Leben zwischen Extremen

Warum?

Weil ich für alles, selbst für Dinge, die nicht in meinen Ermessensspielraum lagen - von meinen beiden Eltern in Konfliktsituationen immer "schuld" zugesprochen wurde.
Ich war der leibhaftigte Sündenbock, der selbst dann noch "schuld" bekam.. wenn er atmend in der Ecke stand.

Deshalb überlege ich heute, gehe alle Situationen durch, in denen mir einst "schuld" auferlegt wurde und überlege reflektiert anhand von Fakten und Grundlagenforschung über viele mögliche Einflüsse, in wessen Verantwortung es einst gefallen ist.
"Schuld" und "Schuld haben" interessiert mich nicht.. ich ersetze "Schuld" durch Verantwortung und stelle so meine einmal eingeimpften Glaubenssätze und Grundannahmen unter einer Realistischen Linse. Löse mich von alten unrealistischen Mist und relativiere das anhaltende "Gefühl" mir ständig und für alles "schuld" geben zu lassen.

Es ist einfach, "Schuld" auf Dritte auszulagern.. man muss einfach jegliche Eigenverantwortung ignorieren und gibt Dritten für alles "Schuld" das man nicht bei sich selbst haben will.

Aber mir ist diese Version zu einfach.. ich mag nicht die Welt und alle Menschen darin abspalten ins eine oder andere Extrem.

Es gibt heute keine Denkverbote mehr.
Und es gibt auch keine blauäugigen naiven "du bist schuld"-achsen mehr..
wie gesagt, lese ich ziemlich viel.. zu allen allgemeinthemen, die mir einfallen und auf die ich stoße..
jedoch geht es in meinen Erinnerungen um Individuen.. und das behalte ich im Hinterkopf.

Wenn du ein Individium mit Allgemeinem (Halb-)Wissen auf irgend ne Achse festnageln willst..
haste den Sinn nicht verstanden.
Stattdessen zeigst du einmal mehr, wie chaotisch es bei dir selbst aussieht, das du meinst, dich auf diese Art "rächen" zu müssen.

Dabei ist der Gedanke an Rache schon verkehrt.