So geht es nicht weiter
Es strengt mich enorm an. Es ist eine Sache beobachtet zu werden über einen kürzeren Zeitraum.. und eine ganz andere, das über einen längeren Zeitraum "dulden" zu müssen.

Ich habe es gestern ein wenig gemerkt und merke es heute deutlicher. Ich weiß das ich von Behörden-Seite beobachtet werde und das versch. Belastungstests gemacht werden, zb. diese Fahrzeuge von gestern.

Mir ist auch bewusst, das mein Blog dazu gelesen wird. Wie sonst könnte man sich heute das ausbleiben von Sichtkontakt und Fahrzeugen sonst erklären? Mir ist bewusst, das ein vermutlich jüngerer Mann meine Wohnung morgens, vielleicht auch abends und tagsüber vom Innenhof beobachtet. Vielleicht pfeift dieser Mann.. vielleicht ist das auch ein anderer.

Der Steinchenwerfer von gestern Abend, war Bert - Name geändert.

Ebenso habe ich heute den vermutlich älteren Mann (Stimme) und die Frau gehört und wahr genommen, die nach mir den Innenhof betraten, dort einige Zeit ein leises Gespräch führten, ehe sie beide ihn wieder verließen.

Der jüngere Mann im Innenhof gab die Woche einen frustrierten Ausruf von sich und ich nehme an, das der neue Klingelton, den man seit 2 Tagen morgens im Hof hört, ebenfalls zu ihm gehört.

Es kann natürlich auch der neue Klingelton eines alteingesessenen Mieters sein.

Der Fakt ist, ich werde Beobachtet. Man kann sich mit trösten, das es eine Behörde ist und keine einzelne Privatperson, dh meine ungestörte Nachtruhe ist gewährleistet. Es bleibt aber dabei, man wird beobachtet.

Selbst das Ausbleiben von Belastungstests fällt auf und es verschlimm-bessert die Situation und meine Störungsachse. Sie unterschätzen die Borderline-Erkrankung.

Der Anspannungslevel jeder Person liegt im "Normal"-Bereich bei etwa 30%. Meine Anspannungskurve beginnt morgens auch bei dem Wert. Ausschläge, die ich diese Woche in den letzten Tagen - ohne heute - hatte, lagen insgesamt bei max. 50% - das ist nicht schön, aber man kann gezielt gegen anskillen.

Heute jedoch war es anders. Mir fiel das schon aufm Hinweg auf.. man war wachsamer, schaute sich mehr um - nicht fahrig, eher im "normalen" Rahmen - aber der Anspannungslevel war etwas höher, vielleicht 35-40%.

Ich ging raus, brauchte Lefax.. und wollte mir auch nur Einwegrasierer kaufen. Letztlich kaufte ich mir Lefax, bestellte noch einmal Ohrentropfen nach - obwohl ich noch welche zu Hause habe, die noch nicht leer gehen - und selbst im Geschäft wuchs mein Einkauf um Paprika, Salat, Erdbeeren, Eiscreme, Feuerzeuge, Backpapier an.

Es sind "normale" Einkäufe, okay.. es ist aber die Menge, die mir Sorgen bereitet. Ich gehe in der Erwartungshaltung raus, das etwas passiert. Das ist ein Fakt, diverse Situationen bemerke ich seit einigen Tagen.

Mir fällt aber auch auf, das ich unbewusst die Situation "forciere", in dem ich länger draußen bleibe - als gewohnt, bzw. indem ich öfter raus gehe, als gewohnt. Es fällt nicht unter, seine Belastbarkeit testen.. oder es dem Anschein geben "normal" zu sein.. die Achse verschiebt sich und mir gefällt die Richtung nicht.

Wenn ich nur innerhalb meiner Wohnung völlig entspannen kann, brauch ich nicht mehr raus gehen.

Wozu mich draußen dem Stress von Tests aussetzen, wenn ich runterkommen und meine Stresstoleranz aufbauen muss? Ich kann das auch anders, es dauert nur länger und ist nicht so zweckmäßig, wie man es draußen, außerhalb der sicheren 4 Wände machen kann. Aber es geht.

Ich beschreib Ihnen mal wie ich das heute sah:

Ich ging raus, brauchte Lefax und anderen Kleinkram. Aufm Hin- und Rückweg war ich angespannt, über 30%, schaute mich oft um, hatte eher den Blick auf mein direktes Umfeld, nebenbei lief noch Achtsamkeitsübungen, doch mehr so im Hintergrund. Geskillt habe ich, aber ich konnte mich durch die Skills nicht wirklich entspannen. Das heute, war nicht "normal" - es war eher gekünstelt, etwas "spielen", vorgeben zu sein.. wovon man weit entfernt war.

Für mich ist es nicht "normal" beobachtet zu werden und daran kann ich mich auch nicht durch zig Relationsversuche "gewöhnen" - es ist und bleibt und wird mit der Zeit immer erdrückender.

Als ich heim kam, stellte ich meine Tasche ab, räumte den Einkauf aus, verräumte einiges, was gekühlt werden muss und stellte Salat und Erdbeeren in der Küche ab. Dann zog ich mich um, in mein Wohnungs-Outfit. Das bestand in dieser Woche, in der es kühl war aus langer Hose und Shirt - heute und weil es auch wärmer ist, sinds eben knappere Sachen, in denen ich mich wohl fühle.

Ich habe nicht alle meine Einkäufe an ihren Bestimmungsort gelegt. Manches liegt auch einfach auf dem Couchtisch und wartet darauf, das ich es weg räume.

Nach dem Auspacken setzte ich mich auf die Couch und es dauerte eine kleine Ewigkeit - mehrer Minuten - bis ich mich soweit beruhigt hatte, das ich meiner Wutz Lefax geben konnte, danach saß ich weitere Minuten auf der Couch. Ich rauchte, mir war bewusst, das ich in einer leisen Wohnung saß, ich hatte kein Ton, keine Musik an.. ich konnte nicht.. ich musste mich erst wieder fangen. Es dauerte bis 12.25h bis ich es schaffte den Ipod anzuschalten und auch wenn im Moment wieder laute Musik ertönt, diesmal ist die Laute Musik dazu da, sich abzugrenzen. Von "normalen" Geräuschen draußen und eigener innerer Anspannung.

Heute morgen war es nicht so, da hatte ich lautere Musik laufen, weil ich es so wollte und ich mich so wohlfühlte. Das Empfinden war positiv behaftet.

Jetzt, 13h, ist es eher negativ behaftet. Na klar wird sich über den Tag verändern.. aber mir reicht dieser kleine Stimmungsumschwung um Sie zu bitten, ihre bisherige Taktik zu überdenken.

Es liegt in ihrer Ermessenshaltung, ob sie meinen Blog und dessen Inhalt in ihre eigenen Überlegungen mit einbeziehen oder nicht.

Gönnen Sie mir einen Tag Ruhe und Pause.

Morgen ist Familientag, ich bin ohnehin gespannt, wie meine Eltern und mein Bruder sich mir gegenüber geben.. ob sie mir versuchen etwas vorzuspielen oder nicht. Wenn Sie ihre Arbeit "gut" gemacht haben, werden Sie auch mit meinen Verwandten gesprochen haben.

Ich bin dann ab Montag wieder da und hoffe, das Sie bisschen mehr zu bieten haben, als Beobachtungen und Bewältigungstests.

Hoffen kann ich immer.