Selbstgespräche
den Ganzen Tag hindurch führe ich in meiner Wohnung selbstgespräche..
mit versch. Personen.. um alle möglichen Themen, die mich in den letzten Tagen und Jahren belasteten..
und ich merke, das es mir damit "besser" geht..
es ist Montag.. ich war einkaufen und habe Soße eingekocht..
habe Haushaltskram gemacht..
und geredet.. versucht meine Gedanken, wie ich was bewerte in Worte zu fassen..
auch Eltern gegenüber.. die ich mir hier her gedacht habe..
die dann nicht ihrer Laune nachgeben konnten um mich gemeinsam nieder zu brüllen..
nein.. sie mussten zuhören..
okay..
aber ich habe mittags dann irgendwann inne gehalten.. und bemerkt
mir fiel auf.. das es mir mit diesem Selbstgespräch besser ging..
ich stopfte nicht mehr wahllos Zeug in mich hinein.. ich habe mittags meine Portion Reis mit Soße gegessen.. die Milka ist noch halb voll..
liegt neben mir..
ich habe mir heute ungefüllte Kreppel gegönnt.. die waren richtig lecker..
ja.. und ein bisschen etwas fürs Basteln vorbereitet..

und durch das Selbstgespräch.. und das benennen was nicht stimmte.. was bei mir damals anders ankam.. was ich für eindrücke hatte.. und zugeschoben bekam.. da löste sich etwas in mir..
ich weiß dadurch das mein damaliges Empfinden "richtig" war.. das ich mir nichts einbildete.. das das, worin ich hatte Wachsen müssen, nicht "normal" war.. das es nur für mich "normal" war, weil ich nichts anderes kannte.. das es trotzdem nicht richtig und angemessen war, ständig mir für alles Schuld zu zuschieben..
all das..
bestärkt mich darin, das meine subjektiven Eindrücke damals "stimmten" und das es doch irgendwie fatal und krank war.. das das meine Störung überhaupt erst hätte entstehen lassen können..
und das die Störung nicht Teil des Traumas ist.. sondern das es vor dem Trauma Ereignisse gab, die nicht unter dem Deckmantel "normal" fielen..

rede ich wirr?
auf jeden fall brachte mir das aussprechen und definieren etwas.. dadurch ändert sich die vergangenheit zwar nicht.. aber ich schaffe so distanz in meiner gegenwart und kann ein stück weit.. vielleicht eher schauen.. wie ich künftig leben möchte..

Tragisch empfinde ich immer noch die Trennung von Nadja.. das war.. das war eine Freundschaft.. so eine.. habe ich selten erfahren..
verstehe da allerdings auch, Nadjas Mutter.. es wäre eine unmögliche Situation und mega stressbelastet gewesen.. wenn es weiteren kontakt gegeben hätte..

Tragisch empfinde ich aber noch etwas..
das dieses "normale", gewohnte verhältnis in meinem Elternhaus.. mit den Eltern zusammen.. alles andere als normal gewesen ist.. und das ich darüber hinaus.. dieses "unnormale" miteinander als "normal" und gewohnt betrachtet habe.. im gegenteil.. erlebte ich einen normalen Umgang miteinander in anderen Familien, bei Freunden zb. empfand ich es als "unnormal"
Das ist etwas.. wo ich noch schauen muss wie ich diesen Spagat hinbekomme.

Aber nicht mehr heute.. ich habe genug lammentiert.. ich brauche nun auch ne pause..