Kleine, längere Zusammenfassung der Borderline-Störung..
Die Borderline-Störung ist vorallem eine Störung der Emotionsregulation

- Menschen mit einer Borderline-Störung haben meistens Probleme, Gefühle (Emotionen) zu steuern, dh, die haben eine Störung der Emotionsregulation. Sie werden häufig von schmerzhaften Gefühlen überflutet.
- Impulsive und selbstschädigende Verhaltensweisen sind häufig misslungene Verusche, mit schmerzhaften Emotionen umzugehen.
- Ein Hauptmerkmal der Borderline-Störung ist eine sehr plötzlich auftretende starke innere Anspannung, die sich nicht eindeutig einem Gefühl zuordnen lässt.

Die Bio-Soziale Theorie

Die Bio-Soziale Theorie erklärt die Entstehung und die Aufrechterhaltung der Borderline-Störung. In aller Regel spielen 2 wichtige Faktoren eine wichtige Rolle:

1. Eine besondere emotionale Sensibilität (Empfindlichkeit im Gefühlsbereich) - dies entspricht dem biologischen Faktor.

2. Sehr belastende, oft abwertende oder traumatisierende Einflüsse durch das soziale Umfeld - dies entspricht dem sozialen Faktor.

Das Zusammenwirken dieser beiden Faktoren führt zur Anfälligkeit für Störungen der Emotionsregulation!

Wie äußert sich eine Störung der Emotionsregulation?

- Menschen mit einer Borderline-Störung reagieren sensibler auf gefühlsmäßige Reize und lassen sich leichter von Gefühlen anstecken.
- Gefühle sind stärker ausgeprägt und werden intensiver erlebt. Gerade unangenehme Emotionen werden also häufig als unerträglich intensiv erlebt.
- Die Emotionen halten länger an, dh Menschen mit einer Borderline-Störung brauchen mehr Zeit, um zu einer neutralen emotionalen Ausgangslage zurück zu kehren.

Störungen in 5 Bereichen

Die Probleme von Borderline-Patienten können in 5 Störungsbereiche gegliedert werden:

1. Störung der Emotionsregulation
- Stimmungsschwankungen
- Schwierigkeiten, Gefühle zu steuern

2. Störungen des Denkens
- Dissoziationen (Verzerrung von Zeit-, Raum- und Körperwahrnehmungen)
- Flashbacks (Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen)
- Pseudohalluzinationen (Illussionen, die als Täuschungen erkannt werden)
- Paranoides Denken ( Gefühl, verfolgt zu werden)
- Negative Grundannahme (schlechte Meinung von sich selbst haben)

3. Störungen der Identität
- Gefühle von Unsicherheit, Fremdheit und Ekel im Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper
- das Gefühl "anders" zu sein, als alle anderen
- Unsicherheit bezüglich Zukunftszielen, der eigenen Meinung, wichtiger Entscheidungen und Alltagsentscheidungen

4. Störungen im zwischenmenschlichen Bereich
- Intensive und instabile Beziehungen
- Ein Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung
- Schwierigkeiten, allein zu sein
- Angst davor verlassen zu werden, und Angst vor Nähe


5. Störungen auf der Verhaltensebene
- Impulsive und potentiell selbstschädigende Verhaltensweisen
- Hochrisikoverhalten

Um die Diagnose einer Borderline-Störung zu stellen, sollten mindestens 5 von 9 diagnostischen Kriterien erfüllt sein:

1. Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden
2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
3. Identitätsstörung, dh ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung
4. Impulsivität in mindestens 2 potenziell selbstschädigenden Bereichen ( zb. Sexualität, Schubstanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren Essanfälle)
5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzendes Verhalten
6. Affektive Instabilität einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung
7. Chronische Gefühle von Leere
8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, Wut und Ärger zu kontrollieren
9. Vorübergehende, durch Belastung ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symtome.

Anmerkung: Teenager zeigen bisweilen ähnliche Tendenzen dieser Auflistung.. dennoch werden die wenigsten Teenager durch eine psych. Erkrankung "abgestempelt"..