Eigene Entscheidung
Nachdem ich mit dem Inneren Kritiker diskutierte, habe ich ein Gedankengespräch mit N geführt. N ist eh sauer auf mich.. in der einen Sekunde möchte sie mir den Hals umdrehen, in der nächsten mich in die Arme schließen.. so habe ich sie in Erinnerung.

So war ihr 15jähriges Ich damals.
Es half mir.. ihrem damaligen selbst zerissenen Ich einiges klar zu machen aus meinen damaligen Beweggründen bis heute.

Ich nutze diese Art der Gedankengespräche mit Menschen, wenn ich real mich nicht mit ihnen auseinander setzen kann.
Was auf diversen Gründen beruht, nicht unbedingt festgemacht an "die redet nicht mit mir".

Mir ist bei diesem Gespräch etwas klar geworden.. und das ist sehr wichtig für mich.. nämlich.. das ich zum einen nicht mehr zurück kehre.. und zum anderen keinen gegenwärtigen Kontakt zu N oder K suche. Mein einziger Antrieb war es das Damals, das unter diesen kruden Ereignissen in diesem Mini-Ausbruch und dem Schub zu ende ging.. ins rechte Licht zu rücken.
Heute Dinge zu benennen, die ich früher nicht in Worte fassen konnte.. ich merkte, das da was nicht stimmte und konnte es nicht benennen.

Aber.. es wird schon einen Grund haben, weshalb diese beiden Menschen es nicht in meine Gegenwart geschafft haben.
Was sicher auch damit im Zusammenhang steht, das sie sich nicht einmal ansatzweise in meine Lage versetzt haben.
Sich Gründe für mein Verhalten gesucht haben, die nicht mit ihnen zu tun haben.

Unterm Strich.. als ich mein 1. Trauma er- und überleben musste.. brach der Kontakt darauf hin zu beiden ab.. egal wie sehr sie litten.. ich litt mehr.
Von einem Tag auf den anderen, nach diesem schrecklichen Erlebnis.. hatte ich keine Freunde mehr.. und dann am Ende der 10. Klasse.. naja.. das bekannte.. aber auch da sahen beide nur ihren eigenen Schmerz.. hatten gar nicht die Distanz, das es mir vielleicht auch nicht so toll ging.

Ich sprach damals nicht über meinen Schmerz in der ganzen Sache.. weil es niemanden interessierte.. nicht einmal diese beiden Menschen, die von sich immer behaupteten, das Gelbe vom Ei zu sein.
So Gelb waren beide nicht.. K motzte mich ab und an wegen Kleinigkeiten an.. und N starrte nur und schwieg.
Und beide folgten blind der Strategie meiner Mutter, die von mir verlangte, das ich mein Trauma vergaß.

Nun.. dieses erzwungene Vergessen und nicht aufarbeiten können brachte mir Wahrnehmungslücken ein.. ich traute meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr.. und selbst am Ende der 10.. als ich auf nachfragen einräumte, das ich mich erinnerte.. waren es K + N die ganz vorne entsetzt aufschriehen und blind ihrem anerlernten Verhaltensmuster folgten. Stigmatisierung auf ein "verbotenes" Thema.

Ich sah es damals ganz anders.. ich erinnerte mich daran, na und? Das ich mich daran erinnerte, an einen Teil meiner Geschichte.. setzte ich noch nicht gleich damit, das ich es jedem auf die Nase band.. oder mich darüber definierte.

Ich habe mich nie über Traumas definiert.. weder über das erste noch das zweite.. das sind Ereignisse die ich erlebt habe.. Punkt.
Das macht mich nicht besser oder schlechter als andere.

Und so kann ich nach der ganzen scheiß langen Aufarbeitung auch abschließend sagen.. das die Idee, man könne sich an gemeinsame Abenteuer wieder erinnern, ein naiver Blickpunkt ist.. denn es ändert nichts.. und "die alte" wurde ich dadurch auch nicht.
und das ist auch gar nicht nötig.. wer mich nicht so akzeptiert wie ich heute bin, hat mich anders nicht verdient.