Ein Versuch
Es gibt für mich keinen Weg zurück, ich nutze meine vorhandenen Kräfte um mir einen Weg ins Licht zu suchen.

Nichts was mir Kinder an den Kopf warfen, ist dafür verantwortlich, das ich heute mit dieser Störungslast und Störungssymthomatik zu tun habe. Das liegt alleine in dem unnormalen Zuständen während meiner Wachstumsphase in meinem Elternhaus und in der näheren bzw. weiteren Verwandtschaft.

Die Bloßstellung vor versammelter Klasse, damals 99 .. das dem Mobbing voraus ging, war der Moment in dem ich eine 2. Ich-Identitätsabspaltung durch machte.
Das Mobbing an sich, erst durch Kerstin, später durch N. und eure aufgewühlten pubertären Emotionen, eurem pseudo erwachsenen Verhalten spielt innerhalb meiner Störungssymtomatik keine große Rolle.

Der Ursprung meiner psych. Erkrankungen lag einzig in meiner elterlichen Wachstumsphase. Ich nehme an, das wenn sich ein Kind von 0-7 Jahren mehrmals die Woche in den Schlaf weint, sich normale Eltern ihre Gedanken zu machen wie man das beenden könnte. Meine forderten von mir, das ich mir das weinen abgewöhnte, damit andere - meine Großeltern - nicht weiter nachfragten. Ich habe etliche andere außergewöhnliche Erinnerungen die in diese unnormale krasse Zeit fallen. Aber es interessiert mich heute nicht mehr wirklich, ob mir das einer glauben mag.
Ihr könnt von meiner Mutter halten was ihr wollt, sie mag beruflich viel auf dem Kasten haben.. zwischenmenschlich privat habe ich andere Erinnerungen von ihr.

Aber das ist nicht der Ort an dem ich über sie ablästern möchte. Sie ist selbst ein gebranntes Kind, das unter einem tyrannisch-alkoholkranken Vater litt. Das macht das ganze nicht wett.. es relativiert einiges.

Auf N+K bin ich ein wenig sauer, das sie mich mit ihren haltlosen Forderungen nach Erinnern immer wieder unter Druck setzten.. das sie nicht einsehen wollten oder konnten, das es nach dem 1. Trauma durch G. nie wieder ein Come back von der Socke gab, die sie mochten.. beide.. lebten in der Illussion sie wären meine Freunde.. und beide benahmen sich rückblickend nicht als Freunde der Definition nach.
Kati hänselte mich und schob mir immer wieder Schuld zu.. Nadja schwankte zwischen Idealisierung und Sauer sein.. je nach Tageslaune.. und beide verloren den Bezug zu mir als Mensch.
Ich streite meine "Schuld" nicht ab, das ich Nadjas Schwester triggerte.. aber ich habe meinen Frieden damit gemacht.. und das sollten beide auch hinbekommen.

Es macht mich nicht wütend oder ähnliches, das beide meinen das nachplappern zu müssen, was ihre Eltern ihnen in Bezug auf mich vorgaben. Ende 99 kam soviel einfach raus, soviel Stoff.. irgendwann bekam ich einen Mini-Ausbruch von Borderline.. gepaart mit einem Schub, als mir aufging in welch krassen Verhältnissen ich aufwuchs.. aus diesem Schub kam ich nicht mehr raus.. ich steckte fest.. das Ende vom Lied war, das in der aufgeheizten Situation eine Menge Abartiges gesagt wurde.. von allen beteiligten.. die da waren.. Mutter, Katis Mutter und Nadjas Mutter. Alle haben scheiß erzählt.. und letztlich bekam ich - gewohnt - Schuld zugeschoben und ging als Sündenbock vom Platz.

Die Haut des Sündenbocks ist mir vertraut. ich habe im laufe meiner Zeit so oft Schuld und Ärger bekommen, das es mir bis ich mit ende 20 auszog, völlig gleichgültig war, weshalb ich diesmal wieder "Schuld" haben sollte.
Ich hatte eh keine Möglichkeit mich irrationaler Schuld zu entziehen, sie abzuwenden oder sie rational zu erklären.

Wie gesagt, mit ende 20 zog ich aus. ich zog nach wiesbaden, dorthin wo mich niemand mit meiner Mutter oder deren Wirken in verbindung brachte. Ein halbes Jahr später starb mein Opa, der bis dato wichtigste mensch in meinem leben.. der mir von schwimmen bis fahrrad fahren alles bei brachte.. und Borderline brach daraufhin endgültig aus.
Ich machte eine Diagnostik bei Psychologen mit, das Störungskind bekam einen Namen und meine Befürchtung, die ich sehr schwammig 99 äußerte.. erhärtete sich. Borderline Persönlichkeitsstörung und ein paar andere Störungen dazu.

Naja, die Diagnostik ist 7 Jahre her, man hat sich an seine Störungen gewöhnt, weiß worauf man achten muss.. weiß wie man sich abfangen kann.. und wie man entsprechend gegen handelt. Ich suche mir einen Weg durch meine Störungssymthomatik, suche den Weg ins Licht.. und grolle vergangenen Menschen nicht wirklich hinterher.
Ich bin zwar nachtragend und weiß, wie ich nicht behandelt werden möchte.. aber leben und leben lassen.. es reicht völlig aus, wenn ich Menschen, die durch mein Raster gefallen sind, nicht mehr in mein Leben integriere und zulasse, das sie sich mir erneut nähern.

Ein weiter Weg liegt hinter mir.. und wie schon zu anfang gesagt, wird es keine Rückkehr zu einem Klassentreffen irgendwann auf der Zeitachse für mich geben. Ich möchte nicht auf der Straße angequatscht werden oder ausspioniert.. oder sonstiges aufdringliches Verhalten erleben.
Ich denke ich habe genug gelitten und Menschen, die es nicht in meine Gegenwart geschafft haben brauche ich nicht.

Übrigens ich gehe offen mit meinen Diagnosen um, nicht um einen auf Mitleids-Tour zu machen, sondern um andere zu signalisieren und zu warnen, das ich anders bin. Für mich gilt nach wie vor, ich habe die Erkrankung, ich bin nicht die Erkrankung und eine Erkrankung ist kein Freifahrtschein.

Was die Menschen angeht, die das hier lesen.. vielleicht sogar jene, die meinten mich zu kennen.. vergesst es Leute.. die 2. Ich-Identitätsspaltung 99 ließ den Mensch, den ihr bis dahin kanntet verschwinden.. das hier ist mein Erwachsenes Ich, das sich mit den beiden Abspaltungen einen Weg sucht sie mit einander zu vereinen. Eine Rückkehr zur Ursprungs-Socke, wie sie vor den beiden Traumas gab, wird es nicht mehr geben.

Ich nehme Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht und jeder Mensch ist so wie er gerade ist, genau richtig. Den muss man nicht verändern.
Das ist meine Kraft, die mich antreibt und diese Aussage ist das, was mir von allen Socken-Bewusstseins stabil geblieben ist.