Ein No Go
Es geht gar nicht mit meiner moralischen Einstellung zusammen, das man Dritte wegen eigenem Scheiß, den man durch- und erleben musste, verletzt. Weder Körperlich, noch Emotional.
Um mal ein Bsp. zu nennen, es gibt ein PC-Spiel, das "Dead by Daylight" heißt, es ist ein Multiplayer-Spiel, indem es ums Überleben geht oder ums Töten - das kommt darauf an, auf welcher Seite man steht - Opfer oder Monster.
In dem Spiel kann man u.a. einen Hinterwäldler mit Kettensäge steuern, der eigene Stärken hat.
Wenn es ein Spielmodi ist, ist das ziemlich reizvoll.. so einem im realen, offline Leben begegnen möchte ich nicht.
Ich bin froh, das der letzte offline Kettensägen-Heinz ausm Verkehr gezogen wurde. Ich hab die Nachrichten verfolgt, zumindest oberflächlich. Die Schlagzeilen reichen mir bei solchen Außergewöhnlichen Ereignissen.
Später etwas über den Täter und seine eigene schwierige Vergangenheit lesen wollte ich nicht.
Es geht nicht. Man kann seinen Frust, seine Störung nicht an unbeteiligten Dritten "auslassen" und dann noch "glauben" man täte das "richtige" oder hätte "nicht anders gekonnt".
Der Mann kann rumjammern wie er will.. mein Mitgefühl bekommt er nicht.
Er hat scheiße gebaut und sich nicht eher, sehr viel früher, selbst Hilfe geholt und Hilfs-Angebote gibt es genug. Flächendeckend.
Egal was ich hinter mir habe und das ist schon ne Menge, ich käme nie auf den Gedanken, meinen "Frust" an Dritten auszulassen, Dritten irgendwas angedeihen zu lassen oder sonst wie Dritte zu benutzen.
Das geht einfach nicht!
So und weil ich hier gerade schreibe.. wenn ich sage "dann rutsch ich eben in mein Extrem" ist damit eigentlich nur ein geistiger Zufluchtsort gemeint.
Die Erkrankung Borderline setzt sich aus so vielen Facetten zusammen, die sehr weit umfassend liegen.
Ich habe das einige Male während meines Lebens gemerkt, das mir dieses geistige Extrem einige Zeit "gut tut", es erdet mich, ich kann mich neu sortieren.. ich bin nicht an die Norm-Vorstellungen dieser offline-Welt gebunden.. klar ist das Extrem, aber es findet in mir selbst statt.. es dient nicht dazu Dritte zu beschädigen..
Man könnte auch sagen, das Borderline, meine Borderline die zugespitzte Grenze zw. Leben und Tod darstellt - zw. meinem Leben und meinem Tod... und manchmal macht mich die Norm in der Außenwelt so fertig.. das ich mich zurück ziehen muss, zurück auf mein geistiges Extrem.. auf die Linie.. um dort wieder neue Kräfte und neue Strategien zu sammeln.
Wenn das innere Chaos überhand nimmt, ist eine kleine Erdung gar nicht so schlecht.
Dritte betrifft das nicht und Dritte merken das kaum. Es hat aber auch keine Auswirkungen auf Dritte.
Das ist etwas Eigenes für mich. Während meinem Extrem höre ich meist den Soundtrack zu Noir.. und komme damit dann von meinem emotionalen Chaos runter, falle ins rationale.. und sortiere und baue meine Emotionsachse wieder auf.
Das ist alles.. und irgendwann tauche ich aus meinem Extrem wieder in die Norm auf.
sockensue am 08. August 17
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