Stille Präsenz
Mein Alltag vor dem Ausnahmezustand bestand darauß, das ich 1-3mal die Woche raus ging.. und sonst in meiner Wohnung versackte.
Seit Mittwoch nehme ich eine Veränderung wahr. Seit Mittwoch Nacht bin ich abgedeckt mit einem Medikament. Ich kenne die Dosis wie ich es einzunehmen habe, kenne das Medikament auch von früher. Damals 09 nahm ich es mal einige Zeit. Unbekannt ist es mir daher nicht.
Nein ich fühle mich sicher damit, das ich dieses Medikament nun regelmäßig nehme und mir geht es auch "besser" dadurch, das ich gezielt besser schlafen kann. Auch länger.
Seit Donnerstag gehe ich nun täglich einmal raus. Ich weiß, es ist alles noch zu neu, um das "Gewohnheit" nennen zu können. Ich mache kleine Besorgungen und nehme die Außenwelt wahr.
Ich nehme Menschen, die meinen Weg kreuzen wahr, fremde Menschen, mit denen ich nichts zu tun habe.. die sich jedoch im Viertel völlig normal benehmen, zeigen, interagieren etc. und darüber hinaus, nehme ich auch Polizeiautos wieder wahr. Zumindest seit heute..
heute machte ich eine kleine Einkaufstour, ohne meinen Wagen und ohne meine Manchetten. Und mir fielen jeweils 2 Polizeiautos auf, die sich auf meinen Wegen befanden. Sie standen einfach nur da, ich zog an ihnen vorbei.. und es geschah nichts.
Niemand stieg aus oder ein.. ob Menschen in diesen beiden Wagen waren, ließ sich für mich nicht erschließen.
Darauf habe ich nicht geachtet, jedoch auf die unterschiedlichen Auto-Typen.
Es ist so, ich versuche alles, alle Begegnungen mit Menschen und Autos.. von einem normalen Standpunkt aus zubetrachten. Ungeachtet dessen, wie meine eigene Emotionale Lage aussieht. Klar bin ich unsicher und angespannt an diesen Fahrzeugen vorbei gezogen.. ich habe auch geskillt, so ist das nicht.. und als ich am 1. Wagen vorbei war.. merkte ich, das ich bessere Skills brauchte..
bin in den nächsten Laden und habe mich mit Brause eingedeckt.
Brause lenkt ab, weckt Körpersinne - die man fürs Skillen benutzen und aktivieren kann. Mach selbst den Test und lass Brause auf der Zunge zergehen oder erinnere dich daran..
Ich möchte und das ist neben allem runter skillen auch mein eigenes Anliegen.. Polizeifahrzeuge und Menschen in Uniformen als "normal" betrachten können. Sie gehören zum Stadtbild. Waren hier in diesem Viertel auch immer vertreten.. es ist nicht ungewöhnlich, das sie zu Fuß umher laufen. Ob das jetzt Streifenbeamte sind oder welche von der Ordnungspolizei.. völlig egal.
Diese Beamten sind hier "zu Hause". Anders wäre es zb. wenn vermummte SEK-Beamte mit großkalibrigeren Waffen zu sehen wären.. diese Gruppe ist hier nicht "zu Hause".. und verängstigt, vielleicht verschreckt hier eher.
Dann muss man natürlich auch noch differenzieren.. ich nehme die stille Präsenz nicht als Bedrohung auf.. oder beziehe das auf mich persönlich. Klar fällt es mir auf, komme aus einer Stressigen Phase runter und bin dem entsprechend auch aufmerksamer, was mein Umfeld angeht.
Jedoch kann es für deren Präsenz auch andere Gründe als mich geben. Egal wer meinen Weg kreuzt, mir kommt automatisch in den Sinn, das es auch andere Gründe geben kann, weshalb man gerade meinen Weg kreuzt.. und ich versuche es auszuklammern.. oder anders ausgedrückt, ich versuche diese Begegnungen nicht auf mich persönlich zu beziehen.
Ich schätze, die Behörden haben besseres zu tun als meinen Weg zu kreuzen.. immerhin lebe ich nicht alleine in dieser Stadt oder dem Viertel.
sockensue am 28. Juli 17
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