Gesichtsverlust - Rationalität
Das wundervolle an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (weshalb Betroffene auch von Fluch und Segen zugleich sprechen) ist, die enorme Kraft rational eine Situation zu betrachten.
Emotionsfrei, die werden bei Stress eh bei seite geschoben.. rein objektiv eine Situation nach inneren Kriterien bewerten und sich eine Strategie zurecht zu legen können, die neben möglichst nah an der Realität auch möglichst nah an einem selbst liegt.
Dieser Spagat getreu der Borderline wird solange aufrecht erhalten, bis die Situation und die potienzielle Gefahr vorüber ist, nach der Devise: Überleben um jeden Preis.
Als ich noch keinen Namen für das hatte, was mit mir "nicht stimmte" und ich dem Lynchmob ausgeliefert war.. eine ewige stressige Situation ausgesetzt.. kam irgendwann die Störung zum Vorschein.. was mir damals einen Gesichtsverlust vielleicht einen Autentizätverlust einbrachte.
Im Ersten Moment war ich selbst geschockt, das es mir missglückte, meine Störungsseite vor anderen geheim zu halten.. Immer hin glaubten fast alle, die Märchen meiner Mutter, die alle blendete und manipulierte. Diese Heile Welt war nie real, bis auf in ihrer Vorstellungskraft.
Aber im Großen und Ganzen war mir der Gesichtsverlust nicht besonders wichtig. Endlich keine Maske mehr tragen müssen, endlich ich selbst sein.. endlich.. wenn auch wackelig und unsicher .. zu dem bzw. der stehen, die ich war.. schon immer gewesen war. Die ich heute bin.. eine Grenzgängerin.
Klar gab es von anderen Breitseiten.. immerhin.. fiel ihr Bild von mir in sich zusammen und mit dem neuen, konnten sie in dem Alter noch nichts anfangen..
da haste jahrelang nen Bild von ner Person.. und dann stellst du fest, das sie ganz anders ist, als du angenommen hast.. natürlich ist man dann erst einmal perplex und emotional im ungleichgewicht.
Neben dem Ärger den ich bekam, war es für mich allerdings ein Befreiungsschlag, denn ich konnte endlich sein wie ich war.. ohne Angst haben zu müssen, irgendwo nicht mehr angenommen zu werden.
Immerhin stand die Vergabe des Abschlusszeugnis kurz bevor und ich habe die meisten Menschen bisher nicht wieder gesehen.
Inzwischen stehe ich auch völlig zu mir.. und meinen Andersartigkeiten, setze mich mit meiner Störung auseinander, finde neue Wege, verlasse alte Pfade.. optimiere mein Bordi-Verhalten weiter und nähere mich immer mehr der Norm von Zwischenmenschlichen Beziehungen.
Natürlich ist der Weg nicht einfach und es gab und gibt Rückschritte.. davon ausgehend, das ich an meiner Fehlprägung und Elterlichem Gift arbeite.. kann ich nicht klagen.
Wäre ich ein normaler Mensch, täte ich etwas missen.
Ein Leben zwischen Extremen ist anstrengend und alles.. aber es macht sau Laune und bringt nen gewissen Drall mit rein.
sockensue am 11. Februar 16
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Abschließend
kann ich sagen, das ich alle Übel in meiner Vergangenheit überlebt habe.. ich bin anders.. na und?
Ich bin lieber allein, als in schlechter Gesellschaft.
Was Kerstin betraf, sie verschwand nach der Schule ins Nirgendwo.. und den Rest der Klasse 10a habe ich bis heute nicht wirklich wieder gesehen. Hege auch gar kein Interesse an denen.
Paar ehemalige Mitschüler, okay.. die trifft oder sieht man hier und da.. aba das ist dann auch alles.
Egal wieviel ich in meiner Wachstumszeit gelitten habe, ich habe es überlebt.. und mir einen Weg gesucht, der zu mir passt.
Jeder der glaubt, über mich urteilen zu können, geht mir sonst wo vorbei.
Wenn man nicht einige Schritte in meinen Schuhen gegangen ist, kann man gar nix Einschätzungsmäßiges zu mir sagen.
Deshalb.. verlasse ich diesen Strudel dunkler Vergangenheit und richte meinen Blick auf meine Gegenwart. In der kein Eigenheim steht, sondern Zufriedenheit. Ich will zufrieden mit dem sein was ich habe, das ist mein Antrieb, mein Ziel.
Letztlich ergeht es mir in meiner eigenen Mietwohnung besser als je zu vor in meiner Existenz.
Ich muss mich nicht mehr mit Menschen abgeben, die mir nicht gut tun.. und deren Machtwahn noch mehr in mir zerstört als ohne hin schon.
Darüberhinaus.. bringt Negativ Bestärkung bei mir rein gar nichts. Der fördert blos nen Sturkopf und den habe ich.. ich erinnere mich nicht einmal mehr daran, wann Kerstin das letzte mal etwas Positiv Bestärkung zu mir gesagt hatte.. statt dessen der schwarze Sumpf aus diversen negativ Bestärkungen, endloser Kritik, ständigen überzogenen Forderungen.. ein richtiges Knäul.. da ist es besser, das sich unsere Wege trennten.. endgültig und abschließend.
Ich erinnere mich aber auch daran, das ich grob mein erstes Traumata ihr gegen über erwähnte.. sie verstand es damals nicht und ich, die mitten drin in diesen belastenen Erinnerungen steckte, machte alles mit mir selbst aus. Das ist bis heute so geblieben, die wirklich wichtigen Dinge.. regel ich mit mir selbst.. mit den verschiedenen Abgespalteten Psyche-Fragmenten unterschiedlichen Altersklassen.
Nicht jedes Traumata forciert eine Spaltung der Psyche.
Erst wenn unnatürlicher, enormer Druck und das wegbrechen sämtlicher Schutzmaßnahmen auf die Psyche eines Menschen einprasseln und es keinen Ort gibt, an dem man sich in sich selbst zurück ziehen kann.
Wie das bei der Bloßstellung vor der vollständigen Klasse damals der Fall war. Ich erinnere mich auch an das sadistische grinsen von Katja. Die ihren "Spaß" an meinem Schmerz hatte. Ein Grund mehr, diese Person auf Abstand zu halten.
Glückwunsch an alle, die sich an dem damaligen Mobbing beteiligten. Ich hoffe es half eure eigenen Machtfantasien zu festigen.
Man kann mir alles mögliche nachsagen.. aber gemobbt habe ich nicht.. stattdessen folgte ich dem Beispiel meines geliebten Opas und nehme Menschen wie sie sind, andere gibt es eben nicht.. radikale Akzeptanz.
Das ist heute immer noch so und macht einen gewissen Teil meiner Wirkung auf Menschen aus, nehme ich an.. obs stimmt können andere besser beurteilen. Ich halte mich nicht lange damit auf, darüber nachzugrübeln, wie ich auf andere wirken könnte.
Kann das eh nicht beeinflussen.
Und selbst wenn ich es könnte, täte ich es nicht.. denn es fällt unter Manipulation und die lehne ich rigeros ab.
Ich brauche andere nicht manipulieren. Was ich selbst regeln kann, das regel ich auch selbst.
Hilfe von außen hole ich mir, wenn sie angebracht ist.. habe meine Anlaufstellen.
Brauche keine Lobby.. brauche keine Mitläufer, wer sich auf meinen Weg - der Borderline - verirrt, der wird schon wissen, was er tut.
So wars immer.
Ich setze bei jedem einzelnen Menschen, der meinen Lebensweg kreuzt voraus, das er sich Abgrenzen kann und das er selbst ein Auge darauf hat, das es ihm gut geht. Wenn ein Weg nicht funktioniert.. sucht man sich einen neuen. Ergeht mir nicht anders.
Da schließe ich dann wieder von mir auf andere. Und hier ist das auch völlig normal, immerhin findet jeder irgendwann seinen Weg.. wer mir ins Extrem folgt, wider besseren wissens, der ist dann selbst schuldig.
Sage nicht umsonst zu jeder Gelegenheit und seit mehreren Jahrzehnten, das man mir nicht folgen soll. Sondern man sich lieber selbst Gedanken machen sollte, was man in seinem Leben erreichen möchte.
Der Weg ist das Ziel. Das Ziel der Weg.
Die Aufarbeitung endet erst einmal hier.. ich habe lange genug in der Vergangenheit herum gehangen.. sie ist vorbei.. nix kann man mehr ändern.. man kann nur ergründen, wie es damals aus meiner Sicht gewesen war.. und wie ich mich damit fühlte.. und welche Emotionen in mir tobten.. schauen ob sie gerechtfertigt waren.. dann die Intensität der Emotionen mit der Situation abgleichen und abwiegeln, ob auch das der Situation angemessen war.. tja.. und letztlich sich daran erinnern, das eine lange Zeitspanne zu den Ereignissen damals dazwischen liegt.
Heute ist wichtig.. aus dem Gestern lernen wir, wenn man sich selbst reflektiert.. möglichst Realitätsnah. Natürlich.
Ich bin anders, na und? nicht perfekt aber gelungen.
Nimm die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht.
- Zitat von Adenauer
sockensue am 11. Februar 16
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