Ich übertreib ja nicht
Was die wenigsten verstehen ist, das ich nicht übertreibe oder dramatisiere was meine Störungslast angeht. BL oder Persönlichkeitsstörungen allgemein sind schwer vorstellbar, wenn man nicht damit selbst konfrontiert ist.

BL ist entfernt mit der Pubertät vergleichbar.. mit dem einen Unterschied.. die Pubertät endet irgendwann. BL enden nicht, BL haste bis du selbst den Löffel abgibst, ins Gras beißt oder feststellst, dass das helle Licht auf das du zugehst, die S-Bahn ist.. mist.

Wenn ich hier über diese und jene Symthomatik schreibe, versuche ich objektiv und realistisch, nah dran an den Baustellen zu beschreiben. Da brauch ich nix zu erfinden, es überdramatisieren oder sonst wie verzerren.. um mich.. wie andere es so "schön" sagen.. "wichtig" zu machen.

Es ist.. es kommt mir immer wieder vor.. ich erlebe es ständig mit Außenstehenden, die das Problem nicht haben, nicht kennen, das sie mich als "Dramaqueen" abstempeln.. und sich selbst ihren abwertenden Teil denken.
"Die übertreibt, die will sich nur wichtig machen, die will aufmerksamkeit" .. der ganze Rotz.

Es ist.. eine kleine Mammutaufgabe sich von diesen Personen abzugrenzen und sich selbst zu vergewissern, das man doch nicht übertreibt.

Ich meine.. hey.. wenn ich mich in den Mittelpunkt stellen wollte, würd ich was aufbauendes oder nen Witz erzählen.. aba mit sicherheit nicht diesen Negativ-Mist den ich unentwegt aufnehme.. wie ein Schwamm.

Es ist leider so.. das der BL-Mist.. für Betroffene Menschen wie ich eine bin.. sehr schwierig zu händeln ist.. und das selbst geschulte Psychologen und Therapeuten, die Störung vielleicht erkennen können.. sofern sie sich damit befasst haben.. wenn man selbst damit konfrontiert ist.. bekommt der ganze Theoriekram noch mal eine ganz andere Bedeutung und Präsenz.

Das schlimmste neben diesen geblendeten Menschen ist ein anderes Problem.. nämlich.. das meine Störungsbilder ständig mit einander untereinander reagieren und ich .. hechelnd hinter her kommen muss.. heraus zu finden, warum ich gerade diese Symthomatik habe, was der Auslöser dafür sein kann, wie ich die Symthomatik eindämmen kann.. und noch viel wichtiger, wohin ich die Symthomatik "verschieben" könnte.. gehört sie zur einen PS, oder zur anderen.. vielleicht irre ich mich und sie gehört zu einer ganz anderen PS.. es ist zum Mäuse melken, manchmal.

Und dann haste wieder solche Hirnis vor dir.. die dir erklären, das du dich nur anstellst, um.. xy zu bekommen..
deren Wahrnehmung.. nicht meine.

Man steckt eben nicht drin, kann selbst alles auseinander halten und wo krank und gesund beginnen.. das ist mal sowas von.. fließend..
und jeder stellt sich eh ne andere Version von gesund und "normal" vor..

für mich bedeutet dieses "Normal" zb.. das meine Störungssymthomatik für mich selbst unter "Normal" fällt.. sie ist für mich "normalität" geworden.. selbst wenn andere, das nicht so sehen.. wollen oder können.




birgitdiestarke am 16.Sep 16  |  Permalink
Klar, dass "normal" unterschiedlich ist. Man kann sich ja sogar an permanente Schmerzen gewöhnen, bis sie zum Normalzustand geworden sind.

Diese Hirnis, wie du sie nennst, sind wohl eher Ohnehirnis. Selbst wenn ich dir deine Situation nicht nachempfinden kann, kann ich doch sehen, dass du dich bemühst damit klarzukommen und bestimmt nicht übertreibst. Ich meine durch deine Schilderungen ein besseres Verständnis für BLer bekommen zu haben.