Eigene Grenze erkennen
Das verstehen viele Menschen nicht.. ich habe es in meinem Leben schon einige Male erlebt.. das zwischenmenschliche Gruppen, die auf einander treffen, denen man "beiwohnen" muss.. am besten noch angemessen, höfliches Geplauder und ein "normales" Ich aufrecht erhalten..
das mir das irgendwann nicht mehr gelingt.
Größere Gruppen gehen eine Zeit lang "gut".. und irgendwann hab ich meinen Tilt erreicht.. wo ich abstand brauche, wieder ich selbst sein muss.. und meine Masken fallen lassen muss..
ich kann dann emotional einfach nimmer..
werde quengelig, möchte mich absetzen und diese ganze stressige Zeit und die vielen Menschen hinter mir lassen.
Als Teenie bedeutete das für mich, das ich meine Erschöpfung Menschen (Eltern) mit teilen musste, die von mir nur erwarteten das ich "funktionierte" und eine Rolle "der normalen" zum besten gab.
Ob mir diese Rolle passte, sie mich einengte, das nicht ich war.. war ihnen egal.. es zählt alleine nur, das ich da war und funktionierte.. sie bestimmten, wie ich zu sein hatte.. meine Grenzen, meine Meinung oder etwa Widerworte galten nicht.
Wenn ich es dann doch schaffte mich aus dieser bedrückenden hochstress Phase und von den Menschen zu lösen.. meine eigenen Grenzen wahr nahm.. und mir eine Auszeit gönnte.. lauerte spätestens am nächsten Tag ein Anschiss.. wo ich wiederholt runter geputzt wurde..
bis mir Tränen über die Wangen liefen.. und noch weiter.
Ich wurde richtig gehend schlecht gemacht und auf meine "vermeintliche" Schwäche wurde herum gehackt..
klar tat es weh.. klar was ungerechtfertigt..
und klar hatte ich mich zu entschuldigen.. und Buße zu machen.
Es war schrecklich.. und heute.. da ich mich aus allen weiteren Familiären Kreisen Bewusst zurück gezogen habe.. heute, da ich meine Grenzen achte, wahre und ich nicht mehr im Hamsterrad der Perfektion leben muss..
da erkenne ich.. ich habe "richtig" gehandelt.. und bin auf einem "guten" Weg..
Es ist krass.. ich denke an eine Hochzeit zurück.. von der ich mich nach der Trauung.. absetzte.. und damals.. 99.. hätte ich mich auch gerne "geritzt".. so fertig war ich.. emotional am Ende..
das ich Wochen vorher noch von Mitschülern gemobbt wurde.. hatte "damals" jeder vergessen.. komisch..
Es ist traurig, wenn einem Menschen selber klar wird, dass man nicht mehr man selbst ist, sondern einfach nur noch funktioniert.
Jedoch ist es meiner Meinung nach auch ein absolutes Phänomen, dass man bei schrecklichen abscheulichen Momenten im Leben einfach noch funktionieren kann. Irgendwann kommt jedoch der Tag, da möchte man nicht einfach nur noch funktionieren, man will wissen wer man wirklich ist und diesen Menschen freien Lauf lassen, das ist so wahr..
ist so ne Sache für sich.. für Menschen ohne psych. Erkrankungen mag das möglich sein..
Ich habe u. a. Borderline.. da kann ich mich nicht einfach so "laufen lassen" - von Stimmungsschwankungen mal abgesehen, kann ne Menge Scheiß bei rum kommen.
Och ich seh das "funktionieren" müssen damals inzwischen als Überlebensinstink an.. "funktionieren" müssen als man nicht selbst entscheiden konnte - da finanzielle von eltern abhängig - wie man anders hatte leben können.
lg Sue