagt als getan)
+ Halte dich an Spielregeln
+ bleib unsichtbar, falle nicht auf..
+ halte durch, irgendwann bist du erwachsen und ausgezogen
+ vertraue niemandem.. am ende stehst du doch alleine da..
+ bewahre andere vor dir selbst.. halte dich von denen fern, um sie zu schützen..

und noch nen paar andere..
manche von diesen "Regeln" wurden mir eins zu eins eingetrichtert.. an manche halte ich mich gar nicht mehr, andere sind neu dazu gekommen.. ich arbeite an alten Glaubenssätzen ("Regeln").. überprüfe aus welcher Zeit sie stammen, ob sie heute immer noch stimmen oder ob ich sie abschaffe..

Ihr könnt denken was ihr wollt.. ne Borderline-Störung kommt nicht von ungefähr.. und Mitleid brauche ich nicht.



Schübe
Manchmal habe ich das.. da denke ich über eine alte Erinnerung nach.. und dann bekomme ich einen Impuls etwas zu tun, einen Versuch zu starten etwas zu schreiben, was das imaginäre Konstrukt "lösen" bzw. kitten soll.

Ich steh inzwischen da drüber, verstehe, das es teil meiner Symthomatik ist.. hasse mich dann und wann auch dafür, das ich diesen Impuls nachging.. aber unterm Strich kann ich das dann auch nicht rückgängigmachen oder verändern.. eine zeitmaschiene habe ich nicht.. auch nicht bisher gefunden.. das wäre doch etwas, was man erfinden könnte.. ich weiche vom thema ab..

diese Schübe sind "lästig", naja.. bei allem was tw. damals abging.. und was man damals "hätte" besser oder anders machen können.. ist die Entstehung eines solchen Schubs.. keine große sache..
mir fehlt da einfach die distanz zwischen damals der situation und heute.. der situation.. okay.. heute kenne ich auch nur meine eigene.. kontakte zu anderen.. habe ich nie..
wie gesagt.. man gibt ein ziemlich merkwürdiges bild ab.. als unentdeckter borderliner.. und selbst wenn es damals entdeckt wäre.. wissen menschen nicht immer wie sie mit umgehen sollen..
sie ziehen mit halbwissen ihre eigenen schlüsse heraus.. da gibt es keine optimierungsmöglichkeiten.. jeder muss selbst wissen, wieviel er oder sie sich aufbürdet..

ergeht mir nicht anders..
dieser schub hier .. wurde aus starken emotionen gespeißt, eine alte verlustemotion.. ein nicht wahr haben wollen.. einem sturkopf und einem misstrauischen gegen über einer frau, deren wirken und handeln ich eh schon länger hinterfrage..
egal.. das war ein schub nach rückwärts.. in die vergangenheit.. in etwas das mir viel bedeutete und wo ich empfinde, das das leben mir übel mit spielte..
ich.. kanns nicht besser beschreiben..

ich bin eben keine auf perfektion getrimmte maschiene.. ich verstehe nicht alles was zwischenmenschlich von mir sehr früh erwartet wurde.. es ist so traurig, was ich durch das trauma und der folgenden schuldzuweisungen hatte überstehen müssen.. tiefe trauer durch zieht mich.. da ist der grund, der auslöser dafür..
ich war ein kind das schnell erwachsen werden musste.. wegen eines vorfalls, das ein anderer erwachsene vermutl. ohne nachzudenken antan.. die strategien, die mir angeleitet wurden.. waren alles andere als förderlich.. und deshalb habe ich meinen Aufwachsort mit allen Menschen irgendwann hinter mich gelassen und bin in die Stadtmitte gezogen..
um mich selbst zu schützen, wenn das schon kein anderer tat..
und um selbst zur ruhe zu kommen..

das ist die strategie.. erst zur ruhe kommen, dann nach und nach an der vergangenheit und an problemen arbeiten, die mir gegenwärtlich ja probleme bereiten.. dinge wo ich wissen muss, wo kommen sie her.. wer ist dafür verantwortlich.. und wie gehe ich damit zukünftig um..
sind die emotionen gerechtfertigt, auch deren intensität?

Die Freundschaft mit Nadia war zb. wie Sonne für mich.. das es durch die Umstände und das Leben.. die Entscheidung anderer kam, wie es kommen musste.. bereitet mir tiefe Traurigkeit.. und da ich das Ende durch die narzisstische Mutter erfuhr.. die mir sagte, das N. Mutter es nicht wollte.. konnte und will ich diese Tatsache.. diesen Verlust von Sonne.. nicht hinnehmen.. nicht glauben..

doch leider.. ist es ein fakt.. nach dem ich mich richten muss.. wo erwartet wird, das ich mich nach richte..

ich weiß nicht viel über kinder, die schnell erwachsen werden müssen..
meine erfahrung zeigt mir, das von kindern schnell verantwortungsvolles verhalten erwartet wird, man soll Eltern und Erwachsene in jeder Lebenslage verstehen und unhinterfragt vertrauen.. und man soll alles verstehen was um und mit einem geschieht..
dabei wird völlig übersehen, das dieses "auf erwachsen machen müssen" immer noch ein kind steckt.. das zwar die bedingungen und forderungen von erwachsenen erfüllt.. das aber in der schnelleren reifephase auch immer noch kind bleibt.. das es eben keine auf perfektion getrimmte maschiene ist.. kein kleiner erwachsener, der in einem normalen tempo hatte erlernen können, was angemessen ist..

Die kleine Socke wurde bei der Bewältigung ihrer eigenen Leistungsfähigkeit leider sehr im Stich gelassen.. sie erfüllte zwar die Forderungen ihres Umfelds.. ein Kind kann nicht anders als seinem Umfeld gefallen zu wollen..
dennoch ist mir viel, sehr viel verloren gegangen..

Die Symthomatik mit der ich klar kommen muss ist.. anspruchsvoll.. keine Frage.. ich muss Situationen immer einschätzen können.. um mir Strategien suchen zu können, die mir helfen, die Situation zu überstehen..
ab und an kommt es zu schäden.. das ist ganz normal.. in meinen adern fließt blut.. ich bin keine auf perfektion getrimmte maschiene.. auf der jeder nach belieben anforderungen auflasten kann...
das ist nicht richtig.. und bringt mehr gefahren als nutzen..

egal.. bin hier nicht um zu lammentieren.. stehe wie immer zu dem was ich verbocke.. habe rückgrad.. habe reserven..
die haut des sündenbocks fühlt sich sehr vertraut an.. immer her mit dem mist.. die Bordi erträgt das schon..



Freitag, 19. Februar 2016
99: Zerrissenheit
Womit ich am Ende dieser massive stressigen Zeit auffiel war die typische "Borderline-lastige" innere Zerrissenheit.
Eigentlich ein innerer Konflikt zwischen der Fassade und wie es tatsächlich war - bezogen auf das Elternhaus.. der eigenen Wachstumsphase.

Was Widerspruch sich für die einen anhörte, war für mich nicht minder komplex.. und stellte mich vor ungeahnten Herausforderungen unbekanntes Terrain voraus.
Kurzum das Ansprechen von Missständen, während man selbst nicht genug Ego entwickelt hatte, das man zu dem "unnormalen" Menschen stand, der immer deutlicher hervor trat.

Erschwerend zusätzlich kam hinzu, das einige Mitschüler auf die Karriere-techisch weit hinauf gekletterte Mutter Fanclubs gegründet hatten. Tolle Leistung für die Frau.. nur sagt das eine, gar nichts über ihre anderen Familiären Fähigkeiten aus und da die Mitschüler auf die blendende Strategie meiner Mutter reihenweise reinfielen.. war das am Ende.. dieses Disaster zu dem es führte.

Teile von mir sind erwachsen, können sich auch angemessen artikulieren.. dennoch bin ich aufgrund meiner Traumatisierung auf eine Art "Stehen geblieben", dennoch muss ich mich anstrengen, um mein Geheimnis zu bewahren, gegenüber anderen nicht "aufzufallen" so das diese anderen gar nicht erst auf die Idee kommen, das da was nicht stimmen kann und es ein Geheimnis gibt.

Ich denke, auch ohne die Traumatisierung, wäre ich zu einer Borderlinerin geworden. Es gab lange davor und auch danach merkwürdige Umstände, in denen ich anders behandelt wurde, als man das von "normalen" Elternhäusern "kannte".

Im Endeffekt bleibt mir ohnehin nur der eine Weg, einen angemessenen Umgang mit mir zu finden.

Generell kann ich jedem, der sich auf diesen Blog hin verirrt, ans Herz legen.. das Vorverurteilungen, Bewertungen und eigene Schwächen gegenüber anderen und besonders andersartigen Menschen total sinnfrei sind. Diese Methoden dienen nur der anderen Menschen Abwertung und der eigenen Person Aufwertung.
Was läuft nur falsch bei Euch?



99: Aufarbeitung alter Freundschaften: Geheimnis "Verrat"
Im Zuge der Belastung von Ina durch mich und mein Traumata..
ich erinnere mich daran, das ich mit Nadjas Mutter sprach.. es ging darum, das ich nicht wusste wie lange Ina unter Alpträumen litt und wie sehr es ihre eigene Entwicklung naja.. behinderte..
Es ging aber auch darum.. das sie und meine Mutter häufig miteinander telefonierten.. ich wusste von den Anrufen, wusste aber nicht welchen Intus sie hatten oder was da besprochen wurde..

Mutter sagte mir das nicht.. wiegelte ab.. und blieb unbedeutend..
Die Strategie Mutters mit dieser Sache war.. das ich ein möglichst normales Umfeld erleben sollte.. das ich relativ normal aufwuchs und Freundschaften pflegte.. als hätte es das Trauma nie gegeben..
wurde auch laufend angewiesen, das ich diese Erinnerungen an das Traumata ignorierte, verdrängte.. es als Spinnerei abtat..

Damals fiel das ganze Kartenhaus, die ganze Strategie Mutters in sich zusammen.

Ich teilte damals und heute erst recht nicht, ihre Strategie.. aber da ich damals Kind war.. hatte ich keine Möglichkeit mich aus ihrer Strategie zu entziehen.. okay.. ich habe selbst für mich daran gearbeitet.. an dem Trauma.. aber mit ihr darüber reden oder mit einem anderen darüber reden.. traute ich mich nicht.. und wurde mir auch von "Oben" verboten.. inkl. diverser "Strafen" die ich hatte erdulden müssen.. falls ich gegen die Anweisung von "Oben" verstieß..

Als die Strategie für Nadjas Mutter ersichtlich wurde, musste es für sie wie einen Schlag gegen den Kopf gewesen sein..

Wären die tatsächlichen Ausmaße dieser Strategie und meiner Wachstumsphase publik geworden, ich mag mir das gar nicht vorstellen.. wie das von anderen Erwachsenen aufgenommen worden wäre..

Ich selbst.. habe damals wieder Ärger von seiten meiner Eltern bekommen.. ich hatte deren Strategie anderen "verraten".. ich weiß nicht mehr viel aus der Zeit.. doch ich muss.. gemessen an meiner Verschlossenheit.. und an meinem "Suchtähnlichen Verhalten" echt mega viel verbal einstecken müssen..
Begeistert waren meine Eltern von mir lange zeit nicht mehr..

Heute kann ich vielleicht relativ emotionslos über diese Ereignisse schreiben und auch meine eigenen Eindrücke wieder geben..
das ich relativ emotionslos darüber schreiben kann.. ist.. jahrelang antrainiertes Bordi-Verhalten.. wie gesagt.. "leide" ich darunter schon länger als es Diagnostiziert wurde..
und diverse tw. extreme Verhaltensweisen in Stresssituationen wurden mit der Zeit einfach "perfektioniert".. so krass diese einzelnen Verhaltensweisen auch sind..

Nadjas Mutter übrigens gab mir nie aktive "Schuld" daran das ich Ina triggerte..
zumindest nicht mir gegenüber.. sie versuchte sich stets einiger maßen Neutral zu verhalten..
soweit man sich neutral verhalten kann, wenn das eigene Kind getriggert wurde..

Darüber hinaus.. wenn Kinder gezwungen werden schneller, eher erwachsen zu werden als andere Kinder gleichen Alters.. machen viele Erwachsenen den "Fehler" diese Kinder wie Erwachsene zu behandeln..
N. Mutter war da keine Ausnahme.. so sehr sie sich Mühe gab..
ich hab keinen Groll gegen sie.. oder gegen andere..
auch nicht gegen meine Mutter..
und ihrem Umgang damit..

stattdessen such ich mir "besser" Gründe, die Erwachsen zu ihren Schritten und Strategien gebracht haben könnten..
klar alles Vermutungen und so..
aber.. zwischenmenschliches Verhalten ist nun mal nicht immer 1 zu 1 ausm Buch erklärbar.. und letztlich sind wir alle Individuen, die versuchen bestmöglich mit anderen Individuen friedlich zusammen zu leben..



Donnerstag, 18. Februar 2016
99: Aufarbeitung alter Freundschaften
Als raus kam, das ich anders war.. aufgrund meiner frühen Traumatisierung, kam auch raus das ich Schuld daran bin, das Nadjas Schwester lange, sehr lange zeit unter Alpträumen litt.

Ich weiß nicht mehr wer genau in diesen 2 Gruppen gegenüber stand, als ich raus geschickt wurde.. ich weiß aber noch, das mir Kati und Nadja einiges sagten.. einiges durch blicken ließen.. wie sehr Ina drunter litt.. was ich einfach nicht wusste.. und wissen konnte.. das waren Infos, die meine Mutter vor mir verbarg.. und im Nachhinein wurde mir damals klar, wie sehr beide - Kati und Nadja mich nicht mehr mochten nach diesem Fiasko mit Ina.

Ich nahm damals an, das sich die Alpträume relativ bald danach in Luft auflösten.. und das Ina keine bleibenden Schäden davon trug.. immerhin hatte ich diese schrägen Erinnerungen in mir drinnen.. auch wenn ich mit der aufarbeitung ziemlich alleine war.. sie blieben in mir selbst verschlossen und ich bewegte sie ab und an.. oder sie mich.

Zurück zum Thema.. ich hatte, nachdem ich von der Schwere erfuhr.. ich habe mich nochmal intensiver bei beiden.. vor allem bei Nadja entschuldigt.. man ich wünschte das ich es hätte Rückgängig machen können. Was leider nicht geht. Weder heute noch damals.

Ich glaube im Nachhinein waren diese beiden Gruppen.. es ging darum.. das die einen mein Trauma unbedingt wissen wollten, das sie mich dadurch als "besonders" wahrnahmen.. das sie die Schwere dieser Erinnerung gar nicht einschätzten.. etc.. und die andere Gruppe.. zu der Nadja und Kati gehörten.. von der Last wussten.. den Ausmaßen und allem.. und das sie sich deshalb zofften.

Zwar macht das Sinn, das ich raus geschickt wurde.. fand das trotzdem nicht für die perfekte Lösung.. und darüber hinaus.. zoffte ich mich zu Hause mit Mutter darum, das sie mir das Leiden Inas verschwiegen hatte. Zwar wusste ich das Nadjas Mutter immer wieder bei uns anrief.. aber was genau besprochen wurde.. davon hatte ich keine Ahnung.

Im Prinzip habe ich damals meine Bestättigung bekommen, nicht weiter auf Anordnungen und Weisungen meiner Mutter zu hören.. auch Rückwirkend..
und wurde dadurch nur bestärkt mir meinen eigenen Weg zu suchen.

Und in Punkto.. wie meine Mutter mit dem Trauma umging.. habe ich damals auch nur das gesagt, was andere hören wollten.. die Realität hätte sicherlich einiges zum Einsturz gebracht.. nicht nur in meinen Mitschülern, sondern auch in der Fassade, die sich meine Eltern aufgebaut und erschaffen haben.

Ich bin damals die meiste zeit meinem Instinkt gefolgt.. habe mein Trauma nie geteilt.. und habe versucht meinen Mitschülern, den wenigen die das unbedingt wissen wollten und die bei mir nachfragten.. klar zu machen.. das es kein Zurück gab.. das das etwas einschneidenes ist mit dem ich keinen belasten möchte.
Und den Verweis zu Nadja und Ina gegeben.. wenn sie immer noch nicht locker ließen.

Im Prinzip die beste Wahl, die beste Aussage, die ich hätte machen können. Hätte ich das schon damals bei Ina gewusst, wäre ich ihr gefolgt.. und hätte sie nicht mit meiner Finsternis belastet.
Man lernt nie aus.

Edit: Sauer auf meine Mutter bin ich immer noch.. das ihre Version einer Erziehung da nicht funktionierte.. hätte jedem rational denkenden Menschen klar sein müssen.. Mildernde Umstände sind da dennoch ihre eigenen traumatischen Episoden, die sie geprägt und unter denen sie aufwachsen musste.
Rechtfertigt nix.. weiß ich selbst.

Ein Trauma oder eine Erkrankung ist kein Freifahrtschein, das man nicht Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt.

Meine Eltern bauten sich eine Illussion auf, schauten weg und ließen mich alleine mit dem Ding, das mir angetan wurde.
Ich hasse sie nicht.. aber ich teile ihre Methoden und ihren Lebensentwurf nicht. Da suche ich mir meinen eigenen Weg.. entlang der Borderline.

Kati, Nadya und Ina hab ich immer noch gerne.. auch nach all der Zeit.. ich bin zwar kein Teil ihres sozialen Umfelds mehr.. aber gern haben.. das kann ich.. das gestatte ich mir.



Mittwoch, 17. Februar 2016
Hoffentlich wird der Abend besser
als der Tag..
ich gebe mir Mühe, die Chaoserinnerungen sonstiger Mitschüler, die mehr oder weniger wussten von meinem 1. Traumata, durch skillen zum verstummen zu bekommen.

Als sich 2 Gruppen Mitschüler damals gegenüber standen und um alles was, wie rum und sonstwie zwischen mir, Kerstin und meinem Traumata bisher gehört und entdeckt wurde.. als sich die beiden Gruppen anpampten.. mal mehr mal weniger.. wurde ich aus dem ganzen Herausgehalten und musste mein Zeug nehmen und gehen.
Fand ich damals schon nicht gut.
Finde ich heute auch nicht besonders, die Entscheidung damaliger Gleichaltriger, teile ich nicht.

Nicht einmal heute.. mir wurde damals suggeriert, das ich das Traumata hatte.. haben durfte.. aber nicht darüber sprechen durfte.. was das mit mir machte, was das in mir auslöste.. womit ich hatte zu leben müssen.

Wie ein Pickel den ich mit mir herum trug.. den jeder sehen konnte.. und über den ich nicht sprechen durfte.. wie es war unter ihm und mit ihm zu leben. Stattdessen eine Ausgrenzung nach der Anderen.. Menschen wechselten sich ab.. da gab es keinen, der bei mir nachhörte.. sich mit mir auseinander setzte.. es war, als wäre ich eine Leblose Hülle.. die man einfach aus dem Geschehen entfernen konnte.
Wie es einem gerade passte..

naja.. bei den chaotischen Erinnerung, allesamt noch nicht sortiert.. meldet sich wieder mein Schneidedruck.. zu Wort.. möchte beachtung.. möchte.. das ich ihm folge.. das ich weiterhin an mir herum schneide.. und so..
ja.. ganz toll..

Deshalb hoffe ich ehrlich gesagt, das der Abend besser wird.. er kann nur besser werden.. als das was mich gerade wieder durch die Mangel dreht.

Selbstgemachte Pizza ist das was ich mir heute gönne.. selbstgemachter Pizzaboden, Belag zusammen gestellt nach dem worauf ich Lust habe.. selbstgemachte Tomatensauce..
die Pizza ist im Ofen, brutzelt vor sich hin.. ich lege gleich Musik auf.. und hoffe das sie mich weit genug vom SVV runter skillen kann.. das ich diese Scheiße nicht wieder mache..

Ich bin neidisch auf meine Mitschüler.. die konnten mich immerhin hassen.. und ihr Leben leben.. wenn ich mich selbst hasse, endet das im Suizid.



Traumata und Zwischenmenschliche Erwartungen
Es ist eine Sache eine traumatisierende Situation zu erleben und mit dem Erlebten einen vernünftigen Umgang mit sich selbst zu finden. Es ist harte Arbeit sich an die Gesellschaft anzupassen, eine Rolle zu erlernen, das einem möglichst normalen Leben nahe kommt und gleichzeitig dieses finstere Geheimnis der Traumatisierung vor anderen, auch besten Freunden, geheim zu halten.

Wie gesagt, ich war irgendwo zwischen KiGa und 2. Schulklasse, vermutlich wars vor der Einschulung, als ich durch diese traumatisierende Situation musste.. ich wurde nicht gefragt, ich habe nicht laut "Hier!" gerufen.. ich wurde vor Vollendete Tatsachen gestellt, geschubst.. und musste mit der Situation selbst klar kommen.
Von mir wurde immer erwartet und das in jedem Alter des Wachstumszykluses.. das ich angemessen reagiere, das ich das Traumata unbearbeitet fallen ließ bzw. in mir selbst verschloss.. das ich auf andere Rücksicht nahm und mich in jeder Situation "wie andere, normale" Kinder verhielt.

Und was wurde von "normalen" Kindern ohne diese belastende Situation verlangt und erwartet? Was habt ihr damals in diesem jungen Alter getan und erlebt?

Ich habe ein einziges Mal mein Traumata einer Freundin erzählt und sie dermaßen getriggert, das sie lange zeit unter derben Alpträumen litt.

Ich hatte mich damals mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und meiner Mutter auseinander setzen müssen und dafür gerade stehen müssen - alles ganz normal und ich habe durch diesen Vorfall, eine Freundschaft verloren.. nein eigentlich zwei Freundschaften habe ich verloren.

Jedenfalls habe ich damals vor Erwachsenen Bezugspersonen genug Rechenschaft ablegen müssen.

Um das ganze Jahre später, als Mitschüler davon erfuhren erneut in deren Mangel genommen zu werden. Ich fand, einmal reichte aus.. ich musste das nicht endlose Male wieder und wieder erleben und durchleben.

Dadurch.. das ich mich damals vor Mitschülern wieder und wieder hatte rechtfertigen müssen, das geschehen war, was geschah.. damals.. ernsthaft.. ich hatte den Eindruck, das andere von mir erwarten Perfekt sein zu müssen..

ich hatte ohnehin eine Lupe auf mir liegen, alles was ich tat, sagte und machte, überwachte meine Mutter.. und unterzog mich dadurch immer wieder ihren eigenen schrägen perfektionistischen Ideen.. aber Mitschüler?
Nein.. die waren weder emotional so ausgereift.. noch stabil genug um in meine traumatisierende Erinnerungen hinein gezogen zu werden.

Das ist der Knackpunkt.. was halten Menschen aus, warum wollen sie es wissen, warum haben sie interesse an dir und wo führt das hin?

Man kann sich viel überlegen, wie man in bestimmten Situationen handeln möchte, theoretisch ist alles Schall und Rauch.. wenn man in dieser Situation real live drin ist.. und individuelle und spontan handeln muss.

Die kurze Version von meinem Traumata ist.. das ich von einem anderen bloßgestellt wurde.. die längere beinhaltet mehr tiefe, mehr Infos, mehr Wendungen. Es ist jedem selbst überlassen, wie viel er wann wem über sich erzählt.
Ich entschied mich damals.. 99.. nicht mein traumatisierendes Erlebnis mit meinen Mitschülern zu teilen.

Da mochten sie sich anstellen wie sie wollten, aber.. ich fand.. das sie gar nicht stabil genug waren, um sich mit dieser Situation auseinander zu setzen.
Zumal ich ohnehin die Doofe war, zu der alle Eltern gingen, wenn ich deren Kinder getriggert hätte.

Menschen zu triggern liegt nicht in meinem Ermessen, das ist kein Ziel, keine Option. Das geht einfach nicht und ich wollte nicht, auf dem Mitgefühl anderer als etwas "Besonderes" durch die Welt reisen.

Mein 1. Traumata ist eine Herausforderung mit der ich einen Umgang finden muss. Und jedes weitere Traumata, das sich zu mir gesellte, nun ja.. ich bin in Übung einen angemessenen Umgang damit zu finden.

Ich beschwere mich nicht über die "übermenschliche" Last die auf meine Schultern so früh gelegt wurde. Ich hätte mir ein bisschen mehr "Nachsicht" von Mitschülern gewünscht.. die im Wechselbad ihrer Emotionen und Eindrücke tw. echt mies auf mich los gingen.. dabei bin ich rein objektiv in dieser Traumata-Sache auch nur ein Opfer.



99: Der letzte Stuhlkreis
Im letzten Stuhlkreis erzählten einige Mitschüler von ihren schlimmsten Erlebnissen, Umständen, die sie als einschneidend erlebten.

Christina gab eine Episode von Makeup-Verbot durch ihren Vater zum Besten und Ramona erzählte von wiederkehrender Ablehung, runterputzen durch ihren Stiefvater. Vielleicht war auch Gewalt im Spiel. Ich weiß es nicht mehr.
Tragisch sind beide Fälle, Kinder sollten das nicht erleben müssen und man sollte es Kindern, auch Heranwachsenden, erklären warum sie was nicht dürfen.

Obwohl damals raus war, das ich unter einem Traumata litt.. weigerte ich mich darüber zu reden.. erstens wusste ich nicht, wer was aushielt - die Grenze dessen was man aushält ist unterschiedlich.. ich wollte keinen triggern.. das hatte ich bisher erlebt.. und das war alles andere als "toll" gewesen.
Letztenendes war dann immer ich die Dumme, die anderen Alpträume bescherrte.

Und anders als andere, wollte ich nicht durch meine Traumatisierung auffallen oder auf der Mitleidstour meiner Mitschüler mich als "besonders" fühlen.. ich wollte im Prinzip das alles wieder so war, wie ich es kannte.. wie ich mich definierte.. als unscheinbares Mädel, das nicht weiter auffiel.

Und das ist der Punkt.. es ist viel zu sensible das Thema.. die Erlebnisse, das Ereignis, um das pubertären Mitschülern um die Ohren zu hauen, die das gar nicht angemessen einschätzen können.

Was Menschen aushalten, damit tue ich mich immer noch schwer.
Klar habe ich ne Therapeutin, die ausgebildet genug ist, um ihr das sagen zu können.. aber was meine Traumatas und die Dinge angeht, die mich belasten, die ich erlebt habe.. die mich tw. heftig geprägt haben.. es fällt mir schwer über sie mit anderen zu reden.
Zumal ich niemanden an meine Traumatas heran lasse. Da arbeite ich lieber selbst mit ihnen und suche mir einen Umgang damit.

Zwischen nem Verbot und einer Bloßstellung auf Band durch einen Dritten.. liegen Welten.. das ist Fakt.



Montag, 15. Februar 2016
99: Deshalb "kam" sie zurück
Mir ist es eingefallen.. und jetzt verstehe ich auch weshalb Katja und Kristina so wehement versucht haben mich und Kerstin wieder "freundschaftlich" zusammen zu bringen.
Wochenlang redeten alle auf mich ein. Ich habe es gehasst..

Der Grund war meines Erachtens, das Kerstin bei den anderen, den Mobbern, dem Lynchmob mit ihrer Art nicht ankam.. die Kerstin die ich kannte und ertrug.. war fixiert, krankhaft fixiert auf Eigenheime anderer Kinder Eltern..
vermutlich wurde sie deshalb bei mir geparkt..

ich brauche nicht zu erwähnen das ich dieser Person nicht im geringsten mehr traute, und wenig begeistert war, das ich sie wieder an der Backe hatte..

Hierbei ging es nicht um mich.. sondern um Kerstin.. und sie sollte laut den anderen "glücklich" sein.. dabei gab sie mir immer Schuld an allem, was sie nicht "bekam".

Seufst..
das ganze hielt zum Glück nicht lange.. normale Reaktionen seitens von Erwachsenen und desinteresse ihrer Eindrücke von meiner Seite aus.. ließen den Kontakt allmählich ins Leere laufen.

Ich hatte damals im Verlauf des Mobbings gebeichtet, das ich ohnehin traumatisiert war.. das mich dieses neue Traumata nicht wirklich vom Hocker warf..
die Situation, das zu meinem ersten Traumata geführt hatte, habe ich den Mitschülern nie erklärt oder anvertraut.. das ist etwas.. das war nach dem ganzen Vertrauensverlust um das Mobbing einfach nicht mehr realistisch denkbar. Totaler Realitätsverlust seitens pubertärer Mitschüler, die je nach dem auf unterschiedlichen Wissens- und Entwicklungsstands waren.
Darüber hinaus tue ich mich echt schwer damit, andere einzuschätzen, was sie emotional vertragen können.
Außen vor gelassen, den Druck, den Mutter auf mich ausübte.. und ihre realitätsferne Unterstellung.

Es wundert mich nicht, das Kerstin tatsächlich glaubte, das eine Traumatisierung etwas "tolles, besonderes" sei.. das man damit noch mehr aus der Masse heraus stach etc. pp.

Ich hätte die erste und alle weiteren Traumatisierungen am liebsten gar nicht erst erlebt. Ich empfinde sie als Last mit der ich einen Umgang finden muss. Ganz bestimmt nicht, um auf die Tränendrüse anderer drücken zu können oder mich von ihnen in Watte einpacken zu lassen.
Deshalb war es auch ein Geheimnis während meiner gesamten Schulzeit.
Ich wollte nicht anders behandelt werden oder in Watte gepackt bemitleidet.. ich wollte - und das entnehme ich auch den Aussagen meiner Mutter - wie ein "normales" Kind aufwachsen können.

Ich erinnere mich das im Laufe der Zeit sehr viele Gespräche zwischen mir, meiner Mutter und Kerstin zu stande gekommen sind, bei denen es immer darum ging, das man sich nicht als "etwas besonderes" finden sollte, auf grund der Tatsache das Eltern ein Eigenheim hätten.
Das war nen Punkt.. der immer wieder aufkam.. den Kerstin einfach nicht kapieren wollte, das es ist wie es ist.. und ich habe für meinen Teil.. diese ihre Facette ignoriert und akzeptiert.
Wenn sie das glauben wollte.. war das ihre Sache und sie würde mit dem Gegenwind anderer selbst fertig werden müssen.

Ich hatte irgendwann keine Lust mehr mich für etwas zu rechtfertigen, das wir schon hunderttausendmal durch gekaut hatten.

Rückblickend betrachtet, war Kerstin keine "gute" Freundin.. nicht einmal.. als die "Freundschaft" noch intakt galt.. und was auch immer sie belastete.. es war mir nach dem Mobbing ohnehin piep egal.

Man kann alles behaupten von mir was man wollte, aba ich habe nie andere Menschen benutzt und manipuliert um eine "Freundin" zu zerstören. Nichts anderes ist Mobbing, ein feiger Versuch einen Menschen zu zerstören.

Im Endeffekt bin ich überall besser aufgehoben als in Kerstins Nähe.. ja selbst bei einem Rudel wilder Löwen.. die haben wenigsten mehr Rückgrad und zerfetzen mich von Angesicht zu Angesicht.

Nachtrag: Deshalb bin ich vorsichtig wem ich von meinem 1. Traumata erzähle..
das ist nicht nur der eigene Umgang mit dem Ereignis, der mich zur vorsicht zwingt.. ich erinnere mich sehr dunkel daran, das ich Ina, Nadjas Schwester mit meinem Erlebten Traumata unbewusst getriggert habe.
Ina bekam üble Alpträume, danach schritt ihre Mutter ein. Selbstschutz und der Kontakt wurde auf Geburtstage reduziert.

Und mir wurde die Tragweite meines Traumatas bewusst.
Wenn andere auch so reagierten wie Ina.. dann konnte ich schlecht nach meinem Ermessen andere damit belasten.
Und so bewegten sich die Ereignisse weiterhin in mir drin. Mutter hatte ihre Strategie, ich suchte mir meine..

Der Kontakt zu Tamara, jahre Später, tat mir gut und gleichzeitig riss er diese alte Wunde auf.. daher schritt meine Mutter ein und verbot mir den Kontakt.. und den anderen aus meiner Klasse, konnte ich auch nicht sagen, warum er so plötzlich in die Brüche ging.
Wie denn auch? Hätte ich alle triggern sollen?
Das ist falsch und verkehrt und alles.. das kann ich nicht bringen.

Kerstin bezog alles auf sich selbst persönlich.. unterstellte mir ne menge Abartige Sachen und war, als ich mein Traumata grob anriss, gar nicht in der Lage zu verstehen, worauf ich eigentlich hinaus wollte.
Deshalb ließ ich es bleiben.. und begann alles mit mir selbst auszumachen.. an mir zu arbeiten, das ich möglichst nahe am "Normalen" dran war.

Es ist hart, wenn man dieser Verantwortung auferlegt bekommt und selbst nix, aber auch gar nichts an den traumatischen Ereignissen hatte ändern können. Ein hartes Los für eine junge Socke.