99: Aufarbeitung alter Freundschaften: Bordi-Aufflackern
Ich habe damals im Konflikt mit Nadja und Kati und nen paar anderen meine Bordi-Achse aufflackern lassen oder können.. hm.. schwierig das jetzt nach all der Zeit immer noch zu erklären.. zu unterscheiden können.

Mir ist, bedingt durch mein Trauma, und im steten Vergleich mit anderen Gleichaltrigen selbst aufgefallen, das ich gewisse Tendenzen hatte.. Eigenarten und naja vielleicht Wesenszüge, die nicht unter "Normal" fielen.. auf die ich ein besonderes Augenmerk hatte.. da sie anderes waren als das was als "Normal" galt.. waren sie nicht zwangsweise "schlecht".. sie waren eben da.. und das was mich in steter Selbstreflektion eben von anderen unterschied.. diese leichten Facetten oder Ungereimtheiten.. darauf hatte ich eben ein Augenmerk..
es fiel unter Borderline, wie ich heute weiß.. aber das wusste ich damals noch nicht.. da hatte ich lediglich leichte Tendenzen, die in eine andere als "normale" Richtung gingen.

Okay.. zurück zum Thema..
ich hatte die Gelegenheit meine Denkweise wie ich mit meinem Trauma umging, in Hörreichweite von N. zu sagen.. nämlich.. das es mir unendlich leid tat, das ich Ina derart belastet hatte.. das es aber auch nix gab, wie ich das "wieder gut machen" konnte..
es gibt nix, was das wieder gut macht.. ungeschehen macht oder ähnliches.. das rechtfertigt nix.. denn ich stehe dazu was ich verbocke..
und es relativiert.. auch.. das eine "Wiedergutmachung" einfach manchmal nicht machbar ist.. weil sehr viel Kaputt ging..

ich wurde dabei zwar angeschaut wie nen Volldepp.. aba ich blieb dabei.. ich meine.. was hätte ich denn machen können?
ich hätte von haus springen können, oder eine andere form von suizid hinlegen.. oder eine torte backen oder ein baum fällen können.. es hätte rein gar nichts gebracht, das irgendwas anders oder besser gelaufen wäre als.. ich kann auch kein Leid wieder zurücknehmen oder Bilder in Köpfen entfernen.. geht nicht.. und genau darauf wollte ich hinaus..
so gravierend das mit Ina war.. ich hatte 99 damit meinen Frieden gemacht..

klar mag ich beide.. ich mag viele Menschen aus damaliger Zeit noch immer..
aber das beste was ich in Punkto Ina machen konnte, war mich von ihr und ihrem Umfeld fern zu halten.. und zu hoffen und ihr zu Wünschen das die Resourcen ihres Umfeldes ausreichten um ihr Leid zu lindern..

Den anderen fiel dabei meine Zerrissenheit auf.. und das ich auf der einen Seite sagte, was sie hören wollten.. und es auf anderer Seite eine Art "erwachsendes Bordi-Ich" gab.. wie sie beide von einander unterscheiden sollten.. wussten sie nicht.. ein Grund mehr den Bordi zu hassen.. ihn als Lügner zu betiteln.. bla..

Ich wurde solange als Sündenbock und Lügner bezeichnet.. bewegte mich zwischen normal und meiner damals schwelenden Störung, das es für mich ziemlich an Bedeutung verlor, wann ich Wahrheit oder Lüge aussprach.. oder weshalb ich diesmal wieder Ärger bekam..

Das kommt nicht von ungefähr.. wenn du etwas gravierendes erlebt hast und dann feststellen musst, das du selbst damit klar kommen musst, das es Erwachsene nicht interessiert, das sie dich - unterm Strich - alleine lassen.. dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn Menschen dabei heraus kommen, die innerlich derart zerrissen und verdreht sind, das sie keinesfalls als "Normal" durch gegangen wären.

Ich hatte recht früh die Erfahrung gemacht, das ich besser distanziert von Menschen bleibe.. bevor dann doch wieder der gravierende "Makel" herauskam, der mich von allen anderen Menschen "trennt".