Mittwoch, 12. Oktober 2016
Fassungslos
Ich weiß was Nadia von Q über mich erzählt wurde

Laut Nadia hätte ich nie Ärger bekommen, das sollte ich im Kiga erzählt haben?

Im Kiga hab ich meinen beiden Freunden nach und nach, je mehr das Vertrauen wuchs, von meinen "normalen" körperlichen Misshandlungen erzählt.

Daraufhin gab es dieses Elterngespräch - in dem Q und P beide - vereint, wie abgesprochen - meine Mutter den Wechsel zu Verbaler Misshandlung vorschlugen. Worte taten nicht weh.. und es sei besser da man es ihren Kids eher erklären könne.

Q wird es so hingebogen haben, das ich mir diese Horrorgeschichten von körperlicher Misshandlung "ausdachte" um mich ins Rampenlicht zu stellen. Was Nadia mit "du lügst" wiederholt kommentierte.. und mir ein "die bekommt nie ärger" anhängte.

Da wird aus der bestenfalls neutralen Haltung Q mir gegenüber - wenn man sich hier und da traf - ganz schnell etwas ganz anderes.

Jetzt machen auch ihre, Qs, überzogenen Reaktionen und Ängste Sinn.. wer würde sich nicht in Ängsten winden, wenn die eigene Lüge zum Einsturz gebracht werden könne? Es handelt sich nicht gerade um eine kleine, harmlose Lüge.. eher um eine mittlere.. meines Erachtens.

Ich bin geschockt.. das ist nur Vermutung ja.. aber.. da wird mir ganz anders zu mute. Die Märchen&Lügen sind nicht auf meiner Seite zu finden.

Ich bin und bleibe eine ehrliche Haut.

Nadia ist diejenige, die hier die Augen vor den Tatsachen verschließt.. ich lass ihr ihren Glauben. Ich muss ihr die Binde nicht herunter reißen.

Aber ich ziehe für mich andere Schlüsse heraus.

Edit: Klingt alles gleich, wie? Im Endeffekt rate ich hier auch nur herum.. und was letztlich Q Nadia erzählte und eintrichterte, spielt ohnehin keine Rolle.. keine große..

Ich kann es nicht ausstehen, wenn auf kosten anderer gelogen wird..
wenn du schon Märchen&Lügen erfinden willst, mach es ohne Dritte zu verletzen bzw. ohne auf deren Kosten.



Gradwanderung
Tatsächlich sichte ich immer noch alte Erinnerungen.. immer wieder mit Auszeiten dazwischen..

Es ist komisch.. ich könnte eher auf P und Q "losgehen" als auf meine Mutter.. diese eine alte Erinnerung, als beim "Gespräch unter/mit Eltern" wo ich bei so vielen dabei sein musste..
P und Q von "Worten die nicht weh taten" sprachen..

Ja wie harmlos Worte waren, hatte ich mir jahrelang an K+S ansehen können.. nach jeder Verbalentgleisung von P... musste die eine, die andere trösten.. Worte taten also nicht weh?

Worte sind schärfer als jede Klinge und sie gehen auch tiefer als jede Klinge.. was sich manche einreden.. ist schlicht grauenhaft und abartig..

++
Komischerweise werte ich das worin ich aufwuchs.. noch immer als normal.. es war für mich normal.. ich kannte nix anderes, ich hatte keine Vergleichsmöglichkeiten..

Es ist schwierig diese Balance hinzubekommen, das einst reale "Normale" heute als "Unnormal" einstufen zu können..

Darüberhinaus.. fiel mir wieder ein.. weshalb ich es nach K+N keinem anderen mehr erzählte..

Das normale in dem ich aufwuchs war körperliche Misshandlung.. nachdem ich es K+N erzählte.. wandelte es sich auf verbale Misshandlung..

mal ernsthaft.. ich ziehe körperliche MH vor.. ja.. Misshandlung ist nie einfach zu ertragen.. dennoch musste dir bei der Körperlichen Achse nicht scharfe Worte anhören.. die dich länger beschäftigen als ein blauer Fleck..

Wenn ich es noch mehreren erzählt hätte,
hätte es geendet oder hätte es sich noch weiter verschlimmert? Vielleicht auf einer Ebene, die für andere unzugänglich wäre?

Versteh mich nicht falsch, diese körperliche Achse war schon schlimm.. dennoch wusste ich das nicht ich das Problem war.. sondern das meine Eltern besondere, bestimmte Stimmungslagen hatten.. in denen sie ihren Frust an mir ausließen..

Verbale Misshandlung setzt da an, wo man sich seiner selbst unsicher ist und macht wesentlich mehr kaputt als man ahnt..
Zudem bleiben dir die Zweifel, die gesäht werden, erhalten und du selbst wirst stunden damit verbringen über deine zweifel und unsicherheiten nachzudenken.. letztlich wirst du selbst "glauben" es gäbe irgendeinen komischen Grund in dir.. das du derartige Ausfälle Erwachsener Bezugspersonen forcierst..

Verbale Misshandlung ist soviel vielschichtiger, vieldeutiger als es körperliche je sein wird..



Montag, 10. Oktober 2016
Übrigens
das was mich immer wieder weiter treibt.. ist..

ich bin eine Kämpfernatur.. aufgeben ist nicht.. wenn ein Weg nicht funktioniert, wird sich nen anderer gesucht..

Beeindrucken lass ich mich durch sehr wenig.. das Wesentliche und das worauf es tatsächlich im Leben ankommt.. ein friedliches Miteinander.. hab ich immer im Blick..

Egal auf welcher Ebene.. solange man sich auf Augenhöhe begegnet.. ist "alles in Ordnung" und ein Kontakt, welcher Art könnte auch beginnen.. zumindest wenn dauerhaftes Interesse und Sympathie auf beiden Seiten bestehen.



Sonntag, 9. Oktober 2016
Aufwallende Emotionen
Da spüre ich sie wieder uralte Ängste, uralte Panik.. kommt von sehr weit weg.. tritt wieder in mein Bewusstsein.. die Anspannung steigt..
alles fühlbar von sehr weit her..

und mein Innenkind zittert wie Espenlaub.. traut diesen alten, fernen Emotionen nicht.. es hat Angst, Tränen steigen ihm in die Augen..

allesamt keine schönen Eindrücke.. ich verstehe es..
und ich gebe ihm Sicherheit, die Sicherheit die es braucht..
es braucht heute keine Angst mehr zu haben, es wird nix passieren.. ich bin für es da.. und ich nehme es - gedanklich - in die Arme.. drücke und knuddel und tröste mein Innenkind.. nehme ihm die Angst, die es hat.. und gebe ihm Liebe.. soviel Liebe.. wie es braucht..

Heute ist 16.. ja.. ich weiß was für ein Jahr ist.. die Zeiten ändern sich doch.. diese alte Emotion.. es ist Verknüpft daran.. das ich.. die erwachsene Socke.. diese Zusammenfassung 1 schrieb..

dieses sich selbst eingestehen, wie die Zustände waren.. es ist ein notwendiger Heilungsprozess.. ich darf unangenehme Episoden nicht mehr ausklammern, ich muss daran arbeiten, Mutter nicht immer in Schutz zu nehmen..
passiert mir häufiger als ich bisher mir bewusst gewesen bin..

ich muss mich diesen uralten Ängsten stellen und meinen Innenkindern Mut und Zuversicht, aber vorallem Sicherheit und Liebe geben.. sie brauchen sich heute nicht mehr zu fürchten, keine Konsequenzen zu fürchten.. es ist vorbei.. und es soll nie wieder kommen..

Dafür werde ich, die erwachsene Socke, sorgen.. wozu bin ich sonst so ne Kämpfernatur geworden?

Das ist die Kehrseite der Aufarbeitung.. man ist plötzlich mit alten Emotionen konfrontiert aus dieser Zeit.. und muss sich einen Weg, eine Lösung finden.. die einem bei der Bewältigung alter Probleme und alter Emotionen hilft..

Es ist mir egal, wer das hier aus meinem alten Leben liest.. wenn du dich jetzt darüber aufregen willst.. überleg erst mal wo du vor 20 Jahren gewesen bist.. ich bin sicher, du warst auch einer derjenigen, die mir am Tag des Abschlusszeugnis-Übergabe ins Gesicht sagte, was sie von mir hielt.. und damit haste den gleichen Rotz wie 100 andere von dir gegeben..

Spiel dich heute hier nicht auf.. und wenn doch, dann hab Mumm und sag es mir erneut ins Gesicht.. oder ins Ohr.. telen geht schließlich auch..

Ritter auf stolzen Rössern.. brauche ich nicht, ich bin keine Prinzessin.. die gerettet werden muss..

hark die ganze Sache ab.. und letztlich ist es mir ohnehin egal was du glauben willst.. mir wars vor 20 Jahren auch egal, was andere glauben wollten.. die waren nicht dabei, die redeten sich etwas ein.. na und?
ich war dabei, ich hatte es erlebt und ich werde wohl wissen, wie ich etwas erlebtes einstufe.. oder trauste mir das nicht zu?

Ich bin ne fucking Borderlinerin.. ich werde schon wissen, wie ich mit extremen Emotionslagen und belastender Vergangenheit angemessen umgehen kann.. bleib mal locker, alter..



Freitag, 7. Oktober 2016
Demnächst
steht hier vielleicht eine Zusammenstellung meiner Jugend.. ich bin immer noch am Erinnerungen-auswerten.. hab das Große zwiespältige bisher in einen Tresor gepackt..
das ist ne Sache, ne Erinnerung, die überfordert mich zur Zeit. Werde sie später mit meiner Thera überarbeiten oder verarbeiten.

Tut echt gut, etwas in der Hinterhand zu haben.

Jedenfalls eröffnet sich mir ein neues Dilemma.. der rationale Teil hat es bereits akzeptiert.. die emotionale Seite noch nicht bzw. muss es noch akzeptieren.

Aufarbeitung ist manchmal so.. es dauert alles seine Zeit.. und sich zu etwas zwingen.. das möchte man sich nicht.. es brächte auch nix.

Tja und dann steht der morgige Tag auch noch an.. ich werde raus gehen, soviel ist sicher.. wohin.. keine ahnung.. noch nicht..
auf jedenfall möchte ich meinen Geburtstag nicht damit verbringen über uralte Erinnerungen zu grübeln.



(M)ein Schmerz
Erst hatte ich Freunde
sie waren mir wichtig, selbst wenn sie mir nicht "gut taten"..
ich mochte sie, hatte mich emotional an sie gebunden
und dann
waren sie weg..

ich hätte ihnen sagen sollen, das man keine Freunde mehr war?
Ich fand diese Freunde hatten Eltern, die ihnen das selbst erklären konnten..
Ihre Eltern scherrten sich nen scheiß um mich
sie wussten in welchen Verhältnissen ich aufwuchs
sie wussten, das ich mit physischem und psychischem Missbrauch konfrontiert war
und hielten dennoch dicht.

ich fand, da konnten sie selbst es sein, die ihren Kids erklärten,warum es nicht mehr ging dieses "Freunde sein"..

bitte tötet mich.. ich vermute das das leichter ist.. als von mir.. damals Kind.. zu verlangen, das ich die Herzen meiner "Freunde" zerbrach..

Arschkarte durch und durch..
nee.. wer meinen Schmerz verstehen möchte, wird sich selbst die Frage stellen müssen
wieviele kleine Mädchen hast du schon getroffen, die von unhaltbaren Zuständen erzählen.. von Gewalt, von Missbrauch.. hast du ihnen geholfen oder hast du weg gesehen.. dir eingeredet, es ginge dich nichts an?

Warst du je in der Situation dieser Mädchen?
Dann hör auf zu behaupten, du wüsstest was du tun würdest..
es ist einfach sich theoretisch zu überlegen, was man machen könnte.. wie man reagieren müsste.. wenn und so..
aber es ist etwas ganz anderes selbst in dieser ausweglosen Situation zu stecken..

Schau weg, sag dir da wird fantasiert, da wäre nix.. handhabe es so wie es die Gesellschaft schon immer tat..
weg schauen, maul halten und schuld herum schieben.. bis dein weltbild wieder passt und du deinen Kids erzählen kannst, das es sowas wie Hoffnung und Gleichberechtigung.. Veränderungen und der ganze idealistische Mist.. nur für diejenigen gibt, die liebevolle aufmerksame Eltern haben..

das bei dieser "Weltansicht" Menschen unter die Räder kommen, ist zweifellos etwas einmaliges.. etwas.. das es nicht gibt..
nicht geben kann..
vermutlich genauso eine Illussion, wie die die du dir selbst machst..

also halte den rand, und verurteile mich nicht das ich tat und unterließ, was ich selbst für angemessen und richtig empfand..
beschwer dich, wenn du Aufmerksamkeit suchst und ständig Bestättigung suggeriert bekommen willst.. wie armselig ist das denn? kannste nicht ohne ständige rückmeldung leben?

Alter, du hast keine Ahnung, wie es ist durch meinen Schmerz zu stapfen.. einem Weg folgend, der dich wiederholt an die abgründe menschlichen daseins bringt.. ganz deiner Prägung folgend.. denn da werden die Weichen gestellt, die dich durchs Leben begleiten..



Schmier dir deine Emotion in die Haare
Wie langweilig muss dein Leben sein, das du durch deine eigene Emotion - Mitleid ist auch eine Emotion - dich hier auf diesem Blog profilieren musst?

Alter, das ist meine Plattform. Schaff dir deine eigene, wenn du das bedürnis hast, dich von anderen bemitleiden zu lassen oder sülz deinem Partner die Ohren voll.

Ich lies den Blog einschlafen, doch ich musste mich sortieren. Mir ist inzwischen klar geworden, das mich diese 3 "engeren Freunde" damals gehypt haben.. auch wenn ich nicht verstehe, damals wie heute, warum und weshalb.
Ich erinnere mich, das ich einige male nachfragte.. weshalb mich mochten.. dabei kamen nur charakterliche oder körperliche Merkmale heraus. Nichts bestimmtes, so unbedeutend wie eine Augenfarbe.

Ich habe keine Ahnung weshalb Menschen auf mich fliegen und mir ständig "nahe sein wollen" ohne mir tatsächlich nahe zu sein.
An diesem Umstand bin ich selbst zerrissen und zerbrochen, das ist der Ursprung meiner Störungslast und die Wunde, die nicht zu heilen vermag.

Sichte ich heute meine alten Erinnerungen vom Mobbinggedöns.. wird mir nicht nur klar, das alle 3 "engeren Freunde" mich zu ihrem Sündenbock und als Sündenbock benutzten, sondern auch, das diese 3 die gemeinsamen Jahre dazu genutzt hatten, Informationen über mich zu sammeln, die ihr Idealbild "Socke" eigentlich vernichten sollten.
Hat sich darüber damals eigentlich jemand Gedanken gemacht?

Ich hatte mit deren Hype nix zu tun, mir wars immer peinlich, wenn ich von ihnen gehypt wurde.. und ich suchte eher nach Wegen, wie ich mich damit besser abfand und besser mit umgehen konnte.

Man hätte es wissen und merken müssen?
Erinner dich selbst, wie warst du denn als Kiga-Kind drauf? Haste da deinen heutigen Wissensstand schon gehabt?

Ich selbst bin in derart schrägen Verhältnissen aufgewachsen, die für mich normal, für andere verstörend waren. Dir fehlt das Bewusstsein und die Erfahrung falsche von echten Freunden zu unterscheiden, darüber hinaus auch diese emotionale zwischenmenschliche Differenzierung. Sie kommt erst mit den Jahren.. manchmal bleibt sie auch ganz aus.
Was bei mir hinzu kommt ist, das ich durch das Trauma durch G. weite Teile meiner Erinnerung einbüßte.. ich begann massiv zu fremdeln, misstraute jedem.. bekam keine adäquante Hilfestellung.. ich war auf mich allein gestellt und musste mich zeitweise allein durchschlagen..

Meine Eltern waren eine Fassade, jeder mit eigenen Problemen behaftet, jeder in seinem Ideal drin.. seinem Hamsterrad.. und im Frustabbau kamen beide Teile zu mir.. der jüngsten.

Deine ganze scheiß Emotion, kannste dir dahin stecken wo die Sonne nicht scheint. Sie ist hier fehl am Platze.. wie bereits gesagt, das hier ist meine Plattform, auf der ich von dem Kummer schreibe.. die man gerne übersieht.. und vergisst..

Das einzige was ich aus dem Mobbinggedöns lernte.. "noch ein Mensch, der sich durch meinen Schmerz in den Mittelpunkt drängte"..

Und komischerweise von allen Menschen, die mir damals die Hölle heiß machten.. fanden sich 2 - Kerstin und Kati - am Schluss an der Fensterfront mit anderen "netten" Menschen bei mir zusammen. Habe nie kapiert, warum.. erst zicken und übelst ablästern, dann wieder selbst antanzen.. manche Dinge muss ich nicht wissen.

Andere hätte ich gerne gewusst, denke aber nicht, das sich meine Fragen befriedigend beantworten lassen.

Übrigens wussten die Eltern von Kati und N. von meinem Trauma.. nicht den genauen Hergang, aber sie wussten das es existiert und gaben deren Kids die Anweisung "wenn die darüber spricht, musst du es uns unverzüglich sagen.."
glaubt ihr - die Gruppe der Ehemaligen - ernsthaft, das Kinder aus "normalen" Familienstrukturen diese elterliche Anweisung umgehen?

Ich habe Schlimmes erlebt, ja und?
Ich habe mich durch das erlebte verändert, und weiter?
Leb mit dem was du hast und hark vergangenes ab.
Der Schaden ist angerichtet, die "angemessenere" Frage wäre, wie gehst du damit um?

Man kann die Welt nicht in schwarz und weiß, in schuld und unschuld trennen..
das funktioniert nicht einmal in einem Klassenzimmer mit Pubertären.
Ich musste 15jährigen Pubertären nichts von mir berichten, um in deren Wertungssystem zu punkten.. oder abzuloosen.
Es ist wie immer..
schuld haben immer die anderen
man selbst ist immer das unschuldslamm
und die eigene ermessenshaltung ist eine erfindung, die es nicht geben durfte.

Alter mein Leben ist kompliziert und mein Leben ist Störungsmist-belastet..
ich trage genug Schäden, außen wie innen, die meiner persönlichen Aufmerksamkeit bedarfen.. und es bleibt unterm Strich dabei..
ich habe nicht den geringsten Antrieb, mich der Gruppe der Ehemaligen erneut auszuliefern, ihren Spott und ihre Häme zu ernten.. denn ich bezweifle, das die Reife und das emotionale Erwachsen werden abgeschlossen ist.

Teenies können Kinder in die Welt setzen, sie groß ziehen.. und letztlich.. was bedeutet das auf deiner Reife-Skala? Du hast Erfahrungswerte mehr.. und? Reife ist etwas völlig anderes.. Reife sehe ich, als verantwortungsbewusstes Handeln+Denken, kein Klassenkampf, kein ich alles, du nix.. Reife ist etwas das sich mit schwierigen Aufgaben ganz von selbst einstellt.. und da kann ich leider nicht von mir auf andere schließen.

Mitleid ist eh doof.. darin steckt das Wort Leid.. wenn du schon eine Emotion mit deinen Mitmenschen teilen willst.. wieso dann nicht Mitgefühl.. ich fühle mit dir mit.. und versuche emotional zu erfassen.. worin dein Schmerz besteht.



Freitag, 23. September 2016
Wieder so lange.. ;)
Wie geht das?


Tja.. da sind verschiedene Mechanismen am Werk.. die Psyche ist kein fertiges, immer gleiches Programm.. sie ist ständig am verändern und probiert Strategien und Methoden auf, um mit dem fertig zu werden.. was Alltag bedeutet.

Ich lehne es ab, jetzt die Mistgabeln zu schwingen und sie zu lynchen. Meine Mutter ist kein Halbgott in Weiß, sie ist Mensch.. und Menschen sind fehlbar, machen Fehler.. selbst die "besten" unter der Gattung Mensch sind letztlich auch nur Menschen.

Die Mechnismen der Psyche bei sog. Tätern.. sind inzwischen besser erforscht als damals.. Ende der 80, Anfang der 90.. oder sogar der 2000er..
es ist so.. jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, jeder Mensch erlebte während seiner eigenen Wachstumsphase positive und negative Situationen, die ihn in sofern geprägt haben.. das er sie mit in sein "erwachsenes" Leben brachte.. bzw. behielt.

Was meine Mutter angeht.. sie ist selbst ein gebranntes Kind, musste bzw. bekam von ihren Eltern einiges mit, das sie letztlich auch irgendwo innerlich zeriss und sie in eine Art Posttraumatische Belastungsstörung führte.. vielleicht lässt es sich das so erklären.

Darüber hinaus, spielt die Geschichte.. eine merkliche Rolle.. ich meine.. meine Eltern sind in den 50er geboren und aufgewachsen.. es sind die Nachkriegsjahre.. als sich D-Land gerade vom Krieg erholte.. was aber auch bedeutet, das meine Großeltern und ihre Eltern während des Krieges überleben mussten.
Versucht euch einfach einmal vorzustellen, wie sein gewesen sein könnte unter der Nazi-Schreckensherrschaft überleben zu müssen. Ja.. diese Menschen wurden vom Krieg und den Parolen und ihrer ganzen Zeit massiv geprägt.. und was dazu kommt.. Psychotherapie gibt es in Europa erst seit ca. 1980er.. davor kam niemand auf die Idee, das man psych. Probleme bzw. Traumas haben könnte, die man aufarbeiten müsste..
sprich die Menschen, die damals nach dem Krieg heim kehrten, standen traumatisiert vor dem Nichts.. und bekamen kaum adäquante Hilfe.

Selbst das Programm der Anonymen Alkoholiker fasste erst in den 60er Jahren fuß.. in den Dörfern jenseits großer Städte sogar erst später.

Was bedeutet das alles?
Das man Menschen, die es selbst nicht anders erlernen durften, deren Prägung eine teils fatale Wirkung hatte.. nicht lynchen soll und darf.

Ich bitte dich, ich meine.. ich habe genug gelitten und ich hätte genug Grund um diesen beiden verpeilten Menschen selbst etwas von ihrem Gift einzuflösen.. aber ich tue es nicht.. ich muss es nicht.. ich brauche mich nicht in diesen Teufelskreis zu begeben.. ich kann.. Umstände finden, die dazu geführt haben können, was gewesen ist.

Ich brauche weder Menschen schlecht zu machen, noch denen sonst wie Steine in den Weg zu laufen.. letztlich.. bin ich noch da.. ich bin noch da.. und ich lebe.. ich atme.. ich habe diesen ganzen Schrecken überlebt.. okay.. vernarbt hier und da.. mit teils tiefen Wunden.. aber.. ich lebe.. und das kann mir keiner weg nehmen..

und ich tue was getan werden muss, durch meine Aufarbeitung, durch meinen Blog.. und den Hilfsangeboten, die es in dieser Zeit gibt.. um das Vergangene.. naja.. nicht "ungesühnt" zu machen.. das kann ich nicht.. das kann kein Mensch..
aber ich kann meinen Frieden damit machen.. ich kann das Schreckliche abarbeiten und es dann los lassen.. und das ist neben allem anderen der einzige Grund, weshalb ich anderen - unbeteiligten Dritten - gestatte.. meinen Blog zu lesen..

Meine Eltern sind beides Menschen, die selbst recht schlimme Dinge erleben mussten.. und letztlich haben sie einen Weg gefunden, mit ihrem erlebten umzugehen.

Scheiß drauf.. ich habe den Scheiß überlebt.. und die Borderline-Achse ist nicht nur "schlecht".. es gibt auch positive Seiten.

Daher.. lasst die Heugabeln stecken.. schaut euch lieber selbst einmal an und hinterfragt euch, weshalb ihr den impuls habt, da jetzt mit Heugabeln durch die Welt zu rennen? Gibt es nix wichtigeres in euren Leben?
Vorallem aber.. was erhofft ihr euch davon eurem Impuls zu folgen?

Reflektion ist so einfach, man muss sich nur die Zeit nehmen, sich einmal gedanken darüber zu machen.. was man mit seinem Handeln bezwecken möchte.. und dann noch einmal entscheiden, ob das was du vorgehabt hattest, der Mühe wert ist.. und sich lohnt?

Fragen, die du dir nur selbst beantworten kannst.



Als Kind fehlt dir
... das Bewusstsein aus welchen Verhältnissen man kommt. Man kann hat keine Vergleichswerte, kann das obligatorische "Normal sein" nicht genau definieren.

Was mich betrifft, ich realisiere langsam, das das worin ich hatte aufwachsen müssen, nicht unter "Normal" bzw. "Normales miteinander" fiel.

Anders als Kind, da war das katasthrophale Zwischenmenschliche Spiel und die körperlichen, wie auch Psychischen Gräultaten "normal". Als Kind und später auch als Erwachsene, akzeptiert man die Dinge, die man nicht ändern kann.

Kati konnte sich gegen die Verbal Entgleisungen ihrer Mutter nicht wehren, von N. hörte ich ähnliches.. das ihre Mutter ähnlich verbal abgehen konnte. Vielleicht wars eine Schutzbehauptung, das ich vorgab "keinen Ärger zu bekommen".. anderer seits.. was hätte ich ihnen denn sagen sollen? Das ich aus dem Nichts plötzlich gegriffen und geschüttelt wurde.. das ich angebrüllt wurde.. und das mir das vorher und hinter her nicht einer mal ruhig erklärte?
Was bitte.. ?

Kinder sind abhängig und wissen das, sie begreifen was um sie herum geschieht und das sie selbst es nicht abändern können. Ich wusste das zumindest.. und ich wusste auch, das Kati und N. noch naiv genug waren, mein Elternhaus zu idealisieren.
Natürlich schwieg ich, wisch aus.. und versuchte mir selbst einen Reim auf die Ereignisse zu machen. Vielleicht konnte ich doch etwas ändern?
Kinder sind so.. sie nehmen Schuld, die nicht ihre ist.. auf sich und versuchen an Ausbrüchen ihrer Eltern - etwas zu drehen.. eine Art Sühne zu finden.. etwas das diese Ausbrüche umgehen werden können.

Während also meine damaligen Freunde mein Elternhaus idealisierten und sich einredeten, das dort "alles ganz anders" sei.. musste ich rausfinden, in welcher Stimmungslage meine Eltern waren.. um abschätzen zu können, ob ich sie mit meinen Problemen belasten konnte.
Oder einen Fluchtweg finden, falls die Stimmung plötzlich aus unvorhergesehenen Gründen umschlug.

Diese Idealisierung basiert darauf, das Eltern - egal welche - wenn Fremde Kinder anwesend sind, das sie anderes, akzeptables Verhalten zeigen.. es ist wie umgekehrt.. eigene Kinder sind bei fremden Müttern ebenfalls sehr nett, höflich und lieb. Kaum wieder zuerkennen.

Freunde gaben mir zumindest ab und zu, alleine mit ihrer Anwesenheit eine Art "Schonfrist" bzw. Ablenkung vom "normalen". Waren sie weg, ging es in den normalen Trott zurück.. und bitte.. versucht euch einfach mal vorzustellen, ihr werdet plötzlich gepackt, geschüttelt und angeschrien.. diese erzwungene Nähe von Bezugspersonen, das ist einfach so gravierend falsch.
Man versucht sich zu wehren, sich zu schützen.. zerrt an den starken, zu starken Armen.. versucht sich zu befreien.. und ist zu schwach um sich selbst vor dem Zorn der anderen zu befreien. Diese Hilflosigkeit wünsche ich niemanden.

Heute bin ich erwachsen, die Schrecken meiner Wachstumsphase liegen lange teils Jahrzehnte zurück.. ich bin Single.. aus einem sehr guten Grund.. ich bin ein gebranntes Kind.. es wurde bereits von Wissenschaftlicher Seite heraus gefunden, das ehemalige gebrannte Kinder im Erwachsenenalter in ähnlichen Partnerschaftlichen Beziehungen enden, das sie als Kind vorgelebt bekommen haben.

Glaubt ihr ernsthaft, ich möchte enden wie meine Eltern? Wenn man alleine von der Tatsache ausgeht, das ich zwei Elternteile hatte, die körperlich anwesend waren und man ausklammert, was ich unter Schrecken der Wachstumsphase ertragen musste, wenn man dann noch den Umzug ins Haus und deren Ausbau dazu rechnet.. alleine von diesen Fakten her, müsste ich eine "unkomplizierte" Wachstumsphase gehabt haben.
Leider spielt der Zwischenmenschliche Akt dennoch eine zu große Rolle um einfach außer Acht gelassen zu werden können.

Wenn ich das Mobbinggedöns mal außen vor lasse.. ich erinner mich, das ich mit Kati einmal aneinander geriet.. die mir ernsthaft erklärte, ich würde etwas von ihrem Freund wollen. Wie hieß er noch? Ach ist ja auch egal.. ihre Annahme beruhte darauf, das ich ihn übern Schulhof angesehen hatte.
Hätte ich gewusst, dass das ausreicht, um pubertäre Mädels zu reizen.. ich hätte mir die Augen ausgestochen!
Sowas hirnrissiges.. das habe ich bisher nie wieder erleben müssen. Zum Glück!



Über die Methode
braucht man gar nichts zu sagen... Eltern, die so mit ihrem Kind umgehen, die ihnen das antun.. die können nicht von der Hand weisen, das deren Methode des schüttelns, anschreien etc. irgendwas "gutes" hervor bringen kann oder je mals wird.

Mir geht es um etwas anderes.. erst einmal die Benennung das da etwas spezielles gewesen ist.. und dann auch noch um die Frage, ob und inwiefern diese wiederholte Gräultat mir körperliche ..tja.. Folgen einbrachte.

Ich meine, wenn überall im Web gewarnt wird, das man Babys nicht schütteln soll, weil dann dies und jenes passieren kann. Selbst der Tod des Säuglings.
Was geschieht dann im Kopf, im Körper mit Kindern, die das Säuglingsalter verlassen haben, die trotzdem geschüttelt werden. Gibt es da mögliche Folgeerkrankungen, also körperliche? Wohin Misshandlung führt in diverse psych. Störungsbilder.. das ist bekannt.

Ich gehe meinen Fragen und Vermutungen aus einem bestimmten Grund nach.. ich erinnere mich, das ich früher.. relativ früh.. gerade mal Kiga etwa.. diese schnellen Fahrgeschäfte aufm Jahrmarkt oder in Parks fahren konnte.. Erwachsene, Teenager stellten sich dabei an.. ich fuhr die ohne mit der Wimper zu zucken.. tja.. und dann konnte ich sie nicht mehr fahren.. mir wurde schnell schwindelig, schnell schlecht.. ich verlor das Interesse daran komplett.. und begann stattdessen in Ängsten zu versinken.
Möglich das es da nen Zusammenhang gibt.

Für mich kamen diese "Schüttelaktionen" immer aus heiterem Himmel, sie waren nicht greifbar, ich wusste nie warum das jetzt geschah oder auch nicht.. es war nicht planbar, nicht vorhersehbar.. und diese Ungewissheit hatte mich immer mit einer undefinierbaren Angst besetzt.

Einer Angst vor einer Aktion, die außerhalb meines Ermessenspielraum lag, außerhalb meiner "Macht".. es kam so plötzlich wie es endete.. und das Danach war immer gleich.. ich heulte mich in den Schlaf und konnte mir am nächsten Tag von allen Seiten - auch von meinen Großeltern - anhören, wie doof sie es fanden, das ich immer weinte.

Der Grund, der Auslöser, weshalb ich weinte.. wurde immer totgeschwiegen, stattdessen wurde mir vorgeworfen, ich sei zu soft gewesen.. ein Sensibelchen.. das ihre Tränen nutzte um einen undefinierbaren Vorteil sich verschaffen zu wollen.

Es ist solange her, darüber zu schreiben löst ein bisschen meinen Kummer darüber.. ja auch nach all den Jahren.