Sonntag, 24. April 2016
Arschkarte 2
Es ist eine Sache es mit angstbesetzten erwachsenen Elternteilen auseinander setzen zu müssen.

Nervtötend bis ins Mark fand ich immer Kinder, die selbst nicht das Problem eines Traumas hatten und die sich dann aufgespielt haben, das sie wüssten wie man mit umginge. Das diese Kinder, später auch Heranwachsende einfach nur den Mist nachgeplappert haben, den ihre Eltern von sich gaben - ich glaube das das gar nicht in ihr Bewusstsein drang.

Diese besserwisserischen "Kids/Teens" hab ich nie ernst nehmen können.. und lehnte es auch immer ab, deren Wegvorschlägen zu folgen.
Ich wars nämlich die einen angemessenen Umgang mit diesem schwierigen Ereignis finden musste. Ich sah nicht ein, etwas zu verdrängen oder eine olle Rolle spielen zu müssen.

Ich fand mich - ungeachtet vom Trauma - ziemlich gelungen und ein Trauma konnte, meines Erachtens nie soviel Einfluss in irgendeinem Leben nehmen können, das es gerechtfertigt wäre, eine verbogene Rolle zu spielen.

Und das ist das worum es geht.. einen angemessenen Umgang mit dem finden, was ich erlebt habe.

Nicht sich wie ein Rückgradloses Gummibärchen zu verbiegen, Erlebnisse zu verleugnen und eine auferzwungene Rolle zu spielen.

Und genau darum ging es mir, weshalb ich damals wie heute auch.. recht stur geworden bin. Es geht ums Prinzip und ist gerechtfertigt und angemessen, das ich selbst schau, was geht was geht nicht.

Diesen Punkt verstanden damals weder Mitschüler noch K+N.
N war eh sauer auf mich.. aber damit konnte ich leben und mich abgrenzen.. aber K.. K spielte sich bereits im Kindesalter als "erwachsene" Instanz auf, schob ständig Schuld in meine Richtung und war mir.. wie auch N in dem Punkt, keine echte Freundin. Beide verpetzten mich umgehend, wenn ich nur über mein Trauma nachdachte.. so für mich.. als dürfe ich mich daran nicht erinnern.

Und was hinzu kam, zu dieser ganzen Dreieckssache war..
das ich auf der einen Seite mich verbiegen sollte, deren Forderung, mich dann nicht ans Trauma erinnern sollte - ausgeklügelter Plan von Eltern, auf K+N übertragen - und ständig von K+N angepampt wurde, das ich mich an unsere gemeinsamen Erinnerungen erinnern sollte oder mich zu langsam daran erinnerte.

Man kann von Kindern, nicht einmal von nicht getriggerten Kindern erwarten das sie diese geballten Forderungen umsetzen können.

Ich hatte zwar mehrmals versucht, an alte Bande anzuknüpfen.. aber so ausgelassen, wie es vor meinem Trauma gewesen ist, wurde es nie wieder.

Und es ist einfach scheiße, wenn man selbst ständig und von jedem auf ein Trauma reduziert wird.



Arschkarte
Als traumatisiertes Kind hast du die Arschkarte.
Ständig bist du mit irrationalen, unrealistischen Ängsten anderer erwachsener Eltern beschäftigt, musst dich mit deren Scheiß auseinander setzen, bist genötigt, irgendwelche halbgaren "Versprechen" abzugeben und fragst dich die ganze Zeit eh nur.. Wie kommen die denn auf diesen Mist?

Aufregender wird es dann erst, wenn fremde Eltern sich einmischen und ihre genauso irrationalen Ängste und Ideen dir anlasten.

Ich handhabe meine Traumas wie meine psych. Erkrankungen.. ich habe sie, ich bin nicht sie und ich definiere mich nicht über sie.

Es stimmt, ich spüre den einen oder anderen Einfluss, was aber noch nicht bedeutet, das ich xy damit belaste.
Das tat ich als Kind nicht und tue es heute da ich selbst Erwachsen bin auch nicht.

Als bestünde die Welt nur aus irrationalen Ängsten sog. Erwachsener Menschen, die dann alle "wahr" werden und der Sündenbock war damals eh schon gefunden.

Weshalb ich mich auch nur für getane Taten verantworte, nicht für fantasie Taten, die sich irgendjemand ausdachte, der sonst keinen Lebenssinn inne hatte, als andere für seine Fantasien zu beschuldigen.

Was viele vergessen, Eltern sind auch nur Menschen und fehlbar dazu. Sowohl in Fantastereien als auch in Punkto Erziehung.



Eine kleine Anekdote
Ich wurde sehr früh traumatisiert und verlor daraufhin 2 Freundinnen durch meinen Gedächtnisverlust an gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse.

K erklärte mir damals, das ich anders geworden wäre und wir uns deshalb nicht mehr sehen könnten, ab und an schon.. aber eben nicht mehrmals die Woche.

Über die Jahre habe ich immer wieder versucht an diese und an N´s Freundschaft anzukünpfen.. mit keinem Erfolg. Irgendwann klinkten sich die Eltern, die Mütter, beider ein.. und schoben dem ganzen einen Riegel vor.

Bei N wars noch irgendwo zu verstehen, weshalb man keinen Kontakt wollte und konnte.

Bei K liefs anders.. ich hatte sie sehr gerne und hatte damals auch Erinnerungsfetzen in mir drin.. aber.. durch die lange Pause und mein eigenes extremes Fremdeln hatte ich.. kaum noch Vertrauen sie in meine Geheimnisse vorzulassen.. daher wählte ich einen anderen Weg.. und wollte erst mal so den Kontakt wieder aufleben lassen.

Wieder schaltete sich ihre Mutter ein.. und schob einen Riegel vor. Die Begründung "Kati war zu aufgewühlt für diesen erneuten Kontakt".

Ich seufste damals sehr tief. Trotz Bemühungen und einzelner Erinnerungsfetzen kein Erfolg.

Als am Schluss, am Ende dann doch raus kam, das ich einige Erinnerungsfetzen hatte.. unterstellten mir beide, das ich nicht an den Pakt geglaubt und ihn wie sie vergessen hätte.. das es wichtig sei.. und den ganzen Mist, den aufgewühlte Menschen von sich geben. Ohne erst mal selbst zu reflektieren, warum, wieso, weshalb.

Ich bin sicher, das deren beider Mütter ihnen nichts von deren Einmischen erzählten.. somit lag die ganze Last der nicht erfüllenden Freundschaft und des damaligen geschlossenen Pakts auf meinen kleinen, kindlichen Schultern.

So, und jetzt behauptet noch einer, ich hätte es je irgendwo "leicht" gehabt!



Nächtliche Gedanken
Ich kann tatsächlich auf dem anderen Lattenrost, das ist härter, besser, tiefer und länger schlafen als auf dem anderen, das ist weicher.
Normal liege des nächtens auf dem weichen, freue mich und schlafe tief und fest.

Heute Nacht stört mich die Mandel, die ich versuchen muss irgendwie runter zu kriegen.. runter von.. dem zicken, den Schluckbeschwerden und diesem unangenehmen Gefühl. Vielleicht ne Schmerztab? Mal schaun.

Da ich wach bin und mir es was bringt Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen.. hier noch etwas aus der Mega Stressigen Zeit 99.
Vielleicht gabs noch ne 3. Mobbingwelle, vielleicht gehörte es noch zur 2.
Ich erinnere mich, das ich nach meinen flash von der Realisierung, unter welchen Bedingungen ich hatte aufwachsen müssen.. das Grauen konnte ich damals nicht benennen.. hm.. N und ihre Mutter liefen bei mir und meiner Mutter auf.. N´s Mutter gab dieses abscheuliche "die darf sich nciht weiter vermehren" von sich.. und räumte N´s Wahrnehmnungsstörung mit "Hier ist der Wolf" ein..
und K`s Mutter, die später anrief, um "schmeiß sie raus" von sich zugeben.. hängte mir gegenüber ihrer Tochter ein "die lügt, die will nur aufmerksamkeit" an..

und dieses ereignis führte dazu, das mich diese "netten" Mitschüler erneut einer Mobbingwelle unterzogen.. ihrer Auffassung würde ich mich tatsächlich "in den Mittelpunkt" drängen wollen, ihrer Auffassung nach, sollte ich mein Verhalten ändern um einen Vorfall Jahre zuvor, "angemessen" zu würdigen.. etc.
Ich denke, das meine Aussage, in der ich meinen ärger über deren angeblich erwachsenes Verhalten - ich sagte "wenn das was ihr zeigt erwachsen sein soll, dann will ich es nie werden", zum ausdruck brachte.. und auf den punkt..

die Bock dazu verleitete, mich zu bedrohen.. mit einem klassischen "das kriegst du zurück!"
blöd nur das ich mich nicht bedrohen lasse.. von niemanden.. und ich ihr, ihre verzerrte wahrnehmung dieses eine mal zurecht rückte.. in dem ich - oh das weiß ich noch bis heute - ihr mit völlig ernster miene sagte "wann willst du es mir denn zurück geben? willst du mir nächstes jahr ein bein stellen oder mich sonst wie schädigen? es gibt kein nächstes jahr.. wir bekommen bald unser zeugnis.. und dann zieht jeder seiner wege.."

die Bock machte nix mehr.. ließ ihre Drohung nicht wahrwerden.. ob da was dran gewesen wäre, wusste ich nicht.. kannte sie nicht.. aber ambitionierte Teenager in emotional aufgewühlter Situation war sehr vieles zu zutrauen..

Es ist wohl verständlich.. das ich danach Tunnelblick bekam und dicht machte.. mir war alles egal.. wäre ich erneut bedroht worden, hätte ich mich erneut befreit..
ich lasse mich nicht bedrohen..

und aufmerksamkeit suche ich auch nicht.. das versuchte mir jeder anzuhängen, allen voran meine 1. klassenlehrerin.. und alle haben nicht kapiert.. das ich nicht aufmerksamkeit suche sondern beständigkeit.. ich wollte nur das, was ich bei anderen sah.. ein durchgängig offenes ohr für meine belange.. und genau das bekam ich von meinen eltern nie..

ein grund mehr, anweisungen von eltern nur als richtungsweisende möglichkeit in betracht zu ziehen.. und mir selbst einen Weg durchs Leben zu suchen..