99: Der letzte Stuhlkreis
Im letzten Stuhlkreis erzählten einige Mitschüler von ihren schlimmsten Erlebnissen, Umständen, die sie als einschneidend erlebten.
Christina gab eine Episode von Makeup-Verbot durch ihren Vater zum Besten und Ramona erzählte von wiederkehrender Ablehung, runterputzen durch ihren Stiefvater. Vielleicht war auch Gewalt im Spiel. Ich weiß es nicht mehr.
Tragisch sind beide Fälle, Kinder sollten das nicht erleben müssen und man sollte es Kindern, auch Heranwachsenden, erklären warum sie was nicht dürfen.
Obwohl damals raus war, das ich unter einem Traumata litt.. weigerte ich mich darüber zu reden.. erstens wusste ich nicht, wer was aushielt - die Grenze dessen was man aushält ist unterschiedlich.. ich wollte keinen triggern.. das hatte ich bisher erlebt.. und das war alles andere als "toll" gewesen.
Letztenendes war dann immer ich die Dumme, die anderen Alpträume bescherrte.
Und anders als andere, wollte ich nicht durch meine Traumatisierung auffallen oder auf der Mitleidstour meiner Mitschüler mich als "besonders" fühlen.. ich wollte im Prinzip das alles wieder so war, wie ich es kannte.. wie ich mich definierte.. als unscheinbares Mädel, das nicht weiter auffiel.
Und das ist der Punkt.. es ist viel zu sensible das Thema.. die Erlebnisse, das Ereignis, um das pubertären Mitschülern um die Ohren zu hauen, die das gar nicht angemessen einschätzen können.
Was Menschen aushalten, damit tue ich mich immer noch schwer.
Klar habe ich ne Therapeutin, die ausgebildet genug ist, um ihr das sagen zu können.. aber was meine Traumatas und die Dinge angeht, die mich belasten, die ich erlebt habe.. die mich tw. heftig geprägt haben.. es fällt mir schwer über sie mit anderen zu reden.
Zumal ich niemanden an meine Traumatas heran lasse. Da arbeite ich lieber selbst mit ihnen und suche mir einen Umgang damit.
Zwischen nem Verbot und einer Bloßstellung auf Band durch einen Dritten.. liegen Welten.. das ist Fakt.
sockensue am 17. Februar 16
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