99: Aufarbeitung alter Freundschaften
Als raus kam, das ich anders war.. aufgrund meiner frühen Traumatisierung, kam auch raus das ich Schuld daran bin, das Nadjas Schwester lange, sehr lange zeit unter Alpträumen litt.
Ich weiß nicht mehr wer genau in diesen 2 Gruppen gegenüber stand, als ich raus geschickt wurde.. ich weiß aber noch, das mir Kati und Nadja einiges sagten.. einiges durch blicken ließen.. wie sehr Ina drunter litt.. was ich einfach nicht wusste.. und wissen konnte.. das waren Infos, die meine Mutter vor mir verbarg.. und im Nachhinein wurde mir damals klar, wie sehr beide - Kati und Nadja mich nicht mehr mochten nach diesem Fiasko mit Ina.
Ich nahm damals an, das sich die Alpträume relativ bald danach in Luft auflösten.. und das Ina keine bleibenden Schäden davon trug.. immerhin hatte ich diese schrägen Erinnerungen in mir drinnen.. auch wenn ich mit der aufarbeitung ziemlich alleine war.. sie blieben in mir selbst verschlossen und ich bewegte sie ab und an.. oder sie mich.
Zurück zum Thema.. ich hatte, nachdem ich von der Schwere erfuhr.. ich habe mich nochmal intensiver bei beiden.. vor allem bei Nadja entschuldigt.. man ich wünschte das ich es hätte Rückgängig machen können. Was leider nicht geht. Weder heute noch damals.
Ich glaube im Nachhinein waren diese beiden Gruppen.. es ging darum.. das die einen mein Trauma unbedingt wissen wollten, das sie mich dadurch als "besonders" wahrnahmen.. das sie die Schwere dieser Erinnerung gar nicht einschätzten.. etc.. und die andere Gruppe.. zu der Nadja und Kati gehörten.. von der Last wussten.. den Ausmaßen und allem.. und das sie sich deshalb zofften.
Zwar macht das Sinn, das ich raus geschickt wurde.. fand das trotzdem nicht für die perfekte Lösung.. und darüber hinaus.. zoffte ich mich zu Hause mit Mutter darum, das sie mir das Leiden Inas verschwiegen hatte. Zwar wusste ich das Nadjas Mutter immer wieder bei uns anrief.. aber was genau besprochen wurde.. davon hatte ich keine Ahnung.
Im Prinzip habe ich damals meine Bestättigung bekommen, nicht weiter auf Anordnungen und Weisungen meiner Mutter zu hören.. auch Rückwirkend..
und wurde dadurch nur bestärkt mir meinen eigenen Weg zu suchen.
Und in Punkto.. wie meine Mutter mit dem Trauma umging.. habe ich damals auch nur das gesagt, was andere hören wollten.. die Realität hätte sicherlich einiges zum Einsturz gebracht.. nicht nur in meinen Mitschülern, sondern auch in der Fassade, die sich meine Eltern aufgebaut und erschaffen haben.
Ich bin damals die meiste zeit meinem Instinkt gefolgt.. habe mein Trauma nie geteilt.. und habe versucht meinen Mitschülern, den wenigen die das unbedingt wissen wollten und die bei mir nachfragten.. klar zu machen.. das es kein Zurück gab.. das das etwas einschneidenes ist mit dem ich keinen belasten möchte.
Und den Verweis zu Nadja und Ina gegeben.. wenn sie immer noch nicht locker ließen.
Im Prinzip die beste Wahl, die beste Aussage, die ich hätte machen können. Hätte ich das schon damals bei Ina gewusst, wäre ich ihr gefolgt.. und hätte sie nicht mit meiner Finsternis belastet.
Man lernt nie aus.
Edit: Sauer auf meine Mutter bin ich immer noch.. das ihre Version einer Erziehung da nicht funktionierte.. hätte jedem rational denkenden Menschen klar sein müssen.. Mildernde Umstände sind da dennoch ihre eigenen traumatischen Episoden, die sie geprägt und unter denen sie aufwachsen musste.
Rechtfertigt nix.. weiß ich selbst.
Ein Trauma oder eine Erkrankung ist kein Freifahrtschein, das man nicht Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt.
Meine Eltern bauten sich eine Illussion auf, schauten weg und ließen mich alleine mit dem Ding, das mir angetan wurde.
Ich hasse sie nicht.. aber ich teile ihre Methoden und ihren Lebensentwurf nicht. Da suche ich mir meinen eigenen Weg.. entlang der Borderline.
Kati, Nadya und Ina hab ich immer noch gerne.. auch nach all der Zeit.. ich bin zwar kein Teil ihres sozialen Umfelds mehr.. aber gern haben.. das kann ich.. das gestatte ich mir.
sockensue am 18. Februar 16
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