Manchmal stelle ich mir vor,
mit Kati und Nadja.. auf einem Feldweg oder in einem Park zu laufen..
wir laufen nebeneinander her und reden über damals..
wie ich war, über unsere Erinnerungen, über all das was uns bewegte.. und über mein Elternhaus..

ich rede dann sehr viel.. versuche meine Erkenntnisse in Worte zu fassen.. in leichte verständliche Sätze.. die Außenstehende - Menschen ohne diesem psych. Störungsproblemen - verstehen können.

Ich hatte bei Steffi angefragt, ob beide mit mir sprechen wollen.. dort habe ich bisher keine Antwort erhalten.. was auch net schlimm ist.. ein kleiner Teil führchtet sich davor..
so gehe ich einen anderen Weg..
und bequatsche Sachen einfach in dieser "Visualisierung".

Distanz bekomme ich dadurch und ich nähere mich auch langsam dem Kern unseres damaligen Versprechens mich wieder zu melden, wenn mir etwas einfiele.

Meine Andersartigkeit, Zeuge der schrägen Verhältnisse meines damaligen Elternhauses, ich glaube, vermute das war es womit weder die eine, noch die andere mit der Zeit des Wachstums hätte klar kommen können. Ich war anders, ich bin anders seit ich denken kann und das lag vor allem daran, das im Elternhaus ein anderer, kein normaler emotionaler Zwischenmenschlicher Umgang herrschte.
Es gab zeiten, in denen es normal und angemessen lief.. das waren immer Momente in denen Besuch - Außenstehende Menschen - da waren.. dann gab Mutter sich Mühe "die Normale" zu spielen.

Außerhalb dieser Zeiten.. kam das unstete zurück, das ich kannte und dem ich "vertraute".

Okay.. ich vermute, das alleine durch mein Elternhaus, ich auf der Borderline gelandet wäre. Die beiden Traumas, die ich hatte erleben und überleben müssen, waren dabei nur so "wichtig" wie meine damalige Haarfarbe. Sie hatten und haben keine große Rolle in meiner Borderline-Störung.. stattdessen zähle ich ihr Auftauchen.. zu anderen Störungsbildern.. aber zu keiner vorhandenen Störung als Basisgrund.

Wie gesagt, ich hätte beide Traumas nicht gebraucht um "anders" zu werden.. die waren sozusagen Bonus.

Mir ist heute egal, was damals im Elternhaus alles schief gelaufen ist.. mir ist egal, ob meine Eltern damit "straffrei durchkommen".. mir ist sogar egal, was andere Menschen dazu sagen könnten.. für mich alleine zählt.. der Schaden ist angerichtet und wie gehe ich damit um?

Das ist die Kernaussage um die sich mein Denken&Handeln und Fühlen immer gedreht hat und es bis heute tut.

Wie gehe ich mit den Schäden um, die mir zugefügt wurden?
Genau.. ich suche mir einen Mittelweg zwischen meiner Störungssymthomatik und angepasstem Gesellschaftlichem Leben.




xariellex am 16.Apr 16  |  Permalink
hey,
was machst du eigentlich beruflich oder bist du bu?
Machst du grade ne Therapie oder hast du eine gemacht?
Lg

sockensue am 16.Apr 16  |  Permalink
Ich bin erwerbsunfähig und berentet und habe eine Verhaltenstherapie auf DBT-Basis - abgestimmt auf Borderliner und Emotional unsichere Menschen abgeschlossen.

Im Augenblick habe ich 2 Jahre Therapiepause, ehe ich eine neue bzw. weiter führende machen kann.

lg Sue

xariellex am 16.Apr 16  |  Permalink
ah ok ;)

Bist du dir also "selbst überlassen" oder ist das ok und die Therapie "wirkt" noch nach?

sockensue am 16.Apr 16  |  Permalink
och ich denke eine Mischung aus allem.. stör mich an den Gegebenheiten nicht besonders.. es ist wie es ist..

und zu meiner Ex-Thera kann ich jederzeit, wenn ich bei meinen Problemen nicht weiter komme, wieder kommen.. so gesehen, hat sich nicht großartig was verändert.

;)