Schutzbehauptung
Wenn man sich an bestimmte vergangene Episoden nicht erinnern möchte.. ist das eine Schutzbehauptung.. eine Schutzfunktion der Psyche.

Ich kenne es selbst von meiner Mutter aus, die mir gegenüber vorgibt, sich an nichts aus meiner Wachstumsphase erinnern zu können.
Ich kann mich dagegen an sehr viel aus meiner Wachstumsphase erinnern und komme wiederholt zu dem Schluss, das so eine Schutzbehauptung, vielleicht nicht ganz so "schlecht" ist.. wie es sich vielleicht anhört.

Das sich die Psyche vor Erinnerungen sperrt, kann auch damit zusammen liegen, das diese Erinnerungen hochemotionale Phasen beinhalten.. "lebensbedrohliche" Fragen auftauchen.. die man selbst, sich damals nicht beantworten konnte.

Ich hatte ähnliches Jahrelang während meiner Wachstumsphase. Eine Art Psychosomathische Amnesie.. und erst heute, da ich selbst erwachsen bin, einen eigenen Haushalt habe und eine Therapieform fand, mit der ich etwas anfangen konnte und die mir half, mit diesen vergangenen tw. krass emotionalverzerrten Erinnerungsfetzen klar zu kommen... erst seit dem, macht das Erinnern an meine Vergangenheit mir selbst auch wieder "Spaß".

Ich kann mit uralten, tw. schmerzhaft intensiven Emotionen umgehen, ich kann meine Erinnerungen mir selbst erklären.. und das auf Basis von Fakten. Ich lese ziemlich viel darüber, weshalb Menschen so und so reagieren und wo die Abweichungen vom angemessenen Zwischenmenschlichen Verhalten anzusiedeln sind.

Nicht alles ist Störungsmist. Da sich meine Erinnerungen hauptsächlich um Interaktion zu anderen Kids dreht, ist die Störungssymthomatik dort heraus genommen.

Sämtliche Verhaltensweisen die Kids und Teens zeigen und da stimmen Psychologen mit mir überein, können auf diese und jene Störungssymthomatik hindeuten.. jedoch kann man Persönlichkeitsstörungen erst nach der Pubertät sicher feststellen.. Erst wenn sich die Psyche gefestigt hat, kann auch ein Psychologe feststellen ob und in wiefern man Störungssymthomatik inne hat.

Abgesehen von Borderline.. die krassen Fälle erkennt man daran, das sie die Unterarme bzw. andere Stellen am Körper über all mit tiefen Narben überzogen haben. Wer sich selbstverletzt ist nicht automatisch Borderliner.. um diese Diagnose zu erhalten, muss man 5 von 9 spezifische Probleme inne haben, die zu dieser Erkrankung gehören.

Sämtliche angedichtete Diagnosen, die nicht durch einen Psychologen bestättigt wurden, sondern von Laien wie du und ich verbreitet werden.. sind tatsächlich unrelevant. Sie sagen nix darüber aus, ob Mensch eine Störung hat oder nicht.

Und jeder Mensch findet sich, ungeachtet dessen ob er selbst Betroffen ist oder nicht, in der Beschreibung sämtlicher Persönlichkeitsstörungen wieder. Eine Störungslast beginnt dort, wo du selbst mit deinen Problemen nicht mehr weiter kommst.