Trauerwelle 2
Müsste es nicht besser werden oder erwarte ich zuschnell zuviel?

Ich gebe meiner Trauer Raum, höre ihr zu.. beobachte was sie in mir auslöst..
ich höre alter Emotion zu, ich weiß das es altes Erleben ist, das heute ein anderer Tag und ein anderes Jahr ist..

Trotzdem.. ist bei mir gerade die Luft raus.. das was ich fühle ist der nächste Depressive Schub.. fußend in alten Erinnerungen.. damals.. während und nach der Schule..
ich war alleine.. ich hatte niemanden mehr, keiner hörte mir zu, jeder schwieg.. starrte und drehte sich weg..
ich wurde damals zu einer Außenstehenden abgestempelt..

das ich mich dazu entschloss, nicht mehr zurück zu kehren.. löst in mir eine Depression aus.. warum?
Ich spüre diese alte Trauer, die tonnenschwere Last auf mir..

Es ist nicht einfach im Hier&Jetzt zu bleiben.. ich habe meine Skilltätigkeit umgeworfen.. meinen Durchhalte-Sound gestartet..
retten was zu retten ist..

mir kommt es heute vor, das ich damals für das gehasst und verachtet und ausgeschlossen wurde, was ich war..

warum kann ich Menschen nehmen wie sie sind, und andere können das in Bezug auf mich nicht?

Wann kehrte dieser "Alle gegen eine"-Bewusstsein in diese kranken krassen Köpfe ein?

Warum fühle ich mich nur mäßig besser?

Ich fühle eigentlich nicht wie es mir geht.. oder gehen könnte.. es ist eher wie in einer starken Depression wo einem die Lust vergangen ist, darüber nachzudenken, wie es einem gehen könnte..

Ich lebe und habe keine Probleme?
Ich lebe und habe Probleme, ich habe Emotionen, ich spüre Leid und Schmerz..
und die sind heute wichtig um mich an ihnen zu orientieren und mir einen unblutigen Weg durch meine Störungssymthomatik zu suchen..
ähnlich wie im Dunkeln durch ein Mienenfeld zu laufen.. überall kann was liegen, was dir einen Schlag in die Magengrube geben kann.. egal wie geschwächt du bist..

das ist der Line egal.. wie oft trennte sich schon bei mir die Spreu vom Weizen, wie oft hab ich die Klinge auf meine Haut angesetzt.. und wie oft litt ich stumm vor mich hin.. wie viele Nervenzusammenbrüche habe ich hinter mir.. die Zahl ist egal..
man kämpft sich weiter.. weil man es nicht anders kennt..
es gibt kein Normal für meinereiner.. Diese Wertung "Normal" und das was Menschen drunter verstehen, die nicht in dem krassen Ding aufwuchsen in dem ich es musste.. ich kenne dieses "Normal" nicht.. für mich ist das unstete, das wackelige "Normal"..

das Chaos.. die Unbeständigkeit..
das Mienenfeld..

Ich lasse die alte Emotion Trauer zu und spüre dazu Verzweiflung, Ohnmacht und Einsamkeit..