Emotional spontan
Ich erlebe Emotionen stärker und intensiver als Menschen, die das Problem nicht haben bzw. nicht kennen.
Ich füg hier mal ein kleines Beispiel aus meinem Leben ein..
ich war neulich 5 Tage ohne fließend Warmwasser, da meine Therme wieder einmal beschloss, nun keinen ausreichenden Wasserdruck haben zu wollen.
Natürlich hab ich direkt am ersten Tag meine Anlauftelefonummern abtelefoniert.. an dessen Ende fähige Menschen sitzen, die das Problem um die Therme kennen und es beheben können.
Dennoch dauerte es insgesamt 5 Tage, bis diese Menschen den "Notfall Therme" lösten.
Über die Gründe, die zu dieser sehr verspäteten Behebung führten, kann ich nur spekulieren.. allerdings hatte ich diese lange Zeitachse als "sehr peinlich" bei den Verantwortlichen kenntlich gemacht.
So.. sauer bin ich auf Ernie, da er der Chef einer Firma von Installateuren ist und sich hierbei ziemlich lange Zeit gelassen hatte und mich tags zuvor auch noch hinhielt und anlog.
Ernie trägt m. Erachtens die Verantwortung, die alleinige Verantwortung, für dieses späte Beheben.
Naja.. inzwischen habe ich wieder Warmwasser und auch sonst funktioniert meine Therme wieder, wie sie soll.. und meine Emotionen - allesamt der Situation gerechtfertigt - bauen sich langsam wieder ab.
Jedoch trenn ich hier sehr genau, auf wem meine aufgewühlten Emotionen ruhen.
Auf Ernie. Nicht auf Ivan, nicht auf Bert.
Während ich die letzte Episode längst abgeharkt habe.. und mich ablenke.. runterskille.. und meinen Emotionen keine weitere große Bedeutung bei messe.
Kann ich beobachten, das es bei Ivan und Bert noch etwas dauern wird, bis sie beide sich.. nunja erholt haben. Klingt komisch, ist aba so.
Und genau das ist damit gemeint, wenn man von einer Emotionalen Spontanität eines Borderline-Betroffenen spricht. Dieses vergleichsweise schnelle abharken und weg schieben von kürzlich vergangenen Situationen bzw. kleinen Ausnahmezuständen.
Während Dritte manchmal noch nen Weilchen brauchen, bis sie es verarbeitet haben.. ist der Borderliner, längst über 3 Ecken darüber hinweg.. und widmet sich anderen Situationen.
Jedoch ist das nichts, was man auf einer Achse von "Übermensch" ansiedeln könnte.. es ist einfach radikale Akzeptanz und eine gewisse.. hm.. nun ja.. "leck mich am arsch"-Haltung.. das man über Behobene Störungen sich nicht mehr so verrückt macht.
Die Nachbearbeitung bzw. das wie man es besser, schneller machen könnte.. fällt nicht in meine Befugnisse.. und daher mache ich mir darüber auch keinen Kopp. Nicht meine Baustelle.
Und ja.. mich nervt dieses "länger" brauchen von nicht Betroffenen ein wenig..
dennoch übe ich mich in Verständnis.. letztlich muss eh jeder selbst sehen, wie er oder sie mit klar kommt.
Das blöde ist.. nur die Kehrseite.. dieser "emotionalen Spontanität".. dann nämlich.. wenn du instinktiv an alte Verhaltensmuster anknüpfst.. die ins Fatale enden..
und du durch aktuelle Gegebenheiten ans Gestern getriggert wirst.
Deshalb, um diese Kehrtwende vorzubeugen, baut man überall kleine Puffer und Zwischenschritte ein.. einfach eine Art Absicherung, das dir noch Zeit bleibt, deine Handlungsimpulse zu überdenken.. und du nicht kopflos alten Mustern folgst.. von denen du zu Beginn schon weißt, das sie nicht "gut" enden werden.
sockensue am 02. April 17
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