Der Tag danach
Nach dem Extremskillen gestern, sind natürlich meine Kratzer auch verschwunden.. bzw. es sind neue da.. aber das hatte nen andern Grund, weshalb ich sie mir heute zufügte.

Tja.. wieder innerer Anspannungsdruck, lange nicht so krass wie gestern.. bin am runterkommen.. habe ruhige Musik aufgelegt, schaden kann es nicht.. und solange sie funktioniert.. diese Art von skillen.. ist alles okay.

Ich habe heute morgen einige Angerufen, einige Mailboxen erreicht und mich für meine vielleicht.. verbal entgleisungen der letzten Woche entschuldigt. Mir fällt dabei kein Zacken aus der Krone.. kann mich nicht an alles erinnern.. aber.. na der Wille ist da.. hoffe dennoch das heute jemand auftaucht, der mir "warmes Wasser" schenkt.

Was mir auffiel gestern in diesem "Gespräch" mit Mutter.. ist neben elterlichem, bekannten Gift a lá "du hast aufgeräumt? aber ich weiß ja wie du putzt!"..

klar nach der Definition meiner Mutter lebe ich in einer versifften Wohnung, die nach Tieren stinkt.. und trage benutztes Geschirr in jeden Raum.
Seufst.

Diese verbale Herabsetzung und andere Formen sind mir wohl bekannt und ich ordne sie gewohnt dem Gift meiner Eltern zu.

Nein, etwas anderes ist mir aufgefallen.. nämlich schrie ein Innenkind während diesem "Gespräch" leidvoll auf.. da war richtiger Leidensdruck dahinter.. und das ist seltsam.. denn eigentlich sind meine Innenkinder nicht so drauf.
Ich weiß gar nicht wer da aufschrie.. kenne aber den Grund.. es ist diese Achse.. Elterlicher Fürsorge gepaart mit Herabsetzung.. meine Borderline-Achse, eigentlich alles was Psychologen an psych. Störungungsmustern diagnostiziert haben, wird von meinen Eltern außer Acht und völlig außen vor gelassen.
Für meine Eltern bin ich "normal" und spiele nur das ich psych. krank bin.. und trotzdem werde ich laufend mit meinem Bruder verglichen und an ihm gemessen.

Ich denke nicht, das es Sinn&Zweck ist Geschwister mit einander zu vergleichen, sie quasi gegeneinander auszuspiielen und einem "Kind" (denn das bin ich für meine Eltern immer noch.. mit mitte 30 werde ich wie ne 5 Jährige behandelt) einzureden, das es machen kann was es will.. es wird die Erwartungshaltung "so zu sein wie C." nie erreichen und erfüllen.

Das sind übertriebene Erwartungshaltungen, elterliches Gift.. ist es wirklich sinnvoll so zu sein, wie mein Bruder? Oder sollte ich mein Leben nicht so gestalten dürfen und können, wie ich es selbst mir für "richtig+angemessen" erachte?
Statt immer nur verglichen zu werden?

Hm.. meine emotionale Achterbahn.. und das runter kommen von der gestrigen Hochstressphase läuft soweit so gut.. möglich ist auch das Szenario, das man einfach nicht weiß, wie man mit mir umgehen soll.

Also.. ich war heute schon wieder beim Doc.. hab nen neues Pflaster bekommen.. und soll Donnerstag wieder hin.. die Abstände werden länger.. diesmal ist auch nicht das Problem, das die Wunde zicken macht.. eher löst sich die oberste Hautschicht ab.. und darunter ist dann offenes Fleisch.. ich denke das regelt die Haut bzw. das neue Pflaster selbst.. und für mich.. wenn später keiner vorbei schaut.. bedeutet es eh, das ich mir die Haare mit eiskaltem Wasser wasche. seufst..




al bern am 05.Sep 16  |  Permalink
Naja,
als wir kein Warmwasser hatten haben wir halt Töpfe uf den Herd und dann das heiße Wasser in der Badewanne mit dem kalten gemischt, bis es passte, zum Haarewaschen reicht das allemal.

Was ich nicht verstehe und gerne verstehen würde, warum Du den Kontakt mit Deinen Eltern und allen Leuten, die Dir nicht guttun, nicht abbrichst?
Ich hab das gemacht und es passt für mich wunderbar.
Eine echte Befreiung.

sockensue am 05.Sep 16  |  Permalink
Abbruch und dann?
Was hätte ich dann? Hab eh schon nen isoliertes, zurück gezogenes Leben.. soll ich etwa nen Kontaktabbruch als einziges Manöver in Betracht ziehen?

Nee.. bin der Meinung, das es irgendwo noch nen Zwischenschritt geben könnte.. und solange das nicht ausgeschöpft ist.. wird eben weiter probiert und sich abgegrenzt.

Verglichen mit den Anfängen meiner BL-Störung und heute.. ist mir bisher ein dickeres Fell gewachsen, als ich je zu hoffen wagte.
Das ich elterliches Gift inzwischen zweifelsfrei erkennen und mit umgehen kann, ist ebenfalls ein Erfolg meiner harten Arbeit.

al bern am 05.Sep 16  |  Permalink
Ja ...
...das glaube ich Dir gerne, mit dem "dickeren Fell".

Ich lese ja schon Parallelen aus unserer jeweiligen Vergangenheit und finde es spannend zu lesen, wie unterschiedlich die Folgerungen daraus verlaufen können.